Edmund Sengmillner

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Edmund Sengmillner, * 27. Juni 1661 in Michaelbeuern, † 14. Mai 1714 in Michaelbeuern; Ordenspriester und Komponist. Neffe des Abtes Aemilian Sengmillner, trat in das Kloster ein, legte 1678 die Profess ab und wurde 1685 zum Priester geweiht.

1686–1708 wirkte er als Ökonom, 1708–1714 als Prior des Stiftes Michaelbeuern. In seinem Nachlass befand sich eine große Zahl bedeutender Musikalien, die Aufschluss über das künstlerisch hochstehende klösterliche Musikleben zu Beginn des 18. Jahrhunderts geben. In dem erhaltenen, 1704 angelegten Inventar sind ca. 650 Werke erfasst – neben eigenen Kompositionen von Sengmillner das vielfältige Repertoire um das Jahr 1700, wie es an den Höfen von Salzburg, München und Wien, in Augsburg, Regensburg und Passau gepflegt wurde. u.a. Werke von Andreas Hofer, Heinrich Ignaz Franz Biber, Matthias Siegmund Biechteler, Georg Muffat und Balthasar Hochreiter. Der Verlust dieser Sammlung ist umso bedauerlicher, weil einzelne Werke nur in diesem Inventar verzeichnet sind, möglicherweise singulär in Michaelbeuern überliefert waren.

Lit.:

  • E. Hintermaier: Materialien zur Musik und Musikpflege im Benediktinerstift Michaelbeuern im 17., 18. und 19. Jh. In: Dokumentation Benediktinerabtei Michaelbeuern, Michaelbeuern 1985.

G.W.