Wolfgang Seierl

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Wolfgang Seierl, * 6. Juni 1955 in Wien; Maler, Grafiker, Musiker (Gitarre), Komponist.

Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien, an der Universität Wien sowie an den Musikhochschulen in Wien und Salzburg. Er lebte 1982–2012 in Salzburg, derzeit freischaffend in Wien.

Sensibler Grenzgänger zwischen Musik und bildender Kunst, dessen Schaffen von einer lyrischen Grundnote geprägt ist, einem Sinn für feinste Valeurs und Schwingungen.

Seine Vorliebe für schwebende Grafismen schlug sich in mehreren grafischen Zyklen nieder und wurde 2002 mit dem Slavi-Soucek-Preis für Druckgrafik honoriert. Seit seiner ersten Einzelausstellung 1986 in Salzburg ist er auch international (Frankreich, Deutschland, Japan) mit seinen Bildern präsent. 1991 Wandmalerei am Flughafengebäude Salzburg (Abbildung), siehe Kunst am Bau. 2015–17 leitete er das interdisziplinäre Kunstsymposium Ortung in Stuhlfelden.

Diverse künstlerische Projekte als Gitarrist mit verschiedenen Ensembles sowie Kompositionen für unterschiedlichste Besetzungen und Sparten. 1996 initiierte er anlässlich des 50. Todestags von Anton Webern das bis heute alljährlich stattfindende Komponistenforum Mittersill (KOFOMI), das – zunächst nur für Komponist*innen – zunehmend für andere Disziplinen und „Menschen aus unterschiedlichsten Kategorien und Genres“ geöffnet wurde. Seit 1998 Gründer und künstlerischer Leiter des mit dem Forum verbundenen Labels „ein klang_records“, 2006–17 Vorstandsvorsitzender von mica – music information center austria.

Seine zahlreichen Auslandsaufenthalte (u.a. in Japan, Indien und den USA) nutzte Seierl im Sinn eines übergeordneten Kulturbegriffs für konkrete Austauschprojekte. Kernpunkt seines kulturpolitischen Engagements ist die Frage der Positionierung des Künstlers in der Gegenwart. Landespreis für kulturelle Bildung 2017.

Lit.:

  • www.seierl.com.
  • Mica-Interviews mit Seierl von April 2021 und Jänner 2019, www.musicaustria.at.
  • Ausstellungskat. Banner, Eigenverlag 2015.
  • Gugg 2002.


N.​Sch., S.H.