Thomas Schwarz: Unterschied zwischen den Versionen

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Thomas '''Schwarz''', * 26. Dezember 1923 in Wels, † 21. Juni 1980 in Salzburg, Architekt. 1946–49 Studium bei [[Lois Welzenbacher]] an der Akademie der bildenden Künste in Wien, 1949/50 Herausgeber der Zeitschrift ''Der Plan'' (mit Lois Welzenbacher, zwei Hefte), seit ca. 1954 selbstständiger Architekt in Salzburg, Präsident der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs, Landesverband Salzburg.
 
Thomas '''Schwarz''', * 26. Dezember 1923 in Wels, † 21. Juni 1980 in Salzburg, Architekt. 1946–49 Studium bei [[Lois Welzenbacher]] an der Akademie der bildenden Künste in Wien, 1949/50 Herausgeber der Zeitschrift ''Der Plan'' (mit Lois Welzenbacher, zwei Hefte), seit ca. 1954 selbstständiger Architekt in Salzburg, Präsident der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs, Landesverband Salzburg.
  
Durch seinen Einsatz für eine angemessene Gestaltung und Wohnqualität (z.B. durch Balkone) entstanden in den 1950er Jahren Wohnbauten, denen „die Bezeichnung sozialer Wohnbau nicht sofort angemerkt wird“. Die Wohnbaugenossenschaften, die geförderten Wohnbau allein als quantitative Bedürfnisbefriedigung verstanden, bremsten sein Engagement jedoch ein. Die Geschosswohnbauten von Schwarz brachen mit Typologie und Formensprache von Wohnsiedlungen der frühen 1950er Jahre, z.B. Siedlung Herrnau mit ihrer kleinbürgerlichen Wohnatmosphäre ([[Otto Ponholzer]], 1950–53), und bemühten sich um die Weiterentwicklung von Themen der klassischen Moderne.
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Durch seinen Einsatz für eine angemessene Gestaltung und Wohnqualität (z.B. durch Balkone) entstanden in den 1950er-Jahren Wohnbauten, denen „die Bezeichnung sozialer Wohnbau nicht sofort angemerkt wird“. Die Wohnbaugenossenschaften, die geförderten Wohnbau allein als quantitative Bedürfnisbefriedigung verstanden, bremsten sein Engagement jedoch ein. Die Geschoßwohnbauten von Schwarz brachen mit Typologie und Formensprache von Wohnsiedlungen der frühen 1950er-Jahre, z.B. Siedlung Herrnau mit ihrer kleinbürgerlichen Wohnatmosphäre ([[Otto Ponholzer]], 1950–53), und bemühten sich um die Weiterentwicklung von Themen der klassischen Moderne.
  
 
Die ersten Bauten der Ruperti-Siedlung 1954–63 nahe dem Aigner Bahnhof wurden als „moderne Wohnblöcke mit landschaftsfremden, unösterreichischen Pultdächern“ ([[Kurt Conrad]]) diffamiert. Im städtischen Kontext entstanden das städtebaulich prägnante Wohn- und Geschäftshaus Ignaz-Harrer-Straße 8 (1955/56) mit seinen in kompakten Rasterelementen angeordneten Balkonen und das horizontal gegliederte Studentenheim des katholischen Hochschulwerks Wolf Dietrich (Wolf-Dietrich-Straße 16, 1961–63).
 
Die ersten Bauten der Ruperti-Siedlung 1954–63 nahe dem Aigner Bahnhof wurden als „moderne Wohnblöcke mit landschaftsfremden, unösterreichischen Pultdächern“ ([[Kurt Conrad]]) diffamiert. Im städtischen Kontext entstanden das städtebaulich prägnante Wohn- und Geschäftshaus Ignaz-Harrer-Straße 8 (1955/56) mit seinen in kompakten Rasterelementen angeordneten Balkonen und das horizontal gegliederte Studentenheim des katholischen Hochschulwerks Wolf Dietrich (Wolf-Dietrich-Straße 16, 1961–63).

Aktuelle Version vom 13. Mai 2021, 16:10 Uhr

Thomas Schwarz, * 26. Dezember 1923 in Wels, † 21. Juni 1980 in Salzburg, Architekt. 1946–49 Studium bei Lois Welzenbacher an der Akademie der bildenden Künste in Wien, 1949/50 Herausgeber der Zeitschrift Der Plan (mit Lois Welzenbacher, zwei Hefte), seit ca. 1954 selbstständiger Architekt in Salzburg, Präsident der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs, Landesverband Salzburg.

Durch seinen Einsatz für eine angemessene Gestaltung und Wohnqualität (z.B. durch Balkone) entstanden in den 1950er-Jahren Wohnbauten, denen „die Bezeichnung sozialer Wohnbau nicht sofort angemerkt wird“. Die Wohnbaugenossenschaften, die geförderten Wohnbau allein als quantitative Bedürfnisbefriedigung verstanden, bremsten sein Engagement jedoch ein. Die Geschoßwohnbauten von Schwarz brachen mit Typologie und Formensprache von Wohnsiedlungen der frühen 1950er-Jahre, z.B. Siedlung Herrnau mit ihrer kleinbürgerlichen Wohnatmosphäre (Otto Ponholzer, 1950–53), und bemühten sich um die Weiterentwicklung von Themen der klassischen Moderne.

Die ersten Bauten der Ruperti-Siedlung 1954–63 nahe dem Aigner Bahnhof wurden als „moderne Wohnblöcke mit landschaftsfremden, unösterreichischen Pultdächern“ (Kurt Conrad) diffamiert. Im städtischen Kontext entstanden das städtebaulich prägnante Wohn- und Geschäftshaus Ignaz-Harrer-Straße 8 (1955/56) mit seinen in kompakten Rasterelementen angeordneten Balkonen und das horizontal gegliederte Studentenheim des katholischen Hochschulwerks Wolf Dietrich (Wolf-Dietrich-Straße 16, 1961–63).

Lit.:

  • N. Mayr: Die Baukultur im Zeichen von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder. Zur Architektur in Salzburg zwischen 1945 und 1970, in: E. Hanisch, R. Kriechbaumer: Salzburg. Wien 1997.
  • K. Conrad: Naturschutz und Landschaftspflege in der Stadt Salzburg. In: Bastei, 1962, Sondernummer, S. 30.
  • Der Bau. 1960, Heft 3, S. 142f.

N.M.