Schraubmedaillen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Schraubtaler''' oder '''Schraubentaler''' sind anlässlich der Protestantenvertreibung (→Emigranten) aus dem Erzstift Salzburg unter Eb. →Leopold Anton Firmian 1732 und 1733 in den Aufnahmeländern Preußen, Hannover und den Niederlanden als »Emigrations-Medaille« geprägt worden.
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'''Schraubmedaillen''' sind kleine flache Dosen aus zwei gegossenen, ausgehöhlten und mit Gewinde versehenen Hälften aus Silber oder Zinn, die Serien bedruckter und handkolorierter Papierbildchen enthalten.
  
Es handelt sich um eine Hohlmünze, deren beide Teile aneinandergeschraubt werden. Sie enthält kreisrunde zusammengefaltete Darstellungen aus der Geschichte der Emigration. Die Medaille ist in Gold, Silber, Zinn oder Kupfer geprägt. Die S. sollten einerseits die durch die Aufnahme der Emigranten bereits besteuerten Stadtbürger zu weiteren Spenden anregen, andererseits als Gedenkmünzen an das Elend der Vertriebenen erinnern.  
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Die Schraubmedaillen wurden ca. ab 1730 als Weiterentwicklung der Schraubtaler von Augsburger Silberdrechslern, allen voran von Abraham Remshardt, hergestellt. Besonders häufig ist darauf die [[Protestantische Emigranten|Emigration der Salzburger Protestanten]] von 1731/32 dargestellt.
  
Literatur:
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Neben den Schraubmedaillen existieren auch zahlreiche konventionelle, geprägte Medaillen aus Gold, Silber, Kupfer und Zinn, die an die Emigration der Protestanten erinnern. Sie wurden 1732 und 1733 von privaten Medaillenverlegern in Nürnberg, Gotha und Amsterdam hergestellt und wie die Schraubmedaillen als Andenken in den protestantischen Teilen Deutschlands und der Niederlande verkauft.
  
* Reformation–Emigration. Protestanten in Salzburg, Ausstellungskat. Salzburg 1981.
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Lit.:
  
Ch.S.
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* E. Erker: Eine „geschrauffte Medaille“ zur Salzburger Protestanten-Emigration 1731/32. KdM 354/2017.
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* H. Zöttl: Salzburg. Münzen und Medaillen 1500–1810, Bd. 2, Salzburg 2009, S. 839–1007.
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* Reformation – Emigration. Protestanten in Salzburg. Ausstellungskatalog. Salzburg 1981.
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Ch.S., E.E.
  
 
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Aktuelle Version vom 30. Oktober 2020, 07:36 Uhr

Schraubmedaillen sind kleine flache Dosen aus zwei gegossenen, ausgehöhlten und mit Gewinde versehenen Hälften aus Silber oder Zinn, die Serien bedruckter und handkolorierter Papierbildchen enthalten.

Die Schraubmedaillen wurden ca. ab 1730 als Weiterentwicklung der Schraubtaler von Augsburger Silberdrechslern, allen voran von Abraham Remshardt, hergestellt. Besonders häufig ist darauf die Emigration der Salzburger Protestanten von 1731/32 dargestellt.

Neben den Schraubmedaillen existieren auch zahlreiche konventionelle, geprägte Medaillen aus Gold, Silber, Kupfer und Zinn, die an die Emigration der Protestanten erinnern. Sie wurden 1732 und 1733 von privaten Medaillenverlegern in Nürnberg, Gotha und Amsterdam hergestellt und wie die Schraubmedaillen als Andenken in den protestantischen Teilen Deutschlands und der Niederlande verkauft.

Lit.:

  • E. Erker: Eine „geschrauffte Medaille“ zur Salzburger Protestanten-Emigration 1731/32. KdM 354/2017.
  • H. Zöttl: Salzburg. Münzen und Medaillen 1500–1810, Bd. 2, Salzburg 2009, S. 839–1007.
  • Reformation – Emigration. Protestanten in Salzburg. Ausstellungskatalog. Salzburg 1981.

Ch.S., E.E.