Römische Gutshöfe: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Römische Gutshöfe'''.
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'''Römische Gutshöfe'''. Nach Übernahme der Herrschaft haben die Römer im Alpenvorland und vereinzelt auch an siedlungsgünstigen Punkten der Gebirgsgaue Gutshöfe angelegt. Aus dem Flachgau sind bisher rund 30 solcher Anlagen bekannt, die – wie in einigen Beispielen belegt – in geringen Abständen von nur 1–3 km zueinander errichtet wurden.
  
Nach Übernahme der Herrschaft haben die Römer im Alpenvorland und vereinzelt auch an siedlungsgünstigen Punkten der Gebirgsgaue Gutshöfe angelegt, zumeist an Stellen, an denen davor bereits Kelten gesiedelt hatten. Im Bereich des Flachgaus sind bisher etwa 30 G. bekannt, der durchschnittliche Abstand beträgt 2-3 km. Die Stadt Salzburg war von einem Kranz von »villae rusticae« umgeben (Hellbrunn, Morzg, Maxglan, Loig, Liefering, Gnigl, Glas). Zahlreiche G. sind entlang der Salzach aufgereiht (Kemeting, Kerath, Anthering, Gollacken, Oberndorf, Obereching), im Südteil des Salzburger Beckens sind die Fundorte Elsbethen, Puch, Kuchl und Kellau anzuführen, eine dichte Besiedlung zur Römerzeit ist auch für das Gebiet der Trumer Seen und für das Wallerseegebiet nachgewiesen. Als Beispiel für größere G. in den Gebirgsgauen seien Urreiting bei St. Johann, Goldegg und Saalfelden-Wiesersberg angeführt. Die G. lagen durchwegs an erhöhten Plätzen mit weiter Fernsicht, die Wohnbauten der Gutsherren waren mit »städtischem Komfort« ausgestattet: mit Wasserversorgung, Bädern, Hypokaustheizung sowie qualitätvoller Raumausstattung durch Mosaiken und Fresken. Unterkünfte für das Gesinde, Stallungen, Scheunen und Werkstätten vervollständigen das Bauensemble einer villa rustica, die Mehrzahl der Gutshöfe ist bereits in der ersten Hälfte des 1. Jh.s n. Chr. gegründet worden, Germaneneinfälle im 3. und 4. Jh. führten wiederholt zu Zerstörungen; mit Ausnahme der Villa Loig scheint keiner der G. des Ende des 4. Jh.s n. Chr. überdauert zu haben.  
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Die Stadt →Iuvavum/Salzburg war von einem Kranz von „villae rusticae“ umgeben (Hellbrunn, Morzg, Maxglan, Loig, Liefering, Gnigl, Glas). Zahlreiche G. sind entlang der Salzach aufgereiht (Kemeting, Kerath, Anthering, Gollacken, Obereching), im Südteil des Salzburger Beckens sind die Fundorte Goldenstein, Puch, Kuchl und Kellau anzuführen, eine dichte Besiedlung zur Römerzeit ist auch für das Gebiet der Trumer Seen und für das Wallerseegebiet nachgewiesen. In den Gebirgsgauen konnten bislang nur wenige G. nachgewiesen werden, zu nennen sind etwa die Fundstellen St. Johann-Urreiting, Goldegg, →Saalfelden-Wiesersberg, Bramberg-Weyer und Mauterndorf-Steindorf.
  
Literatur:
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Die G. lagen durchwegs an erhöhten Plätzen mit weiter Fernsicht, die Wohnbauten der Gutsherren/-verwalter waren mit städtischem Komfort ausgestattet: mit Wasserversorgung, Bädern, Hypokaustheizung sowie qualitätvoller Raumausstattung durch Mosaiken und Fresken. Unterkünfte für das Gesinde, Stallungen, Scheunen und Werkstätten vervollständigen das Bauensemble einer villa rustica. Die Mehrzahl der Gutshöfe dürfte im 1. Jh. n. Chr. – anfänglich vielleicht noch in Holzbauweise – gegründet worden sein, Germaneneinfälle im 3. und 4. Jh. führten wiederholt zu Zerstörungen; mit Ausnahme der Palastvilla von →Loig scheint keiner der G. des Ende des 4. Jh.s n. Chr. überdauert zu haben.
  
* Heger: JahrSMCA.
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Lit.:
  
F.M.
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* R. Kastler, F. Lang u. St. Traxler: Neue Forschungen zur ländlichen Besiedlung in Nordwest-Noricum. In: ArchaeoPlus, Bd. 8, Salzburg 2017, S. 7 ff.
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* F. Moosleitner: Die Römer im Flachgau. In: Archäologie beiderseits der Salzach. Salzburg 1996, S. 75 ff.
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* N. Heger: Salzburg in römischer Zeit. JSMCA 19, 1973.
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F.M., P.H.
  
 
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Version vom 2. März 2018, 13:15 Uhr

Römische Gutshöfe. Nach Übernahme der Herrschaft haben die Römer im Alpenvorland und vereinzelt auch an siedlungsgünstigen Punkten der Gebirgsgaue Gutshöfe angelegt. Aus dem Flachgau sind bisher rund 30 solcher Anlagen bekannt, die – wie in einigen Beispielen belegt – in geringen Abständen von nur 1–3 km zueinander errichtet wurden.

Die Stadt →Iuvavum/Salzburg war von einem Kranz von „villae rusticae“ umgeben (Hellbrunn, Morzg, Maxglan, Loig, Liefering, Gnigl, Glas). Zahlreiche G. sind entlang der Salzach aufgereiht (Kemeting, Kerath, Anthering, Gollacken, Obereching), im Südteil des Salzburger Beckens sind die Fundorte Goldenstein, Puch, Kuchl und Kellau anzuführen, eine dichte Besiedlung zur Römerzeit ist auch für das Gebiet der Trumer Seen und für das Wallerseegebiet nachgewiesen. In den Gebirgsgauen konnten bislang nur wenige G. nachgewiesen werden, zu nennen sind etwa die Fundstellen St. Johann-Urreiting, Goldegg, →Saalfelden-Wiesersberg, Bramberg-Weyer und Mauterndorf-Steindorf.

Die G. lagen durchwegs an erhöhten Plätzen mit weiter Fernsicht, die Wohnbauten der Gutsherren/-verwalter waren mit städtischem Komfort ausgestattet: mit Wasserversorgung, Bädern, Hypokaustheizung sowie qualitätvoller Raumausstattung durch Mosaiken und Fresken. Unterkünfte für das Gesinde, Stallungen, Scheunen und Werkstätten vervollständigen das Bauensemble einer villa rustica. Die Mehrzahl der Gutshöfe dürfte im 1. Jh. n. Chr. – anfänglich vielleicht noch in Holzbauweise – gegründet worden sein, Germaneneinfälle im 3. und 4. Jh. führten wiederholt zu Zerstörungen; mit Ausnahme der Palastvilla von →Loig scheint keiner der G. des Ende des 4. Jh.s n. Chr. überdauert zu haben.

Lit.:

  • R. Kastler, F. Lang u. St. Traxler: Neue Forschungen zur ländlichen Besiedlung in Nordwest-Noricum. In: ArchaeoPlus, Bd. 8, Salzburg 2017, S. 7 ff.
  • F. Moosleitner: Die Römer im Flachgau. In: Archäologie beiderseits der Salzach. Salzburg 1996, S. 75 ff.
  • N. Heger: Salzburg in römischer Zeit. JSMCA 19, 1973.

F.M., P.H.