Industrie- und Fabriksbauten: Unterschied zwischen den Versionen
(1852-64, Saline Hallein; siehe Fritz Moosleitner: Hallein. Portrait einer Kleinstadt, 1989, S. 46.) |
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Auch die Stadt selbst errichtete Fabriksanlagen oder kaufte diese auf: 1859 errichtetes, ab 1905 Städtisches Gaswerk (1968 Verwaltungsgebäude J. →Hawranek und →E. Horvath, Neubebauung ab 2006 durch verschiedene Architekturbüros). 1955 Städtisches Fernheizkraftwerk, auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofes errichtet und mit Trimmelkamer Braunkohle betrieben (1986 Rauchgasreinigung, 1995 Umspannwerk, 2000 Betriebsgebäude, 2002 Heizkraftwerk, alles von Bétrix & Consolascio). Die Süßwarenfabrik Rajsigl wurde nach 1903 in der nur kurzfristig arbeitenden Ceconischen Tischlerei untergebracht.Wegen der Feuergefahr übersiedelte die Glockengießerei Oberascher 1919 nach Kasern, wo sie sich bis 2003 als Gießerei und Maschinenbau-Unternehmen entwickelte (Umbau 2006-2007 sowie Erweiterung 2012 durch LP architektur, strobl architekten, hobby a., Forsthuber Scheithauer). Die 1920er Jahre warteten mit zwei Hauptwerken auf: 1923 Lebensmittelwerke Union von Hubert Geßner und 1927 Druck- und Verlagshaus R. Kiesel von W. →Deininger (Abbruch des Druckereitraktes 1989). Architektonisch herausragende Industriebauten von 1960: Fabrikshalle 4711 sowie Bürogebäude mit Penthouse des Direktors von Walter Baumgartner und Abfüllhalle und Bürotrakt Bluna-Werk Salzburg (Limonade) von selben sowie Hans Schillig aus Köln, beide nahe der Münchner Bundesstraße (Abbruch 2000er Jahre). | Auch die Stadt selbst errichtete Fabriksanlagen oder kaufte diese auf: 1859 errichtetes, ab 1905 Städtisches Gaswerk (1968 Verwaltungsgebäude J. →Hawranek und →E. Horvath, Neubebauung ab 2006 durch verschiedene Architekturbüros). 1955 Städtisches Fernheizkraftwerk, auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofes errichtet und mit Trimmelkamer Braunkohle betrieben (1986 Rauchgasreinigung, 1995 Umspannwerk, 2000 Betriebsgebäude, 2002 Heizkraftwerk, alles von Bétrix & Consolascio). Die Süßwarenfabrik Rajsigl wurde nach 1903 in der nur kurzfristig arbeitenden Ceconischen Tischlerei untergebracht.Wegen der Feuergefahr übersiedelte die Glockengießerei Oberascher 1919 nach Kasern, wo sie sich bis 2003 als Gießerei und Maschinenbau-Unternehmen entwickelte (Umbau 2006-2007 sowie Erweiterung 2012 durch LP architektur, strobl architekten, hobby a., Forsthuber Scheithauer). Die 1920er Jahre warteten mit zwei Hauptwerken auf: 1923 Lebensmittelwerke Union von Hubert Geßner und 1927 Druck- und Verlagshaus R. Kiesel von W. →Deininger (Abbruch des Druckereitraktes 1989). Architektonisch herausragende Industriebauten von 1960: Fabrikshalle 4711 sowie Bürogebäude mit Penthouse des Direktors von Walter Baumgartner und Abfüllhalle und Bürotrakt Bluna-Werk Salzburg (Limonade) von selben sowie Hans Schillig aus Köln, beide nahe der Münchner Bundesstraße (Abbruch 2000er Jahre). | ||
