Walser Birnbaum: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Walser Birnbaum''', auf dem Walserfeld am Fuße des Untersbergs.
 
'''Walser Birnbaum''', auf dem Walserfeld am Fuße des Untersbergs.
  
Der Sage nach soll Kaiser Karl der Große aus dem Untersberg auferstehen, wenn sein Bart siebenmal um den steinernen Tisch gewachsen ist. Dann wird es unter seiner Leitung beim Walser Birnbaum zur Schlacht zwischen Gut und Böse kommen. Walser Birnbaum urkundlich am 7. Mai 1872 erwähnt, als vermutlich betrunkene Bauernburschen den alten Baum umgehackt haben. Es dürfte sich damals schon um einen nachgepflanzten Baum gehandelt haben. Baum und Standplatz vermutlich. durch viele Jahrhunderte bekannt und verehrt. Das Holz des alten Walser Birnbaums wurde Kronprinz Rudolf und Kronprinzessin Stephanie 1881 in Form eines Kastens (heutiger Standort unbekannt) als Hochzeitsgeschenk dargebracht. Der Walser Birnbaum ist ein Naturdenkmal mit Gedenktafel. Der deutsche Dichter Adelbert von Chamisso (1781-1838) schrieb 1831 das Gedicht »Der Birnbaum auf dem Walserfeld«. →Sagen, →Untersbergsagen.  
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Mehrere Sagen ranken sich um den W.B., einen Kampf zwischen den Römern und den Germanen um 476 n. Chr., der den Baum mit Blut getränkt und zum Stammvater aller Birnbäume gemacht hatte. Eine weitere Sage im Umfeld der so genannten "Kiffhäuser"- bzw. "Endzeit-Sagen" spricht in vielen Varianten davon, dass der Enkel von Kaiser Barbarossa, Friedrich II. am Ende der Erdenzeit das Gute gegen das Böse in eine Endzeitschlacht am Walserfeld führen wird. Diese Endzeit wäre gekommen, wenn der Birnbaum verdorrt, bzw. wenn der dürre Baum wieder Früchte tragen wird. Die bekannteste Sage ist aber die eigentliche "Untersbergsage", die ebenfalls variantenreich ist. Sie handelt von Kaiser Karl dem Großen, der im Unterberg schläft, bis er am letzten Tag die Endzeitschlacht am Walserfeld beim Birnbaum schlagen wird. Die Endzeit ist dann gekommen, wenn der Bart des Kaisers siebenmal um den steinernen Tisch gewachsen ist, bzw. wenn die Raben (eigentlich Bergdohlen) nicht mehr um den Gipfel des Untersberges fliegen werden. Sollte aber das Böse gewinnen, werden Reiter der Hölle schrecken verbreiten - eine Vorstellung, die an die Reiter der Apokalypse denken lässt. Kaiser Karl hat tatsächlich 803 an einer Provinzialsynode im Salzburger Dom teilgenommen. Ebenfalls katholisch didaktische Züge hat die Legende von Lazarus Gitschner, in welcher der W.B. erstmals 1564 erwähnt wird. Die Legende berichtet, wie dieser Knecht des Stadtschreibers von Reichenhall in den Berg kommt und mit dem Hofstaat von Kaiser Karl ein ideales katholisches Leben erlernt. Auf seinem Sterbebett soll er vom Birnbaum und der künftigen Endzeitschlacht berichtet haben. Die so genannten Sagen "Rund um den Untersberg" von Wilden Frauen, dem Riesen Abfalter und der Wilden Jagd haben keinen Bezug zur Untersbergsage.
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  Walser Birnbaum urkundlich am 7. Mai 1872 erwähnt, als vermutlich betrunkene Bauernburschen den alten Baum umgehackt haben. Es dürfte sich damals schon um einen nachgepflanzten Baum gehandelt haben. Baum und Standplatz vermutlich. durch viele Jahrhunderte bekannt und verehrt. Das Holz des alten Walser Birnbaums wurde Kronprinz Rudolf und Kronprinzessin Stephanie 1881 in Form eines Kastens (heutiger Standort unbekannt) als Hochzeitsgeschenk dargebracht. Der Walser Birnbaum ist ein Naturdenkmal mit Gedenktafel. Der deutsche Dichter Adelbert von Chamisso (1781-1838) schrieb 1831 das Gedicht »Der Birnbaum auf dem Walserfeld«. →Sagen, →Untersbergsagen.  
  
 
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* J. Brettenthaler, M. Laireiter: Das Salzburger Sagenbuch. Salzburg 31976, S. 60 ff.
 
* J. Brettenthaler, M. Laireiter: Das Salzburger Sagenbuch. Salzburg 31976, S. 60 ff.
 
* F. Mülle, B. Reischl, G. Gerl: Rund um den Birnbaum.Heimatbuch-Ergänzungen. Wals-Siezenheim 1985.
 
* F. Mülle, B. Reischl, G. Gerl: Rund um den Birnbaum.Heimatbuch-Ergänzungen. Wals-Siezenheim 1985.
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* U. Kammerhofer, K. Krenn (Hg.): Sagenhafter Untersberg. Die Untersbergsage in Entwicklung und Rezeption. (=SBzVK 5) Beitr. v. Y. Fleischer, St. Fuchs, u.a. Salzburg 1991/92.
 
