Gordian Guckh: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Guckh, Gordian''', (Geburtsdaten unbekannt), † Laufen vor 1545, Maler und Bildschnitzer in Laufen an der Salzach.
 
'''Guckh, Gordian''', (Geburtsdaten unbekannt), † Laufen vor 1545, Maler und Bildschnitzer in Laufen an der Salzach.
  
Urkundlich ist G. 1506-41 in Laufen nachweisbar. Wohlhabend und einflussreich, wirkt er in den Jahren 1513/14 und 1521/22 als Bürgermeister. 1545 ist G. bereits verstorben, da seine Erben wegen ausständiger Zahlungen einen Prozess anstrengen. In den Urkunden stets als "maller" bezeichnet, unterhält er eine florierende Werkstatt, in der Schnitzer, Maler, Tischler und Vergolder mit der Herstellung zahlreicher kleinerer Flügelaltäre beschäftigt sind. Die Entwürfe dürften vom Meister selbst stammen, die Ausführung überlässt er seinen Mitarbeitern. Die Altäre sind einheitlich mit geschnitzten Schreinfiguren, Reliefs auf den Flügelinnenseiten, Gemälden an den Außenseiten ausgestattet. Die Figuren im Schrein oder auch in den Gemälden stehen meist aufgereiht nebeneinander. Die Flügeltafeln können unten mit weißen Schriftbändern versehen sein, oben mit vergoldeten Ranken.
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Urkundlich ist G. 1506–41 in Laufen nachweisbar. Wohlhabend und einflussreich, wirkt er in den Jahren 1513/14 und 1521/22 als Bürgermeister. 1545 ist G. bereits verstorben, da seine Erben wegen ausständiger Zahlungen einen Prozess anstrengen. In den Urkunden stets als #maller# bezeichnet, unterhält er eine florierende Werkstatt, in der Schnitzer, Maler, Tischler und Vergolder mit der Herstellung zahlreicher kleinerer Flügelaltäre beschäftigt sind. Die Entwürfe dürften vom Meister selbst stammen, die Ausführung überlässt er seinen Mitarbeitern. Die Altäre sind einheitlich mit geschnitzten Schreinfiguren, Reliefs auf den Flügelinnenseiten, Gemälden an den Außenseiten ausgestattet. Die Figuren im Schrein oder auch in den Gemälden stehen meist aufgereiht nebeneinander. Die Flügeltafeln können unten mit weißen Schriftbändern versehen sein, oben mit vergoldeten Ranken.
  
 
Werke:
 
Werke:
  
urkundlich - alles Orte in Oberbayern:
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urkundlich alles Orte in Oberbayern:
 
* Nonn bei Reichenhall, 1513 datiert
 
* Nonn bei Reichenhall, 1513 datiert
 
* St. Coloman bei Tengling, 1515 datiert
 
* St. Coloman bei Tengling, 1515 datiert
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* S. Müller: Der spätgotische Altar in St. Coloman bei Tengling. Ein Passionsaltar mit einer rätselhaften Inschrift. Tengling 2016.
 
* S. Müller: Der spätgotische Altar in St. Coloman bei Tengling. Ein Passionsaltar mit einer rätselhaften Inschrift. Tengling 2016.
* J. Apfelthaler: Der Altar von Gebertsham. In: Kulturzeitschrift Oberösterreich 32, H. 4, 1982, S. 63 ff. (mit Lit.).
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* J. Apfelthaler: Der Altar von Gebertsham. In: Kulturzeitschrift Oberösterreich 32, H. 4, 1982, S. 63ff. (mit Lit.).
* H. Roth: G. G. Leben und Werk eines Laufener Malers aus dem beginnenden 16. Jh., in: Jb. des Vereins für christliche Kunst 8, 1974, S. 34 ff.
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* H. Roth: G. G. Leben und Werk eines Laufener Malers aus dem beginnenden 16. Jh., in: Jb. des Vereins für christliche Kunst 8, 1974, S. 34ff.
* I. Hausberger: Salzburger Tafelmalerei von 1500-1525/30. In: Spätgotik in Salzburg, Die Malerei, Salzburg 1972, S. 193 ff.
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* I. Hausberger: Salzburger Tafelmalerei von 1500–1525/30. In: Spätgotik in Salzburg, Die Malerei, Salzburg 1972, S. 193ff.
  
 
L.T., R.G.
 
L.T., R.G.

Version vom 23. Juli 2018, 14:04 Uhr

Guckh, Gordian, (Geburtsdaten unbekannt), † Laufen vor 1545, Maler und Bildschnitzer in Laufen an der Salzach.

Urkundlich ist G. 1506–41 in Laufen nachweisbar. Wohlhabend und einflussreich, wirkt er in den Jahren 1513/14 und 1521/22 als Bürgermeister. 1545 ist G. bereits verstorben, da seine Erben wegen ausständiger Zahlungen einen Prozess anstrengen. In den Urkunden stets als #maller# bezeichnet, unterhält er eine florierende Werkstatt, in der Schnitzer, Maler, Tischler und Vergolder mit der Herstellung zahlreicher kleinerer Flügelaltäre beschäftigt sind. Die Entwürfe dürften vom Meister selbst stammen, die Ausführung überlässt er seinen Mitarbeitern. Die Altäre sind einheitlich mit geschnitzten Schreinfiguren, Reliefs auf den Flügelinnenseiten, Gemälden an den Außenseiten ausgestattet. Die Figuren im Schrein oder auch in den Gemälden stehen meist aufgereiht nebeneinander. Die Flügeltafeln können unten mit weißen Schriftbändern versehen sein, oben mit vergoldeten Ranken.

Werke:

urkundlich – alles Orte in Oberbayern:

  • Nonn bei Reichenhall, 1513 datiert
  • St. Coloman bei Tengling, 1515 datiert
  • St. Leonhard am Wonneberg (nur noch Tafeln erhalten), vor 1513

zugeschrieben:

  • hl. Hippolyt und hl. Florian in der Stadtpfarrkirche →Zell am See, um 1515
  • Nothelferaltar in Pfarrwerfen (Salzburg), um 1515
  • Surheimer Altar (jetzt Burgkapelle Burghausen/ Salzach), 1524
  • Flügelaltärchen im Kloster →Nonnberg, um 1520
  • Flügelaltärchen von Gebertsham (OÖ.) und im Altersheim Oberndorf (Salzburg)
  • Flügelaltar in St. Servatius auf dem Streichen, 1524.

Lit.:

  • S. Müller: Der spätgotische Altar in St. Coloman bei Tengling. Ein Passionsaltar mit einer rätselhaften Inschrift. Tengling 2016.
  • J. Apfelthaler: Der Altar von Gebertsham. In: Kulturzeitschrift Oberösterreich 32, H. 4, 1982, S. 63ff. (mit Lit.).
  • H. Roth: G. G. Leben und Werk eines Laufener Malers aus dem beginnenden 16. Jh., in: Jb. des Vereins für christliche Kunst 8, 1974, S. 34ff.
  • I. Hausberger: Salzburger Tafelmalerei von 1500–1525/30. In: Spätgotik in Salzburg, Die Malerei, Salzburg 1972, S. 193ff.

L.T., R.G.