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− | Einerseits als "Weiterführung und Überhöhung der bisherigen sakralen Kunstgestalten unserer Zeit" gefeiert, wurde andererseits das liturgische Pathos als "Theatralik mit billigen Effekten" und eine "Anhäufung von optischen und dekorativen Elementen" von Protagonisten einer asketisch-puristischen Erneuerung kritisiert. Der "kühlen Würde ohne Pathos" der Pfarrkirche | + | Einerseits als "Weiterführung und Überhöhung der bisherigen sakralen Kunstgestalten unserer Zeit" gefeiert, wurde andererseits das liturgische Pathos als "Theatralik mit billigen Effekten" und eine "Anhäufung von optischen und dekorativen Elementen" von Protagonisten einer asketisch-puristischen Erneuerung kritisiert. Der "kühlen Würde ohne Pathos" der [[Pfarrkirche Parsch]] steht die einige Jahre jüngere "Glaubensfeste Herrnau" - in Kramreiters sehr spezifischer Formensprache - als herrschaftlich-prächtiger, festlich-opulenter Prunkbau gegenüber. |
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*N. Mayr: Nachbildung und moderate Moderne. Zum Wiederaufbau des Salzburger Doms nach 1945, in: kunsttexte.de 3/2009 (zuletzt besucht 1.1.2018) | *N. Mayr: Nachbildung und moderate Moderne. Zum Wiederaufbau des Salzburger Doms nach 1945, in: kunsttexte.de 3/2009 (zuletzt besucht 1.1.2018) | ||
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Aktuelle Version vom 20. März 2021, 19:39 Uhr
Herrnau Pfarrkirche Hl. Erentrudis
erbaut 1958–61 von Robert Kramreiter. Für den rasch wachsenden Stadtteil plante der österreichische Kirchenbauspezialist einen sakralen Bezirk mit Kloster samt eigener Kapelle, Pfarrhof und Pfarrkindergarten sowie als Herzstück die der hl. Erentrudis geweihte Pfarrkirche. Sie umfängt mit ihrer konvexen Front, der seitlichen Werktagskapelle und dem 42 m hohen Campanile den einige Stufen über Straßenniveau sich öffnenden Kirchenplatz. Der Kirchenraum ist amphitheatralisch breit, er fällt leicht ab zum bühnenartig akzentuierten Presbyterium mit Altar und imposanter Glaschorwand (Margret Bilger]). Die hierarchische Situierung des Throns, die überhöhte Platzierung des Altars und die klare Zäsur mit der marmornen Balustrade zum Gemeinderaum dienten einer Liturgie als zeremonielles Schauspiel. Einerseits als "Weiterführung und Überhöhung der bisherigen sakralen Kunstgestalten unserer Zeit" gefeiert, wurde andererseits das liturgische Pathos als "Theatralik mit billigen Effekten" und eine "Anhäufung von optischen und dekorativen Elementen" von Protagonisten einer asketisch-puristischen Erneuerung kritisiert. Der "kühlen Würde ohne Pathos" der Pfarrkirche Parsch steht die einige Jahre jüngere "Glaubensfeste Herrnau" - in Kramreiters sehr spezifischer Formensprache - als herrschaftlich-prächtiger, festlich-opulenter Prunkbau gegenüber.
Literatur:
- N. Mayr: Nachbildung und moderate Moderne. Zum Wiederaufbau des Salzburger Doms nach 1945, in: kunsttexte.de 3/2009 (zuletzt besucht 1.1.2018)
- N. Mayr: "Glaubensfeste Herrnau", in: Salzburger Nachrichten (Stadtteil-Journal), 30. 10. 1998, S. XI
- F. Achleitner, Kirchen, wie sie nicht sein sollen, in: Christliche Kunstblätter 1962, H.4
- F. Achleitner, Die andere Seite, in: Nieder mit Fischer von Erlach, Salzburg-Wien 1986
- Pius Parsch und Robert Kramreiter, Neue Kirchenkunst im Geist der Liturgie, Wien - Klosterneuburg 1939
- A. Hahnl: Stadtpfarrkirche St. Erentrudis, Salzburg 1971
N.M.