Gustav Adolf Canaval

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Gustav Canaval

Gustav Adolf Canaval di Moneta, * 5. August 1898 in Linz, † 26. November 1959 in Salzburg; Journalist.

Nach Studien in Wien, wo er einer CV-Verbindung beitrat, absolvierte er das Studium Staatswissenschaften und Nationalökonomie in Graz. Er arbeitete zuerst beim Caritasverband, 1932 als Landessekretär der Ostmärkischen Sturmscharen für Niederösterreich, ab 1934 Herausgeber bzw. Redakteur der kämpferischen Heimwehrzeitschrift Sturm über Österreich und wechselte dann zum antinationalsozialistischen Boulevardblatt Telegraf.

Unter der NS-Herrschaft 1938–45 in den Konzentrationslagern Flossenbürg und Dachau. Am 20. Oktober 1945 erhielt Canaval gemeinsam mit dem Druckereidirektor Max Dasch (senior) von den amerikanischen Besatzern das Permit No. 1 für die (ab 23. Oktober 1945 erfolgte) Herausgabe einer Tageszeitung (Salzburger Nachrichten). Canaval wurde der erste Chefredakteur und trat unbeirrt für eine Versöhnungspolitik mit den ehemaligen Nationalsozialisten ein.

Er gründete einen eigenen Verband zur Wahrung der Staatsbürgerrechte zur Förderung der Demokratiegesinnung (1948) sowie als gesonderte Beilage der Salzburger Nachrichten die periodische Zeitschrift Der Staatsbürger, erscheint ab Juni 1950 halbmonatlich, danach wöchentlich. Er war zudem erster Eigentümervertreter der Salzburger Nachrichten im Aufsichtsrat der Austria Presse Agentur (APA). Canaval prägte als Herausgeber bis zu seinem Tod gemeinsam mit Max Dasch die Blattlinie der Salzburger Nachrichten.


Lit.:

  • Hugo Portisch: Aufregend war es immer. Salzburg 2017, S. 123–136.
  • Karl Heinz Ritschel: SN. Unabhängige Tageszeitung für Österreich. In: Franz Ivan u.a. (Hg.): 200 Jahre Tageszeitung in Österreich 1783–1983. Wien 1983, S. 269–284.
  • Julius Pupp: In memoriam Dr. Gustav Adolf Canaval. Salzburg 1965.

E.M., H.P.