Salzburger Stier

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Das Hornwerk im Krautturm

Der Salzburger Stier ist das Hornwerk der Festung Hohensalzburg. Er ist ein Orgelwerk ohne Spielvorrichtung, der Tradition nach unter Erzbischof Leonhard von Keutschach um das Jahr 1515 erbaut, mit vielfach verstärktem, hornartig „schreiendem“ Zusammenklang der Töne des F-Dur-Dreiklangs.

Er hatte die Funktion eines Signalinstruments, weckte die Bewohner der Stadt, kündigte hohe Besucher an und meldete Gefahren. Um das Jahr 1640 wurde eine Walzenorgel zugebaut, die nur ein Stück, den alten Choral, spielte, der Hofkapellmeister Abraham Megerle zugeschrieben werden kann. 1753 setzte Hoforgelmacher Johann Rochus Egedacher bereits zwölf Stücke auf eine neue Walze – jeweils eines pro Monat – von den Salzburger Hofmusikern Leopold Mozart und Johann Ernst Eberlin.

Im 19. Jahrhundert wechselndes Repertoire, mit der Volkshymne und Stücken aus Opern und Operetten. Der Salzburger Stier, das älteste noch klingende Hornwerk auf der Welt, wurde 1998–2002 restauriert und wird seither wieder in der Zeit von Palmsonntag bis 31. Oktober täglich um 7, 11 und 18 Uhr im Anschluss an das Glockenspiel vorgeführt.



Literatur:
  • H. Bayr (Hg.): Bericht über die Restaurierung des Hornwerkes S. St. Salzburg 2002.

G.W.