− | Als wichtigste Industriestadt im Land gilt wohl Hallein: Neuanlage der Saline auf der Pernerinsel | + | Als wichtigste Industriestadt im Land gilt wohl Hallein: Neuanlage der Saline auf der Pernerinsel 1852-64 nach Plänen von Franz von Schwind nach Auflassung der Pfannhäuser in der Altstadt. 1989 stillgelegt, dann Kulturforum Hallein, seit 1995 Internationale Sommerakademie (Klasse Architekur), 1992-2000 Spielort für die →Szene Salzburg, seit 1993 für die →Salzburger Festspiele). 1869 wurde hier die k. k. Tabakfabrik in Hallein gegründet (1970 Fabrik errichtet), zur Arbeitsbeschaffung für arbeitslos gewordene Salinenarbeiter, 1939 stillgelegt. 1890-93 entstand die Halleiner Zellulosefabrik wegen der Lage am Wasser, dem Holzrechen und der Sole, 1893 Errichtung der Roten Villa (Abbruch), 1895 und 1897 sowie 1953 Arbeiter-/Angestellten-Wohnhäuser, 1898 Angliederung einer Papierfabrik, 2009 Schließung der Papierproduktion, seitdem nur mehr Zellulose produziert. 1928 Übernahme der elektromechanischen Fabrik auf der Pernerinsel durch die Firma Solvay, die aus Sole und elektrischer Energie chemische Produkte herstellte. 1953 neues Werk (auch zur Kunststoffproduktion im Halvic-Werksteil) in Oberalm. |
Aber auch anderswo gab es Fabriken: 1585- 1875 Messingwerk und Eisenhammer in Ebenau, dort 1636 auch Ansiedlung der Gewehrfabrikanten Klett. Entdeckung eines Kalkmergelvorkommens bei Gartenau, zur Herstellung von Roman-Zement - daraufhin 1854 Gründung des Zementwerks, ab 1864 im Besitz der Firma Gebr. Leube. 1884 Zinnoxidfabrik in Thalgau-Unterdorf durch Erweiterung eines Drahtzuges durch den Fabrikanten Nicolaus Gaertner und Baumeister Eduard Reindl (Standortfaktoren: Wasserkraft des Brunnbaches, Anbindung über die Salzkammergut-Lokalbahn und Brennmaterial Torf; seit 1997 Revitalisierung als Red Bull Leistungsdiagnostikzentrum). | Aber auch anderswo gab es Fabriken: 1585- 1875 Messingwerk und Eisenhammer in Ebenau, dort 1636 auch Ansiedlung der Gewehrfabrikanten Klett. Entdeckung eines Kalkmergelvorkommens bei Gartenau, zur Herstellung von Roman-Zement - daraufhin 1854 Gründung des Zementwerks, ab 1864 im Besitz der Firma Gebr. Leube. 1884 Zinnoxidfabrik in Thalgau-Unterdorf durch Erweiterung eines Drahtzuges durch den Fabrikanten Nicolaus Gaertner und Baumeister Eduard Reindl (Standortfaktoren: Wasserkraft des Brunnbaches, Anbindung über die Salzkammergut-Lokalbahn und Brennmaterial Torf; seit 1997 Revitalisierung als Red Bull Leistungsdiagnostikzentrum). |
Version vom 14. Mai 2018, 14:36 Uhr
Industrie- und Fabriksbauten.
Die Hauptmerkmale einer Fabrik sind die Vereinigung mehrerer Arbeitsprozesse unter einem Dach sowie der Einsatz von Maschinen, also eine die Industrialisierung bestimmende Technisierung, zur Steigerung der Produktivität. Nicht hinzugeordnet werden hier Bauten, die nur dem Vertrieb, Verkauf oder weiteren Verarbeitung fertiger Produkte dienen.
