Stadtarchiv Salzburg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Stadtarchiv Salzburg''', wieder gegründet 1988 als Archiv der Stadt Salzburg, heute Stadtarchiv Salzburg im Haus der Stadtgeschichte. Seine Vorläufer befanden sich im Rathaus (Erstnennung 1515 als „Urkundengewölbe“, ältestes Inventar von 1680). 1849 bzw. 1899 wurden die städtischen Urkunden und älteren, von L. →Pezolt geordneten Akten, Bürgerbücher, Ratsprotokolle und Rechnungsbücher (bis 1865) an das städtische Museum übergeben. Ein im Mai 1944 in der Stadtverwaltung errichtetes Stadtarchiv erscheint letztmals am 1. 6. 1945 im Organisationsplan der Stadt Salzburg. Die Stadt führte in der Folge nur eine Zentralregistratur, eine Aktenabgabe an das Stadtarchiv im Museum war aus Platzmangel kaum möglich, so dass wertvolles Archivgut verloren ging. Erst 1987 wurde auf Drängen von Historikern der →Univ. Sbg. mit den Vorbereitungen für die Wiedergründung eines Stadtarchivs begonnen, in dem die städtische Registratur und Dokumentation aufgingen. 1988 wurde unter Leitung von Erich Marx (seit 2000 Dir. →Salzburg Museum) das Archiv der Stadt Salzburg (AStS) an der Fürbergstraße eröffnet, das 1994 die älteren städtischen Archivalien aus dem Museum rückübernehmen konnte. 2001 erfolgte die Zusammenlegung von Archiv und Stadtstatistik (seit 2004 Amt der MA 2 – Kultur, Bildung und Wissen). 2003 wurde der Archivneubau an der Glockengasse, das #Haus der Stadtgeschichte#, bezogen. Das nunmehrige Stadtarchiv Salzburg (AT-STARSBG) verfügt als zentraler Archivdienst der Stadt über ein Historisches Archiv, das Verwaltungsarchiv, umfangreiche Sammlungen mit dem Schwerpunkt auf historischer Fotografie und ist mit der Führung des digitalen Langzeitarchivs der Stadt beauftragt. Auch eine zeitgeschichtliche Dokumentation (Schwerpunkt NS-Zeit), das Migrationsarchiv Stadt Salzburg (seit 2017 als erstes Onlinearchiv in Österreich in Betrieb), die Fachbibliothek zur Stadtgeschichte und Statistik, die Amtsbücherei des Magistrats und eine modern ausgestattete Restaurierwerkstätte sind im Haus untergebracht. Zuständig auch für die Agenden der Erinnerungskultur (Straßennamen, Ehrengräber, Gedenktafeln) und die Stadtgeschichtsforschung. Seit 2009 erfolgt gemeinsam mit der Univ. Sbg. die Aufarbeitung der Stadtgeschichte der NS-Zeit (eigene Buchreihe). 2008–2014 hatte Salzburg auch den Vorsitz der österreichischen Kommunalarchive inne. Im Haus der Stadtgeschichte werden zahlreiche Veranstaltungen und fallweise auch Ausstellungen durchgeführt. Publikationsorgane: #Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg# (seit 1989); #Salzburg in Zahlen# (auch Online). Förderverein: #Freunde des Stadtarchivs# (→Freunde der Salzburger Geschichte).
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Das '''Stadtarchiv Salzburg''', wiedergegründet 1988 als ''Archiv der Stadt Salzburg'', heute ''Stadtarchiv Salzburg im Haus der Stadtgeschichte'', Glockengasse 8. Seine Vorläufer befanden sich im [[Rathaus der Stadt Salzburg|Rathaus]] (Erstnennung 1515 als Urkundengewölbe, ältestes Inventar von 1680). 1849 bzw. 1899 wurden die städtischen Urkunden und die älteren, von [[Ludwig Pezolt]] geordneten Akten, Bürgerbücher, Ratsprotokolle und Rechnungsbücher (bis 1865) an das städtische [[Salzburg Museum |Museum]] übergeben. Ein im Mai 1944 in der Stadtverwaltung errichtetes Stadtarchiv erscheint letztmals am 1. Juni 1945 im Organisationsplan der Stadt Salzburg. Die Stadt führte in der Folge nur eine Zentralregistratur, eine Aktenabgabe an das Stadtarchiv im [[Salzburg Museum|Museum]] war aus Platzmangel kaum möglich, sodass wertvolles Archivgut verloren ging.
  
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Erst 1987 wurde auf Drängen von Historikern der [[Universität Salzburg]] mit den Vorbereitungen für die Wiedergründung eines Stadtarchivs begonnen, in dem die städtische Registratur und Dokumentation aufgingen. 1988 wurde unter Leitung von Erich Marx das Archiv der Stadt Salzburg (die damals eingeführte interne Abkürzung lautete AStS) an der Fürbergstraße eröffnet, das 1994 die älteren städtischen Archivalien aus dem Museum rückübernehmen konnte. 2001 erfolgte die Zusammenlegung von Archiv und Stadtstatistik (seit 2004 Amt der MA 2 – Kultur, Bildung und Wissen).
  