* U. Höllhuber: Der Birnbaum auf dem Walserfeld. Wals-Siezenheim 2016.  
 
* U. Höllhuber: Der Birnbaum auf dem Walserfeld. Wals-Siezenheim 2016.  
 
* L. Bechstein: Volkssagen, Mährchen [sic] und Legenden des Kaiserstaates Österreich. 1840. veröffentlicht auf www.sagen.at der Universität Innsbruck.  
 
* L. Bechstein: Volkssagen, Mährchen [sic] und Legenden des Kaiserstaates Österreich. 1840. veröffentlicht auf www.sagen.at der Universität Innsbruck.  
 
* S. Rolinek, G. Lehner, Ch. Strasser: im Schatten der Mozartkugel.Reiseführer durch die braune Topografie von Salzburg. Wien 2009.  
 
* S. Rolinek, G. Lehner, Ch. Strasser: im Schatten der Mozartkugel.Reiseführer durch die braune Topografie von Salzburg. Wien 2009.  
  
1964-
 
 
Wien : Czernin 2009
 
  
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Version vom 6. August 2018, 11:13 Uhr

Walser Birnbaum, auf dem Walserfeld am Fuße des Untersbergs.

Mehrere Sagen ranken sich um den W.B., einen Kampf zwischen den Römern und den Germanen um 476 n. Chr., der den Baum mit Blut getränkt und zum Stammvater aller Birnbäume gemacht hatte. Eine weitere Sage im Umfeld der so genannten "Kiffhäuser"- bzw. "Endzeit-Sagen" spricht in vielen Varianten davon, dass der Enkel von Kaiser Barbarossa, Friedrich II. am Ende der Erdenzeit das Gute gegen das Böse in eine Endzeitschlacht am Walserfeld führen wird. Diese Endzeit wäre gekommen, wenn der Birnbaum verdorrt, bzw. wenn der dürre Baum wieder Früchte tragen wird. Die bekannteste Sage ist aber die eigentliche "Untersbergsage", die ebenfalls variantenreich ist. Sie handelt von Kaiser Karl dem Großen, der im Unterberg schläft, bis er am letzten Tag die Endzeitschlacht am Walserfeld beim Birnbaum schlagen wird. Die Endzeit ist dann gekommen, wenn der Bart des Kaisers siebenmal um den steinernen Tisch gewachsen ist, bzw. wenn die Raben (eigentlich Bergdohlen) nicht mehr um den Gipfel des Untersberges fliegen werden. Sollte aber das Böse gewinnen, werden Reiter der Hölle schrecken verbreiten - eine Vorstellung, die an die Reiter der Apokalypse denken lässt. Kaiser Karl hat tatsächlich 803 an einer Provinzialsynode im Salzburger Dom teilgenommen. Ebenfalls katholisch didaktische Züge hat die Legende von Lazarus Gitschner, in welcher der W.B. erstmals 1564 erwähnt wird. Die Legende berichtet, wie dieser Knecht des Stadtschreibers von Reichenhall in den Berg kommt und mit dem Hofstaat von Kaiser Karl ein ideales katholisches Leben erlernt. Auf seinem Sterbebett soll er vom Birnbaum und der künftigen Endzeitschlacht berichtet haben. Die so genannten Sagen "Rund um den Untersberg" von Wilden Frauen, dem Riesen Abfalter und der Wilden Jagd haben keinen Bezug zur Untersbergsage.

  Walser Birnbaum urkundlich am 7. Mai 1872 erwähnt, als vermutlich betrunkene Bauernburschen den alten Baum umgehackt haben. Es dürfte sich damals schon um einen nachgepflanzten Baum gehandelt haben. Baum und Standplatz vermutlich. durch viele Jahrhunderte bekannt und verehrt. Das Holz des alten Walser Birnbaums wurde Kronprinz Rudolf und Kronprinzessin Stephanie 1881 in Form eines Kastens (heutiger Standort unbekannt) als Hochzeitsgeschenk dargebracht. Der Walser Birnbaum ist ein Naturdenkmal mit Gedenktafel. Der deutsche Dichter Adelbert von Chamisso (1781-1838) schrieb 1831 das Gedicht »Der Birnbaum auf dem Walserfeld«. →Sagen, →Untersbergsagen. 

Literatur:

  • J. Brettenthaler, M. Laireiter: Das Salzburger Sagenbuch. Salzburg 31976, S. 60 ff.
  • F. Mülle, B. Reischl, G. Gerl: Rund um den Birnbaum.Heimatbuch-Ergänzungen. Wals-Siezenheim 1985.
  • U. Kammerhofer, K. Krenn (Hg.): Sagenhafter Untersberg. Die Untersbergsage in Entwicklung und Rezeption. (=SBzVK 5) Beitr. v. Y. Fleischer, St. Fuchs, u.a. Salzburg 1991/92.
  • U. Höllhuber: Der Birnbaum auf dem Walserfeld. Wals-Siezenheim 2016.
  • L. Bechstein: Volkssagen, Mährchen [sic] und Legenden des Kaiserstaates Österreich. 1840. veröffentlicht auf www.sagen.at der Universität Innsbruck.
  • S. Rolinek, G. Lehner, Ch. Strasser: im Schatten der Mozartkugel.Reiseführer durch die braune Topografie von Salzburg. Wien 2009.


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