Von den fabriksmäßig betriebenen Industrien Salzburgs ist die Bierproduktion bes. hervorzuheben. Für die gewerbliche Entwicklung der Brauereien aus der alten Hauswirtschaft, meist durch Korporationen wie Klöster, Spitäler oder Bruderschaften, seltener durch einzelne vermögende Personen, war die bevorzugte Lage eines Brauhauses maßgeblich (Roh- und Betriebsstoffe, kühler Ort für den Keller, Feuersicherheit). Der erste Braumeister »praxator Tagno« wird Mitte des 13. Jh.s in →St. Peter genannt. 1475 wird von Hans Elsenheimer (dem Schilcher) in Kaltenhausen/Hallein eine Brauerei gegründet, aus der sich nach der Übernahme durch Eb. Johann III. (1486) die Hofbrauerei entwickelt, 1648 Zweigniederlassung im hf. Kalten Brauhaus im Kai (beim Nonntaler Tor). Ende des 17. Jh.s - aus merkantilistischen Überlegungen an den Grenzen des Erzstiftes - Hofbrauereien in Teisendorf, Lueg/St. Gilgen, Lofer, Henndorf, Zillertal. Mit dem Ende des Erzstiftes Auflösung und Verkauf der Hofbrauereien ebenso wie einiger Kloster- (z. B. Augustiner-Chorherren Höglwörth) und Herrschaftsbrauereien (z. B. Sighartstein). Die neuen Inhaber von Kaltenhausen, Kurfürstin Maria Leopoldine von Pfalzbayern und ihr Sohn Maximilian Graf Arco-Zinneburg, machten aus der Brauerei u.a. durch die Errichtung der Mälzerei 1873 (Abbruch 2016) einen der führenden Industriebetriebe des 19. Jh.s. In der Gründerzeit lief ein erbitterter Verdrängungswettbewerb der Brauereien, der - wie hier - meist durch Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, kontinuierliche Technisierung und Aufkauf der Konkurrenz für sich gewonnen wurde. 1864 von V. →Ceconi erbautes Ensemble der Brauerei Gut Guggenthal am schattigen Fuß des Gaisbergs, als Erweiterung der Meierei des alten Jagdschlosses Guggenthal mit Braugasthof und Schmiede durch ein riesiges Brauereigebäude, Kirche und Villa. Seit Jahrzehnten leerstehend. 1875/76 sowie 1888 ebenfalls durch V. →Ceconi in ehem. Steinbruch errichtete Lagerkeller der Sternbrauerei in der Riedenburg. Die expandierende Produktion wurde von der beengten Altstadt (wo Mälzerei und eine Gaststätte verblieben) unter langem Streit mit den Anwohnern hierher verlegt (1896-1907 Sud- und Kesselhaus, Gärkeller und Gastbetrieb, von J. →Ceconi). 1956 Schließung, 1972 Schornstein-Sprengung, 2005-14 Abbruch weiter Teile des Ensembles und Neubau durch Wohnanlage von Hariri & Hariri. Schon 1863 wurde die Stiegl-Brauerei, heute größte in Privatbesitz befindliche Brauerei Österreichs, aus dem erstmals 1492 erwähnten Betrieb in der Gstättengasse nach Maxglan verlegt. Seitdem trotz Rückschlägen (Brand 1875) ständige Erweiterungen (z.B. 1901 um die Rochuskaserne). Auch am Land modernisierte Brauereibesitzer Josef Sigl V. seine 1909/10 durch R. →Wagner (Geb. Wagner) erb. Brauerei mit Sudhaus, Kühlschiff, Eis-, Gär- und Lagerkellern. Erweiterungen 1920/30er und 1960/70er Jahre. Nach Münchner Vorbild wurden 1908-26 das Müllner (Augustiner-) Bräustübl (K. →Pirich, F. →Zell), 1900-26 der ab 1820 als Lager genutzte Stieglkeller (J. →Ceconi, Franz Zell) ausgebaut/eingerichtet. Für die 1534 errichtete Papiermühle Lengfelden (siehe →Papiererzeugung) deren Papier die Familie Mozart verwendete, war Wasser wichtiger Rohstoff. Auch für eine der erfolgreichsten Firmengründungen zur Zeit Eb. →Hieronymus Colloredos war es notwendig: die klassizistische Lederfabrik nach holländischem Vorbild von Christian Zezi am Äußeren Stein (1787 von J. G. →Laschenzky unter Nutzung eines Bestandsbaus erb.); 1801 Beteiligung an einer Chemischen oder Schwefelsäure und Rosoliofabrik in St. Leonhard, 1809/10 Alleineigentümer.
