Breves Notitiae

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Breves Notitiae, kurze Aufzeichnungen über die Frühgeschichte Salzburgs einschließlich der Schenkungen an die Salzburger Kirche, nach 798.

Die Erhebung Salzburgs zum Erzbistum 798 bot für Erzbischof Arn(o) den Anlass, die Besitzungen seiner Kirche nach der Notitia Arnonis in einem zweiten, wesentlich ausführlicher gefassten Güterverzeichnis festzuhalten, das auch die reichen Schenkungen des bayerischen Adels dokumentierte. Zudem sollten durch einen breit ausgeschmückten Bericht über das Wirken des hl. Rupert Alter und Ansehen der Salzburger Kirche erhöht und ihre Erhebung zur geistlichen Metropole Bayerns zusätzlich begründet werden.

In der vorangestellten Rupert-Legende wird der Salzburger Gründungsheilige durch die Taufe Herzog Theodos zum „Apostel der Bayern“ hochstilisiert; er erscheint bereits als erster Bischof von Salzburg (Geschichtsschreibung). Unter den eigenständigen Nachrichten der Breves Notitiae ist der ausführliche Bericht über die Gründung der Maximilianszelle in Bischofshofen hervorzuheben. Die Breves Notitiae wurden unter Heranziehung damals noch vorhandener Schenkungsurkunden und Traditionsnotizen erstellt und enthalten Zusätze, die bis in die ersten Jahrzehnte des 9. Jahrhunderts reichen. Vier Handschriften sind erhalten, die älteste, ein Pergamentcodex vom Ende des 12. Jahrhunderts (ursprünglich Admont), wurde erst 1915 aufgefunden.


Literatur:

  • Fritz Lošek: Notitia Arnonis und Breves Nititiae. In: Herwig Wolfram (Hg.): Quellen zur Salzburger Frühgeschichte. Wien u.a.: Böhlau 2006, S. 9–178. ISBN: 978-3-7029-0538-5
  • Heinz Dopsch: Schriftliche Quellen zur Geschichte des heiligen Rupert. In: Hl. Rupert von Salzburg 696–1996. Ausstellungskatalog Dommuseum zu Salzburg 1996, S. 39ff. ISBN: 3901162070
  • Heinz Dopsch: Die ältesten Salzburger Güterverzeichnisse und die Frage der Gemeindejubiläen. In: Salzburg Archiv 10, 1990, S. 25ff.

P.F.K.