Erentrudis

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche

Hl. Erentrudis, * um 663 in Worms, † 30. Juni um 718 in Salzburg, erste Äbtissin des Klosters Nonnberg. Nichte oder Verwandte des hl. Rupert, entstammte wie dieser dem hochadeligen Geschlecht der Rupertiner und wuchs in der Gegend von Worms auf. Ihr Onkel rief sie nach Salzburg und setzte sie als erste Äbtissin des um 714 auf der südöstlichen Terrasse des heutigen Festungsberges, dem damaligen Castellum superius, errichteten Frauenklosters Nonnberg ein.

Erentrudis starb im Alter von etwa 55 Jahren an einem 30. Juni unbekannten Jahres. Sie wurde schon bald nach ihrem Tod als Heilige verehrt (urkundlich 788). Ihre Reliquien wurden vermutlich am 4. September 1024 in die neue Krypta übertragen und ruhen heute in einem Büstenreliquiar von 1318. Eine erste Lebensbeschreibung der hl. Erentrudis wurde am Anfang des 14. Jahrhunderts vom Nonnberger Kaplan Caesarius verfasst. Sie ist neben dem hl. Rupert und dem hl. Virgil die dritte Landes- und Diözesanpatronin Salzburgs (Fest am 30. Juni) sowie Kirchenpatronin der 1961 errichteten Stadtpfarrkirche Salzburg-Herrnau.

Lit.:

  • E. Sauser: E. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. 14. Herzberg 1998, Sp. 960–961.
  • F. Holböck: Die Heiligen Salzburgs. Salzburg u.a. 1996, S. 49–53.
  • H. Dopsch: E. In: Lexikon für Kirche und Theologie. Freiburg 1995, Bd. 3, Sp. 752.

P.F.K.