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Version vom 26. Juli 2018, 10:25 Uhr
Breves Notitiae, #kurze Aufzeichnungen# über die Frühgeschichte Salzburgs einschließlich der Schenkungen an die Salzburger Kirche, nach 798.
Die Erhebung Salzburgs zum Erzbistum im Jahr 798 bot für Erzb. →Arn(o) den Anlass, die Besitzungen seiner Kirche nach der →Notitia Arnonis in einem zweiten, wesentlich ausführlicher gefassten Güterverzeichnis festzuhalten, das auch die reichen Schenkungen des bayerischen Adels dokumentierte. Zudem sollte durch den breit ausgeschmückten Bericht über das Wirken des hl. →Rupert das Alter und Ansehen der Salzburger Kirche erhöht und ihre Erhebung zur geistlichen Metropole Bayerns zusätzlich begründet werden. In der vorangestellten Rupert- Legende wird der Salzburger Gründerheilige durch die Taufe Herzog Theodos zum „Apostel der Bayern” hochstilisiert, und er erscheint bereits als erster Bischof von Salzburg (→Geschichtsschreibung). Unter den eigenständigen Nachrichten der B.N. ist der ausführliche Bericht über die Gründung der Maximilianszelle in Bischofshofen hervorzuheben. Die B.N. wurden unter Heranziehung damals noch vorhandener Schenkungsurkunden und Traditionsnotizen erstellt und enthalten Zusätze, die bis in die ersten Jahrzehnte des 9. Jh.s reichen. Vier Hs. sind erhalten, die älteste, ein Pergamentcodex vom Ende des 12. Jh.s (ursprünglich Admont), wurde erst im Jahr 1915 aufgefunden.
Lit.:
- F. Lošek: Notitia Arnonis und B.N. In: H. Wolfram (Hg.): Quellen zur Salzburger Frühgeschichte, Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 44 = MGSLK Erg.-Bd. 22, Wien u.a. 2006, S. 9–178.
- H. Dopsch: Schriftliche Quellen zur Geschichte des heiligen Rupert. In: Hl. Rupert von Salzburg 696-1996, Ausstellungskat. Salzburg 1996, S. 39ff.
- H. Dopsch: Die ältesten Salzburger Güterverzeichnisse und die Frage der Gemeindejubiläen. In: Salzburg Archiv 10, 1990, S. 25ff.
P.F.K.