Ilka Peter: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Peter, Ilka''' (geb. Ilonka Zezulak), * Budapest 23. 8. 1903, † Wien 23. 1. 1999. Tanzpädagogin, Choreografin und Volkstanzforscherin.
 
'''Peter, Ilka''' (geb. Ilonka Zezulak), * Budapest 23. 8. 1903, † Wien 23. 1. 1999. Tanzpädagogin, Choreografin und Volkstanzforscherin.
  
Ab 1906 in Wien lebend, Besuch der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt. 1926 Erwerb des Diploms für Gymnastik, Tanz und Akrobatik an der Akad. für Musik und darstellende Kunst in Wien. Tätigkeit als Tanzpädagogin und Choreographin bis 1968 in ihrer privaten Tanz- und Akrobatikschule. Daneben Unterricht in Tanz, Gymnastik und Pantomime am Max-Reinhardt-Seminar, am Konservatorium der Stadt Wien, wie bei den Wiener Sängerknaben. Angeregt durch den Volkstanzforscher R. →Zoder Feldforschungen über Volkstanz und Brauch ab 1936, besonders in ihrer Sommerfrische Ramseiden bei Saalfelden. Im Nationalsozialismus Tätigkeit für das Phonogrammarchiv der Akad. der Wissenschaften, u.a. Mitarbeit an den Aufzeichnungen und Filmaufnahmen zum Pinzgauer Tresterertanz in Uttendorf/Pinzgau (Film 1939, Publikation mit Herbert Lager als "Perchtentanz im Pinzgau", 1940); Aufzeichnungen und Veröffentlichungen "Das Ranggeln im Pinzgau" (1981), "Gaßlbrauch und Gaßlspruch in Österreich" (1953), "Salzburger Tänze" (1949, 1975), "Der Salzburger Fackeltanz" (1979), u.a. Neben hervorragenden choreografischen Aufzeichnungen, blieben ihre kulturwiss. Einschätzungen laienhaft und den Sichtweisen des Nationalsozialismus verhaftet. Professoren-Titel 1956 und zahlreiche Auszeichnungen.
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Ab 1906 in Wien lebend, Besuch der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt. 1926 Erwerb des Diploms für Gymnastik, Tanz und Akrobatik an der Akad. für Musik und darstellende Kunst in Wien (heute Anton von Webern-Universität Wien). Tätigkeit als Tanzpädagogin und Choreographin bis 1968 in ihrer privaten Tanz- und Akrobatikschule. Daneben Unterricht in Tanz, Gymnastik und Pantomime am Max-Reinhardt-Seminar, am Konservatorium der Stadt Wien, wie bei den Wiener Sängerknaben. Angeregt durch den Volkstanzforscher R. →Zoder Feldforschungen und Aufzeichnungen über Volkstanz und Brauch ab 1936, besonders in ihrer Sommerfrische Ramseiden bei Saalfelden. Im Nationalsozialismus Tätigkeit für das Phonogrammarchiv der Akad. der Wissenschaften, u.a. Mitarbeit an den Aufzeichnungen und Filmaufnahmen zum Pinzgauer Tresterertanz in Uttendorf/Pinzgau (Film 1939 als erstes österr. filmisches Volkstanzdokument; Publikation mit Herbert Lager als "Perchtentanz im Pinzgau", 1940); Aufzeichnungen und Veröffentlichungen "Das Ranggeln im Pinzgau" (1981), "Gaßlbrauch und Gaßlspruch in Österreich" (1953), "Salzburger Tänze" (1949, 1975) als eine erste vollständige Erfassung, "Der Salzburger Fackeltanz" (1979), u.a. Neben hervorragenden choreografischen Aufzeichnungen, blieben ihre kulturwiss. Einschätzungen laienhaft und den Sichtweisen des Nationalsozialismus (im Umkreis von R. --Wolfram) verhaftet; Ihre Sichtweisen wirken in einer breiten Öffentlichkeit bis in die Gegenwart nach. Professoren-Titel 1956 und zahlreiche Auszeichnungen.  
 
   
 
   
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* G. Haid: Peter, Ilka. In: Österreichisches Musiklexikon. Band 4, Wien 2005, Verlag der ÖAW.
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* G. Haid: Peter, Ilka. In: ÖAW (Hg.): Österreichisches Musiklexikon. Band 4, Wien 2005.
* M. Brodl: Ilka Peter. In: Jahrbuch des Österr. Volksliedwerkes 48, Wien 1999.  
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* M. Brodl: Peter, Ilka. In: B. Keintzel, I. Korotin (Hg.): Wissenschafterinnen in und aus Österreich: Leben - Werk - Wirken. Wien 2002, S. 569-573.
  
  

Version vom 19. Juli 2018, 17:59 Uhr

Peter, Ilka (geb. Ilonka Zezulak), * Budapest 23. 8. 1903, † Wien 23. 1. 1999. Tanzpädagogin, Choreografin und Volkstanzforscherin.

Ab 1906 in Wien lebend, Besuch der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt. 1926 Erwerb des Diploms für Gymnastik, Tanz und Akrobatik an der Akad. für Musik und darstellende Kunst in Wien (heute Anton von Webern-Universität Wien). Tätigkeit als Tanzpädagogin und Choreographin bis 1968 in ihrer privaten Tanz- und Akrobatikschule. Daneben Unterricht in Tanz, Gymnastik und Pantomime am Max-Reinhardt-Seminar, am Konservatorium der Stadt Wien, wie bei den Wiener Sängerknaben. Angeregt durch den Volkstanzforscher R. →Zoder Feldforschungen und Aufzeichnungen über Volkstanz und Brauch ab 1936, besonders in ihrer Sommerfrische Ramseiden bei Saalfelden. Im Nationalsozialismus Tätigkeit für das Phonogrammarchiv der Akad. der Wissenschaften, u.a. Mitarbeit an den Aufzeichnungen und Filmaufnahmen zum Pinzgauer Tresterertanz in Uttendorf/Pinzgau (Film 1939 als erstes österr. filmisches Volkstanzdokument; Publikation mit Herbert Lager als "Perchtentanz im Pinzgau", 1940); Aufzeichnungen und Veröffentlichungen "Das Ranggeln im Pinzgau" (1981), "Gaßlbrauch und Gaßlspruch in Österreich" (1953), "Salzburger Tänze" (1949, 1975) als eine erste vollständige Erfassung, "Der Salzburger Fackeltanz" (1979), u.a. Neben hervorragenden choreografischen Aufzeichnungen, blieben ihre kulturwiss. Einschätzungen laienhaft und den Sichtweisen des Nationalsozialismus (im Umkreis von R. --Wolfram) verhaftet; Ihre Sichtweisen wirken in einer breiten Öffentlichkeit bis in die Gegenwart nach. Professoren-Titel 1956 und zahlreiche Auszeichnungen.

U.K.

Literatur:

  • G. Haid: Peter, Ilka. In: ÖAW (Hg.): Österreichisches Musiklexikon. Band 4, Wien 2005.
  • M. Brodl: Peter, Ilka. In: B. Keintzel, I. Korotin (Hg.): Wissenschafterinnen in und aus Österreich: Leben - Werk - Wirken. Wien 2002, S. 569-573.