Hans Bocksberger d. Ä.: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bocksberger, Hans d. Ä.''', * Mondsee (?) um 1510, † Salzburg (?) vor 1569, Maler.
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'''Bocksberger, Hans d. Ä.''', * Mondsee um 1510, † Salzburg 1561, Maler
  
Sohn des Ulrich →B. 1536 »maler von Saltzburg« genannt. 1546 Erwerb zweier Häuser auf dem Mönchsberg (heute Edmundsburg). In den folgenden Jahren für die Habsburger in Prag und Innsbruck und für den Landshuter und Münchner Hof tätig, dazwischen immer wieder in Salzburg. Ausbildung wohl beim Vater, in Italien vervollkommnet, als Vertreter des Manierismus einer der ersten neuen Architekturmaler im salzburgisch-bayerischen Raum, hier in großem Ansehen. Werke: 1536 Ausmalung des Rittersaales im Schloß Goldegg, im gleichen Jahr Ausmalung der Hofkapelle im Schloss Neuburg a.d. Donau mit reformatorischer Ikonographie und illusionistisch-plastischer Darstellung, frühestes Zeugnis protestantischer Monumentalmalerei.
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Vermutlich Sohn des Ulrich →B. Stationen seiner beruflichen Anfänge sind nicht dokumentiert und beruhen auf Annahmen: erste Ausbildung bei seinem Vater, Lehr- und Wanderjahre in Italien, Ausmalung des Falkenturms im Castello del Buonconsiglio in Trient 1531, Fresken im Rittersaal von Schloss Goldegg 1536. Erstmals nennen Rechnungsbücher 1542 den „maister Hannsen pockhsperger, Maller von Sallczpurg“, der für die Ausmalung von Räumen der Stadtresidenz Landshut bezahlt wird. B.s an der italienischen Renaissance geschulte Malerei kommt Herzog Ludwigs X.  Begeisterung für G. Romanos Palazzo del Té in Mantua entgegen.  Eine Vedute der Stadt Salzburg im Apollozimmer und die Darstellung des →Jünglings vom Magdalensberg im Kapellengang verweisen auf Salzburgbezüge des Auftraggebers. 1543 stattet B. die Schlosskapelle Neuburg a. d. Donau mit dem ersten Bilderzyklus der Reformation aus. Figuren in gewagter perspektivischer Verkürzung und illusionistische Deckenmalerei demonstrieren seine geschätzte italianità. 1546 erwirbt er zwei Häuser auf dem Salzburger Mönchsberg. Der angesehene Maler wird von Erzherzog Ferdinand und dessen Vater König Ferdinand I. mit Arbeiten betraut: In Prag hilft er dem Hofmaler J. Seisenegger bei einer Altartafel für den Veitsdom und soll 1548 an der Ausmalung des großen Saales im Hradschin mitwirken. Weder dieses Vorhaben noch vier Altarbilder für Innsbruck im Auftrag König Ferdinands gelangen zur Ausführung. Zwischen 1557 und 1560 erhält B. Zahlungen des Münchener Hofes. Zuzuschreiben sind ihm die Fresken in Schloss Freisaal (1557/58) mit der Darstellung des Festzugs eines Salzburger Erzbischofs. B.s Neigung zu puppenhaft schematisierten Figuren und unnatürlichen Proportionen ist in diesem Spätwerk am deutlichsten ausgeprägt und hat wohl auch mit dem Einfluss des ital. Manierismus zu tun. Eine Zuschreibung der ganzfigurigen Porträts Kaiser Ferdinands I. und seiner Gemahlin Anna (KHM Wien u. Salzburg Museum) ist eher abzulehnen.
  
1542/43 als der bestbezahlte Maler in der Landshuter Stadtresidenz, Gewölbeausmalung des Italienischen Saals (Persönlichkeiten des Altertums und Fries »Kindltriumph «, Einfluß durch Giulio Romanos Malereien im Palazzo del Te in Mantua). Weiters Ausmalung des dortigen Kapellenganges, darunter auch die Darstellung des →»Jünglings vom Magdalensberg«, damals noch auf der →Festung Hohensalzburg. Im Apollozimmer außer der Decke in den Gewölbezwickeln Monatsdarstellungen mit bäuerlichen und höfischen Szenen, für den September die Reiherbeize vor einer Stadtvedute von Salzburg. Zugeschrieben: die Wandmalereien im Schloss Freisaal in Salzburg (→Wandmalerei), 1558 datiert, mit dem »Einritt« des neugewählten Eb. Michael von Kuenburg.
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Literatur:
 