Neben seiner Funktion als Rohstoff für die Bierproduktion, war Wasser ein wichtiger Energielieferant für das sich immer mehr technisierende Gewerbe. Schon 1422 bestand in Maxglan die Lohstampfmühle Schliesselberger, deren Lohe in der Ledergerberei in der Altstadt weiterverarbeitet wurde. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde sie südlich der Stiegelbrauerei zur Lederfabrik mit einer Turbine ausgebaut (1977/78 Abbruch für eine Wohnanlage). Die meisten Gewerbebetriebe die mit Wasserkraft arbeiteten, erreichten kein industrielles Ausmaß. Eine Ausnahme ist die seit 1330 nachweisbare k.k. priv. Kunstmühle Fisslthaler (1934-2011 Rauchmühle). Sie konnte – weil an der Bahnlinie - durch ihren Patriarchen Franz Fisslthaler ab 1879 kontinuierlich industrialisiert werden (Ensemble bestehend aus Mühlhaus, Wohn- und Bürohaus von J. →Ceconi 1898, Silo 1912). Durch Einsatz der Initiative Um+Bau+Kultur Salzburg Sicherung der wesentlichen Bestandsgebäude für Kultur und Büros im neuen Wohnquartier.
Ein Standort der in den Vorstädten gelegenen Industrien war auch Parsch: 1839 erwarb Franz Zeller die Handlung »Andre Hoffer« (Platzl 2); 1848 eröffnete er als Erweiterung einer ehem. Mühle ein Produktionsunternehmen für Feigenkaffee und Schokolade (dazugehörige Villa, 1966 und 1977 Abbruch zweier Flügel der u-förmigen Anlage); 1873 zweite Fabrik in Freilassing. 1854 eröffnete Matthias Gschnitzer mit Franz Gessele in Lehen eine k. k. priv. Kunstwoll- (shoddy-)Fabrik auf dem Gelände einer Mühle; 1863 wurde in Sinnhubstraße 10 eine neue Produktionsstätte bei einer ehem. Hammerschmiede unter der Leitung von Baumeister O. →Laschenzky erb.; 1893 dazugehörige Villa von J. →Wessiken (als letzter Teil des Ensembles erhalten). 1922 in einem Wirtschaftsgebäude begründete Orgelbauanstalt Cäcilia, 1923/6 neoklassizistischer Anbau durch P. →Geppert, Abbruch um 1970. 1921 Gründung der Gesellschaft der bis heute wichtigen Gebus-Lokomotiven durch Moriz Gelinek und die Ing. Buchleitner und Strizek und Fertigung in den Montagehallen der Brückenbaufirma Janisch. 1928 Abwanderung nach Wien. Auch die - neben den Werken in Oberalm und Adnet vor allem architektonisch bemerkenswerten - Salzburger Marmorwerke von Friedrich Mayr von Melnhof entstanden hier (Anlieferung des Materials aus den Steinbrüchen von Fürstenbrunn und Adnet durch die neue Schienenverbindung der „Roten Elektrischen“ (→Bauten des Verkehrs). 1906/08 durch B. →Grüner erweitert (Abbruch 1977, heute Areal der Finanzlandesdirektion).
