Franziskanerkirche: Unterschied zwischen den Versionen
(GND, Wikifiziert) |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[File:Franziskanerkirche (2).jpg|thumb|right|Hallenumgangschor mit Kapellenkranz, ab 1408]] | [[File:Franziskanerkirche (2).jpg|thumb|right|Hallenumgangschor mit Kapellenkranz, ab 1408]] | ||
− | Die '''Franziskanerkirche''' gehört zu den ältesten Kirchen der Stadt. | + | Die '''Franziskanerkirche''' gehört zu den ältesten Kirchen der Stadt. Im 8. Jahrhundert eine Tauf- und Synodalkirche, 1139–1635 Stadtpfarrkirche, seit 1592 Ordenskirche der Franziskaner. |
− | + | Über den ursprünglichen Bau ist nichts bekannt. Heute ein Kompendium abendländischer Kirchenbaustile. Spätromanisches basilikales Langhaus, 1223 geweiht, mit späteren Emporeneinbauten. Aus dem 13. Jahrhundert auch noch das reiche Südportal. Im Osten ein beeindruckender Hallenumgangschor mit Kapellenkranz, ab 1408 von [[Burghausen, Hans von| Hans von Burghausen]] errichtet. Wahrscheinlich war urspr. ein kompletter Neubau der Kirche als sechsjochige Halle geplant, noch vor dem Tod von H. v. Burghausen (1432) Beibehaltung des älteren Langhauses beschlossen und der neue Ostteil in Anlehnung an einen Zentralraum (Mittelstütze) gestaltet, ein Höhepunkt spätgotischer Architektur. Als Nachfolger und Vollender des Baus [[Krumenauer, Stephan|Stephan Krumenauer]]. | |
+ | |||
+ | Die Porträts der beiden Baumeister unter den Fresken des [[Laib, Conrad|Conrad Laib]]. Der Turm 1486–98 errichtet, Helm 1670 barockisiert, 1866/67 durch [[Wessicken, Josef|Josef Wessicken]] regotisiert. Vom großartigen Hochaltar [[Pacher, Michael|Michael Pacher]]s (1495–98) blieb nur die Marienfigur im heutigen Hochaltar erhalten. Unter Erzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau|Wolf Dietrich]] Einbau eines Oratoriums im Chor in Form einer Renaissance-Palastfassade (1606). Unter ihm auch Beginn der Barockisierung der Chorkapellen, die sich das ganze 17. Jahrhunderts hinzieht (in der Südwest-Kapelle Bilder von [[Rottmayr, Johann Michael|Johann Michael Rottmayr]]). Imposanter Hochaltar nach Entwurf von [[Johann Bernhard Fischer von Erlach]] (1708). Im Langhaus noch zwei neoromanische Altäre des 19. Jahrhunderts, der Volksaltar anlässlich der Generalrestaurierung 1983–84. | ||
Lit.: | Lit.: | ||
− | * U. Weitgasser: Die romanischen Anteile der F. zu Salzburg. Dipl. Wien 2012. | + | * U. Weitgasser: Die romanischen Anteile der F. zu Salzburg. Dipl. Univ. Wien 2012. |
− | * F. Wagner: | + | * F. Wagner: Spätgotik in der Stadt Salzburg. In: Salzburg Archiv 32, 2007, 51–104. |
− | * F. Fuhrmann: Der Chor der F. in Salzburg und sein | + | * F. Fuhrmann: Der Chor der F. in Salzburg und sein Maßgrund. In: WJbfKG. XLVI/XLVII, 1993/94, S. 195ff. |
* F. Wagner: Der Hochaltar der Salzburger F. In: Das Salzburger Jahr 1989, S. 42ff. | * F. Wagner: Der Hochaltar der Salzburger F. In: Das Salzburger Jahr 1989, S. 42ff. | ||
* F. Wagner: Die Säule, die die Kirche trägt. In: AMK 1985, H. 198/199, S. 17ff. | * F. Wagner: Die Säule, die die Kirche trägt. In: AMK 1985, H. 198/199, S. 17ff. | ||
Zeile 14: | Zeile 16: | ||
L.T., G.P. | L.T., G.P. | ||
+ | |||
+ | {{Normdaten|TYP=g|GND=4421589-7}} | ||
[[Kategorie:Architektur]] | [[Kategorie:Architektur]] | ||
[[Kategorie:Freigabe Autor]] | [[Kategorie:Freigabe Autor]] | ||
[[Kategorie:Freigabe Bereichsleitung]] | [[Kategorie:Freigabe Bereichsleitung]] |
Version vom 16. September 2020, 02:03 Uhr
Die Franziskanerkirche gehört zu den ältesten Kirchen der Stadt. Im 8. Jahrhundert eine Tauf- und Synodalkirche, 1139–1635 Stadtpfarrkirche, seit 1592 Ordenskirche der Franziskaner.
Über den ursprünglichen Bau ist nichts bekannt. Heute ein Kompendium abendländischer Kirchenbaustile. Spätromanisches basilikales Langhaus, 1223 geweiht, mit späteren Emporeneinbauten. Aus dem 13. Jahrhundert auch noch das reiche Südportal. Im Osten ein beeindruckender Hallenumgangschor mit Kapellenkranz, ab 1408 von Hans von Burghausen errichtet. Wahrscheinlich war urspr. ein kompletter Neubau der Kirche als sechsjochige Halle geplant, noch vor dem Tod von H. v. Burghausen (1432) Beibehaltung des älteren Langhauses beschlossen und der neue Ostteil in Anlehnung an einen Zentralraum (Mittelstütze) gestaltet, ein Höhepunkt spätgotischer Architektur. Als Nachfolger und Vollender des Baus Stephan Krumenauer.
Die Porträts der beiden Baumeister unter den Fresken des Conrad Laib. Der Turm 1486–98 errichtet, Helm 1670 barockisiert, 1866/67 durch Josef Wessicken regotisiert. Vom großartigen Hochaltar Michael Pachers (1495–98) blieb nur die Marienfigur im heutigen Hochaltar erhalten. Unter Erzbischof Wolf Dietrich Einbau eines Oratoriums im Chor in Form einer Renaissance-Palastfassade (1606). Unter ihm auch Beginn der Barockisierung der Chorkapellen, die sich das ganze 17. Jahrhunderts hinzieht (in der Südwest-Kapelle Bilder von Johann Michael Rottmayr). Imposanter Hochaltar nach Entwurf von Johann Bernhard Fischer von Erlach (1708). Im Langhaus noch zwei neoromanische Altäre des 19. Jahrhunderts, der Volksaltar anlässlich der Generalrestaurierung 1983–84.
Lit.:
- U. Weitgasser: Die romanischen Anteile der F. zu Salzburg. Dipl. Univ. Wien 2012.
- F. Wagner: Spätgotik in der Stadt Salzburg. In: Salzburg Archiv 32, 2007, 51–104.
- F. Fuhrmann: Der Chor der F. in Salzburg und sein Maßgrund. In: WJbfKG. XLVI/XLVII, 1993/94, S. 195ff.
- F. Wagner: Der Hochaltar der Salzburger F. In: Das Salzburger Jahr 1989, S. 42ff.
- F. Wagner: Die Säule, die die Kirche trägt. In: AMK 1985, H. 198/199, S. 17ff.
L.T., G.P.