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* E. Pokorny: Festzug und Allegorie – Der Freskensaal. In: Freisaal. Das Schloss im Spiegel der Geschichte (Salzburger Beiträge zur Kunst und Denkmalpflege Bd. V, hg. v. R. Gobiet), Salzburg 2012, S. 97 ff.
Literatur:
 
 
* S. Kaeppele: Die Malerfamilie Bocksberger aus Salzburg – Malerei zwischen Reformation und italienischer Renaissance. Salzburg 2003.
 
* S. Kaeppele: Die Malerfamilie Bocksberger aus Salzburg – Malerei zwischen Reformation und italienischer Renaissance. Salzburg 2003.
 
* AKL 12, 1996.
 
* AKL 12, 1996.
* H. Kronthaler: Die Ausstattung der Landshuter Stadtresidenz unter Herzog Ludwig X (1536-43). In: Schrift 21 aus dem Inst. für Kunstgesch. der Univ. München, München 1987.
 
 
  
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Version vom 19. März 2018, 19:11 Uhr

Bocksberger, Hans d. Ä., * Mondsee um 1510, † Salzburg 1561, Maler

Vermutlich Sohn des Ulrich →B. Stationen seiner beruflichen Anfänge sind nicht dokumentiert und beruhen auf Annahmen: erste Ausbildung bei seinem Vater, Lehr- und Wanderjahre in Italien, Ausmalung des Falkenturms im Castello del Buonconsiglio in Trient 1531, Fresken im Rittersaal von Schloss Goldegg 1536. Erstmals nennen Rechnungsbücher 1542 den „maister Hannsen pockhsperger, Maller von Sallczpurg“, der für die Ausmalung von Räumen der Stadtresidenz Landshut bezahlt wird. B.s an der italienischen Renaissance geschulte Malerei kommt Herzog Ludwigs X. Begeisterung für G. Romanos Palazzo del Té in Mantua entgegen. Eine Vedute der Stadt Salzburg im Apollozimmer und die Darstellung des →Jünglings vom Magdalensberg im Kapellengang verweisen auf Salzburgbezüge des Auftraggebers. 1543 stattet B. die Schlosskapelle Neuburg a. d. Donau mit dem ersten Bilderzyklus der Reformation aus. Figuren in gewagter perspektivischer Verkürzung und illusionistische Deckenmalerei demonstrieren seine geschätzte italianità. 1546 erwirbt er zwei Häuser auf dem Salzburger Mönchsberg. Der angesehene Maler wird von Erzherzog Ferdinand und dessen Vater König Ferdinand I. mit Arbeiten betraut: In Prag hilft er dem Hofmaler J. Seisenegger bei einer Altartafel für den Veitsdom und soll 1548 an der Ausmalung des großen Saales im Hradschin mitwirken. Weder dieses Vorhaben noch vier Altarbilder für Innsbruck im Auftrag König Ferdinands gelangen zur Ausführung. Zwischen 1557 und 1560 erhält B. Zahlungen des Münchener Hofes. Zuzuschreiben sind ihm die Fresken in Schloss Freisaal (1557/58) mit der Darstellung des Festzugs eines Salzburger Erzbischofs. B.s Neigung zu puppenhaft schematisierten Figuren und unnatürlichen Proportionen ist in diesem Spätwerk am deutlichsten ausgeprägt und hat wohl auch mit dem Einfluss des ital. Manierismus zu tun. Eine Zuschreibung der ganzfigurigen Porträts Kaiser Ferdinands I. und seiner Gemahlin Anna (KHM Wien u. Salzburg Museum) ist eher abzulehnen.

Literatur:

  • E. Pokorny: Festzug und Allegorie – Der Freskensaal. In: Freisaal. Das Schloss im Spiegel der Geschichte (Salzburger Beiträge zur Kunst und Denkmalpflege Bd. V, hg. v. R. Gobiet), Salzburg 2012, S. 97 ff.
  • S. Kaeppele: Die Malerfamilie Bocksberger aus Salzburg – Malerei zwischen Reformation und italienischer Renaissance. Salzburg 2003.
  • AKL 12, 1996.

R.G.