Die 1894 gegründete Tischlerei Preimesberger entwickelte sich zum Industriebetrieb und übersiedelte 1935 mit der Möbelfabrik nach Schallmoos (heutige Position des 1996 eröffneten ZIB, 1988). Auch die Stadt selbst errichtete Fabriksanlagen oder kaufte diese auf: 1859 errichtetes, ab 1905 Städtisches Gaswerk (1968 Verwaltungsgebäude J. →Hawranek und →E. Horvath, Neubebauung ab 2006 durch verschiedene Architekturbüros). 1955 Städtisches Fernheizkraftwerk, auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofes errichtet und mit Trimmelkamer Braunkohle betrieben (1986 Rauchgasreinigung, 1995 Umspannwerk, 2000 Betriebsgebäude, 2002 Heizkraftwerk, alles von Bétrix & Consolascio). Die Süßwarenfabrik Rajsigl wurde nach 1903 in der nur kurzfristig arbeitenden Ceconischen Tischlerei untergebracht.Wegen der Feuergefahr übersiedelte die Glockengießerei Oberascher 1919 nach Kasern, wo sie sich bis 2003 als Gießerei und Maschinenbau-Unternehmen entwickelte (Umbau 2006-2007 sowie Erweiterung 2012 durch LP architektur, strobl architekten, hobby a., Forsthuber Scheithauer). Die 1920er Jahre warteten mit zwei Hauptwerken auf: 1923 Lebensmittelwerke Union von Hubert Geßner und 1927 Druck- und Verlagshaus R. Kiesel von W. →Deininger (Abbruch des Druckereitraktes 1989). Architektonisch herausragende Industriebauten von 1960: Fabrikshalle 4711 sowie Bürogebäude mit Penthouse des Direktors von Walter Baumgartner und Abfüllhalle und Bürotrakt Bluna-Werk Salzburg (Limonade) von selben sowie Hans Schillig aus Köln, beide nahe der Münchner Bundesstraße (Abbruch 2000er Jahre).
Als wichtigste Industriestadt im Land gilt wohl Hallein: Neuanlage der Saline auf der Pernerinsel 1852-64 nach Plänen von Franz von Schwind nach Auflassung der Pfannhäuser in der Altstadt. 1989 stillgelegt, dann Kulturforum Hallein, seit 1995 Internationale Sommerakademie (Klasse Architekur), 1992-2000 Spielort für die →Szene Salzburg, seit 1993 für die →Salzburger Festspiele). 1869 wurde hier die k. k. Tabakfabrik in Hallein gegründet (1970 Fabrik errichtet), zur Arbeitsbeschaffung für arbeitslos gewordene Salinenarbeiter, 1939 stillgelegt. 1890-93 entstand die Halleiner Zellulosefabrik wegen der Lage am Wasser, dem Holzrechen und der Sole, 1893 Errichtung der Roten Villa (Abbruch), 1895 und 1897 sowie 1953 Arbeiter-/Angestellten-Wohnhäuser, 1898 Angliederung einer Papierfabrik, 2009 Schließung der Papierproduktion, seitdem nur mehr Zellulose produziert. 1928 Übernahme der elektromechanischen Fabrik auf der Pernerinsel durch die Firma Solvay, die aus Sole und elektrischer Energie chemische Produkte herstellte. 1953 neues Werk (auch zur Kunststoffproduktion im Halvic-Werksteil) in Oberalm.
Aber auch anderswo gab es Fabriken: 1585- 1875 Messingwerk und Eisenhammer in Ebenau, dort 1636 auch Ansiedlung der Gewehrfabrikanten Klett. Entdeckung eines Kalkmergelvorkommens bei Gartenau, zur Herstellung von Roman-Zement - daraufhin 1854 Gründung des Zementwerks, ab 1864 im Besitz der Firma Gebr. Leube. 1884 Zinnoxidfabrik in Thalgau-Unterdorf durch Erweiterung eines Drahtzuges durch den Fabrikanten Nicolaus Gaertner und Baumeister Eduard Reindl (Standortfaktoren: Wasserkraft des Brunnbaches, Anbindung über die Salzkammergut-Lokalbahn und Brennmaterial Torf; seit 1997 Revitalisierung als Red Bull Leistungsdiagnostikzentrum). In Bürmoos: Seit 1862 Torfabbau, 1947-2000 großindustrielle Herstellung von Brenntorf und Torfmull. 1866-1868 Teer-Fabrik, 1873-1929 Glasfabrik für eine Aktiengesellschaft errichtet, ab 1879 von Emigranten aus Böhmen übernommen (Standortfaktoren: Quarzsand vom Haunsberg, Kalkstein von der Salzach und Torf als Heizmaterial; 1967 siedelte sich W&H Dentalwerk im Leerstand an). 1898/99 erste Aluminiumfabrik der Monarchie in Lend eröffnet; Werkshalle und Arbeiterwohnhäuser von J. →Ceconi 1906. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch bemerkenswerte Bauten: Am Beginn der Arbeit von G. →Garstenauer in Salzburg standen industrielle Bauten wie 1963–67 Bürohaus und Produktionshalle Bleckmann & Co in Lamprechtshausen von G. →Garstenauer und W. →Soyka (1980 Industriehalle). Aber auch W. →Soyka war bedeutend: 1965 Rakoll Werke Gebr. Koitz (Lackfabrik) und 1975 Firma Geislinger (Erweiterung/Aufstockung Volkmar Burgstaller 2011 und 2015), beide Hallwang.
