Georg Abdon Pichler: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Pichler, Georg Abdon''', * Salzburg 9. 3. 1806, † Salzburg 24. 10. 1864, Lehrer, Lyriker und Geschichtsforscher.
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Georg Abdon '''Pichler''',  eigentlich Johann Georg, * 9. März 1806 in Salzburg, † 24. Oktober 1864 in Salzburg, Lehrer, Lyriker und Geschichtsforscher. Geboren mit dem Taufnamen Johann Georg, nahm er den Beinamen Abdon willkürlich an.
  
Geboren mit dem Taufnamen Johann Georg, nahm er den Beinamen Abdon willkürlich an. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er 1826 ein Jahr Rechtswissenschaften in Wien, kehrte dann aber nach Salzburg zurück, wo er sich seinen Studien widmete. Er versuchte sich in Jugendjahren im Zeichnen, der Dichtkunst und Musik, danach in der Sprachforschung (er beherrschte Französisch, Italienisch, Spanisch und Englisch) und in der Landwirtschaft, bevor er sich gänzlich der Geschichte zuwandte. Er arbeitete als Praktikant im Magistrat, supplierte drei Jahre das italienische Sprachfach, hielt geschichtliche Vorträge am Lyzeum und war acht Jahre unbesoldeter Bibliothekar an der Studienbibliothek. P. lebte in ärmlichsten Verhältnissen und wurde erst 1851 Verwalter der Herrschaft →Leopoldskron. Bereits 1851 regte er einen Historischen Verein an und war auch Gründungsmitglied der Gesellschaft für Salzburger →Landeskunde. Der »vaterländische Geschichtschreiber« betrieb umfangreiches Quellenstudium in Archiven und Bibliotheken, verfaßte zahlreiche historische Beiträge in Fachzeitschriften und Zeitungen und mehrere Bücher. Sein Hauptwerk, die mehr als 1000 Druckseiten umfassende »Salzburg’s Landes-Geschichte« erschien ab 1861 in 14 Lieferungen und wurde erst ein Jahr nach seinem Tod 1865 mit der Herausgabe des letzten Heftes abgeschlossen. P. hinterließ einen umfangreichen hs. Nachlass mit zum Teil druckfertigen Arbeiten, die von der Zensur zurückgewiesen worden waren.  
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Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er 1826 ein Jahr Rechtswissenschaften in Wien, kehrte dann aber nach Salzburg zurück, wo er sich seinen Studien widmete. Er versuchte sich in Jugendjahren im Zeichnen, in der Dichtkunst und der Musik, danach in der Sprachforschung (er beherrschte Französisch, Italienisch, Spanisch und Englisch) und in der Landwirtschaft, bevor er sich gänzlich der Geschichte zuwandte. Er arbeitete als Praktikant im Magistrat, supplierte drei Jahre das italienische Sprachfach, hielt geschichtliche Vorträge am Lyzeum und war acht Jahre unbesoldeter Bibliothekar an der Studienbibliothek.
  
Literatur:
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Pichler lebte in ärmlichsten Verhältnissen und wurde erst 1851 Verwalter der Herrschaft [[Leopoldskron]]. Bereits 1851 regte er einen Historischen Verein an und war auch Gründungsmitglied der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. Der „vaterländische Geschichtschreiber“ betrieb umfangreiches Quellenstudium in Archiven und Bibliotheken, verfasste zahlreiche historische Beiträge in Fachzeitschriften und Zeitungen und mehrere Bücher. Sein Hauptwerk ''Salzburg’s Landes-Geschichte'', das mehr als 1.000 Druckseiten umfasst, erschien ab 1861 in 14 Lieferungen und wurde erst ein Jahr nach seinem Tod 1865 mit der Herausgabe des letzten Heftes abgeschlossen. Pichler hinterließ einen umfangreichen handschriftlichen Nachlass mit zum Teil druckfertigen Arbeiten, die von der Zensur zurückgewiesen worden waren.
  
* Wurzbach 22, Wien 1870, S. 232 ff.
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Lit.:
* Der salzburgische Schriftsteller G. A. P. Salzburg 1865 (auch in: Salzburger Zeitung 1865, Nr. 6-8, 10-12, 14-16)
 
* Nekr. in: Salzburger Zeitung, 25. 10. 1864.
 
  
P.F.K.
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* Wurzbach 22, Wien 1870, S. 232ff.
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* Der salzburgische Schriftsteller G. A. P. Salzburg 1865 (auch in: Salzburger Zeitung 1865, Nr. 6–8, 10–12, 14–16)
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* Nekr. in: Salzburger Zeitung, 25.10.1864.
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Aktuelle Version vom 22. Mai 2021, 16:52 Uhr

Georg Abdon Pichler, eigentlich Johann Georg, * 9. März 1806 in Salzburg, † 24. Oktober 1864 in Salzburg, Lehrer, Lyriker und Geschichtsforscher. Geboren mit dem Taufnamen Johann Georg, nahm er den Beinamen Abdon willkürlich an.

Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er 1826 ein Jahr Rechtswissenschaften in Wien, kehrte dann aber nach Salzburg zurück, wo er sich seinen Studien widmete. Er versuchte sich in Jugendjahren im Zeichnen, in der Dichtkunst und der Musik, danach in der Sprachforschung (er beherrschte Französisch, Italienisch, Spanisch und Englisch) und in der Landwirtschaft, bevor er sich gänzlich der Geschichte zuwandte. Er arbeitete als Praktikant im Magistrat, supplierte drei Jahre das italienische Sprachfach, hielt geschichtliche Vorträge am Lyzeum und war acht Jahre unbesoldeter Bibliothekar an der Studienbibliothek.

Pichler lebte in ärmlichsten Verhältnissen und wurde erst 1851 Verwalter der Herrschaft Leopoldskron. Bereits 1851 regte er einen Historischen Verein an und war auch Gründungsmitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Der „vaterländische Geschichtschreiber“ betrieb umfangreiches Quellenstudium in Archiven und Bibliotheken, verfasste zahlreiche historische Beiträge in Fachzeitschriften und Zeitungen und mehrere Bücher. Sein Hauptwerk Salzburg’s Landes-Geschichte, das mehr als 1.000 Druckseiten umfasst, erschien ab 1861 in 14 Lieferungen und wurde erst ein Jahr nach seinem Tod 1865 mit der Herausgabe des letzten Heftes abgeschlossen. Pichler hinterließ einen umfangreichen handschriftlichen Nachlass mit zum Teil druckfertigen Arbeiten, die von der Zensur zurückgewiesen worden waren.

Lit.:

  • Wurzbach 22, Wien 1870, S. 232ff.
  • Der salzburgische Schriftsteller G. A. P. Salzburg 1865 (auch in: Salzburger Zeitung 1865, Nr. 6–8, 10–12, 14–16)
  • Nekr. in: Salzburger Zeitung, 25.10.1864.

P.F.K