Firma Johann Jahn

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Die Firma Johann Jahn, eine Weißgerberei, Handschuh- und Lederhosenfabrik des Johann Jahn geht auf den 1835 in Freistadt geborenen Handschuhmacher Johann Nepomuk Jahn zurück, der 1884 in Salzburg ansässig wurde und die Georg Edlhard’sche Weißgerberei (vormals Schwaiger) in der Imbergstraße 5 übernahm.

Sein Sohn Johann Jahn (* 1865 in Bruck an der Leitha) heiratete Johanna Edlhard (Schwester des Georg Edlhard) und eröffnete zusätzlich ein Geschäft für Handschuhmacherei und Hosenerzeugung am Platzl 5. Die jüngste Tochter Ida Jahn führte Geschäft und Gerberei weiter, sie ehelichte Karl Markl aus Böhmen.

1937 musste das Haus in der Imbergstraße aufgegeben werden. Die Gerberei übersiedelte in das alte Hofweißgerberhaus, Thumegger Bezirk 7, das Geschäftslokal an den Residenzplatz 3. Säckler- und Handschuhmacherbetrieb sowie Gerberei wurden von Sohn Erwin Markl weitergeführt (Gerbereibetrieb 1998 eingestellt).

Die Firma Jahn hat Gerberei, Lederfärberei sowie Erzeugung und Verkauf von Produkten in Familientradition fortgeführt. Nach Erwin Markls Tod 2001 übernahm seine Tochter Firma und Geschäft am Residenzplatz, der vorhandene museale Teil an Zunftobjekten, Dokumenten, Archivalien, Maschinen und einschlägigen historischen Objekten des Säcklergewerbes und der Handschuhmacherei wurde an örtliche Museen in Tittmoning und Neumarkt leihweise übergeben.

Seit 1898 verpflichtet sich die Firma Jahn zur Beratung von Trachtenvereinen und damit verbunden zur Führung eines Trachtenkostüm-Verleihs. Johann Jahn, seit 1909 Erzherzoglicher Kammerlieferant ihrer kaiserlich-königlichen Hoheit, trug zur Wiederbelebung der kurzen, bestickten Lederhose bei, wie sie von Kaiser Franz Joseph zumeist in Bad Ischl getragen wurde. 1901 erhielt Johann Jahn das Patent für sein Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten Lederzeuges.

Lit.:

  • C. Svoboda: Gewerbe und Kunstgewerbe in Salzburg. In: Salzburg 1905, Kat. SMCA 1995.

Ch.S.