→Bergbau
Lit.:
- J. Breuste: Transmissions, turbines and silos. How the production process determines the form. The change of mill typologies during the period of industrialization. In: M. Nová / M. Opartná (Hrsg.): Content-Form. The Proceedings of the International Conference for Doctoral Students. Prag 2017. S. 255-263.
- J. Breuste: Aufbruch gegen Abbruch – Das Ensemble der Fisslthaler Kunstmühle. Ein wertvoller Teil der Architektur- und Industriegeschichte Salzburgs. In: Denkma(il)l, Schwerpunktausgabe zum Thema historische Mühlengebäude, Nr. 22, Jänner-April 2016, erschienen im August 2016.
- I. Bauer: „Tschikweiber haums uns g`nennt…“. Die Zigarrenfabriksarbeiterinnen von Hallein. Erw. Neuausg, Wien 2015.
- C. Willi: Die Lokomotivenfabrik in der Fürbergstraße (1923-1928). In: Parscher Journal. H. 3, 2012/13, S. 31-33.
- G. Ammerer / H. Waitzbauer: Wege zum Bier – 600 Jahre Braukultur. Salzburg 2011.
- O. Kapfinger / R. Höllbacher / N. Mayr: Baukunst in Salzburg seit 1980. Ein Führer zu 600 sehenswerten Beispielen in Stadt und Land. Salzburg 2010
- C: Die Feigenkaffeefabrik Andre Hofer. Die Orgelbau-Anstalt „Cäcilia“. Beide in: H. Lohmann / H. Laimer / C. Willi: Parsch erzählt. Geschichte und Geschichten eines Salzburger Stadtteils. Salzburg 2008. S. 46-48 sowie S. 89-92.
- R. Sturm: Industrie-, Gewerbe- und Verkehrsbauten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in der Stadt Salzburg und Umgebung. Dipl.arb. Univ. Salzburg. 2006.
- N. Mayr: Stadtbühne und Talschluss. Baukultur in Stadt und Land Salzburg. Salzburg/Wien 2006, S. 183-184 und S. 215-216.
- H. Klackl: Der Almkanal. Seine Nutzung einst und jetzt. Salzburg 2002.
- M. Fischer W. K. / C. Dirninger / R. Höllbacher / F. Lorber : Historische Wirtschaftsarchitektur in Salzburg. Bauten – Einrichtungen – Werkzeuge. Salzburg 1997. –W. Schobersberger: Bauten der Technik und Industrie in Stadt und Land Salzburg (zwischen 1860 und 1938 anhand ausgewählter Objekte). Diss. Salzburg 1996.
- C. Braumann: Stadtplanung in Österreich von 1918 bis 1945 unter besonderer Berücksichtigung der Stadt Salzburg. Wien 1986. S. 545-550.
- E. M. Schalk: Die Mühlen im Land Salzburg. Salzburg, 1986.
- G. Barth: Einige Unternehmer und Unternehmungen in der Stadt Salzburg im 19. Jh. Ein Beitrag zur einer Salzburger Wirtschaftsgeschichte, Hausarb. Univ. Salzburg 1981.
- H. Kreibich: Die Geschichte der Salzburger Hofbrauereien 1498-1815. Diss. Innsbruck 1957.
- S. Kaufmann: Das Halleiner Heimatbuch. Leoben 1954.
- N.N.: Maxglan – und seine Industrie. Vom „Stieglbräu“ und anderen Betrieben. In: Demokratisches Volksblatt. 17./18. Juni 1950. S. 9.
M.O., J.B.