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2003 wurde der Archivneubau an der Glockengasse, das ''Haus der Stadtgeschichte'', bezogen. Das nunmehrige Stadtarchiv Salzburg (AT-STARSBG) verfügt als zentraler Archivdienst der Stadt über ein Historisches Archiv, das Verwaltungsarchiv, umfangreiche Sammlungen mit dem Schwerpunkt auf historischer Fotografie und ist mit der Führung des digitalen Langzeitarchivs der Stadt beauftragt. Auch eine zeitgeschichtliche Dokumentation (Schwerpunkt NS-Zeit), das Migrationsarchiv Stadt Salzburg (seit 2017 als erstes Onlinearchiv in Österreich in Betrieb), die Fachbibliothek zur Stadtgeschichte und Statistik, die Amtsbücherei des Magistrats und eine modern ausgestattete Restaurierwerkstätte sind im Haus untergebracht. Auch für die Agenden der Erinnerungskultur (Straßennamen, Ehrengräber, Gedenktafeln) und die Stadtgeschichtsforschung ist das Archiv zuständig.
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Seit 2009 erfolgt gemeinsam mit der Universität Salzburg die Aufarbeitung der Stadtgeschichte der NS-Zeit (eigene Buchreihe). 2008–2014 hatte Salzburg auch den Vorsitz der österreichischen Kommunalarchive inne. Im Haus der Stadtgeschichte werden zahlreiche Veranstaltungen und fallweise auch Ausstellungen durchgeführt.
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Publikationsorgane: Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg (seit 1989); Salzburg in Zahlen (auch online). Förderverein: Freunde des Stadtarchivs (siehe auch [[Freunde der Salzburger Geschichte]]).
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Literatur:
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* Stadtarchiv Salzburg. In: Archivregister, http://​www.​oesta.​gv.​at
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* S. Veits-Falk: 15 Jahre Haus der Stadtgeschichte. In: Bastei, 67. Jg., Frühjahr 2018, S. 32.
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* P. F. Kramml: Gedächtnis der Stadt und Speicher des Wissens: In: Für Gott und die Menschen. Salzburg 2012, S. 306–311.
 
* E. Marx: Das neue Archiv der Stadt Salzburg. In: Pro Civitate Austriae 12, Linz 1990.
 
* E. Marx: Das neue Archiv der Stadt Salzburg. In: Pro Civitate Austriae 12, Linz 1990.
* Stadtarchiv Salzburg, in: Archivregister, http://www.oesta.gv.at
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* P. F. Kramml: „Gedächtnis der Stadt“ und „Speicher des Wissens“: Das Dezennium der Archive in der Stadt Salzburg, in: Für Gott und die Menschen. Alois Kothgasser, Erzbischof von Salzburg, Salzburg 2012, S. 306–311.
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Weblink:
* S. Veits-Falk: 15 Jahre Haus der Stadtgeschichte. In: Bastei, 67. Jg., Frühjahr 2018, S. 32.
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* https://www.stadt-salzburg.at/orte/ma-2-kultur-bildung-und-wissen/archiv/stadtarchiv/
  
 
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Aktuelle Version vom 30. Mai 2021, 17:52 Uhr

Das Stadtarchiv Salzburg, wiedergegründet 1988 als Archiv der Stadt Salzburg, heute Stadtarchiv Salzburg im Haus der Stadtgeschichte, Glockengasse 8. Seine Vorläufer befanden sich im Rathaus (Erstnennung 1515 als Urkundengewölbe, ältestes Inventar von 1680). 1849 bzw. 1899 wurden die städtischen Urkunden und die älteren, von Ludwig Pezolt geordneten Akten, Bürgerbücher, Ratsprotokolle und Rechnungsbücher (bis 1865) an das städtische Museum übergeben. Ein im Mai 1944 in der Stadtverwaltung errichtetes Stadtarchiv erscheint letztmals am 1. Juni 1945 im Organisationsplan der Stadt Salzburg. Die Stadt führte in der Folge nur eine Zentralregistratur, eine Aktenabgabe an das Stadtarchiv im Museum war aus Platzmangel kaum möglich, sodass wertvolles Archivgut verloren ging.

Erst 1987 wurde auf Drängen von Historikern der Universität Salzburg mit den Vorbereitungen für die Wiedergründung eines Stadtarchivs begonnen, in dem die städtische Registratur und Dokumentation aufgingen. 1988 wurde unter Leitung von Erich Marx das Archiv der Stadt Salzburg (die damals eingeführte interne Abkürzung lautete AStS) an der Fürbergstraße eröffnet, das 1994 die älteren städtischen Archivalien aus dem Museum rückübernehmen konnte. 2001 erfolgte die Zusammenlegung von Archiv und Stadtstatistik (seit 2004 Amt der MA 2 – Kultur, Bildung und Wissen).

2003 wurde der Archivneubau an der Glockengasse, das Haus der Stadtgeschichte, bezogen. Das nunmehrige Stadtarchiv Salzburg (AT-STARSBG) verfügt als zentraler Archivdienst der Stadt über ein Historisches Archiv, das Verwaltungsarchiv, umfangreiche Sammlungen mit dem Schwerpunkt auf historischer Fotografie und ist mit der Führung des digitalen Langzeitarchivs der Stadt beauftragt. Auch eine zeitgeschichtliche Dokumentation (Schwerpunkt NS-Zeit), das Migrationsarchiv Stadt Salzburg (seit 2017 als erstes Onlinearchiv in Österreich in Betrieb), die Fachbibliothek zur Stadtgeschichte und Statistik, die Amtsbücherei des Magistrats und eine modern ausgestattete Restaurierwerkstätte sind im Haus untergebracht. Auch für die Agenden der Erinnerungskultur (Straßennamen, Ehrengräber, Gedenktafeln) und die Stadtgeschichtsforschung ist das Archiv zuständig.

Seit 2009 erfolgt gemeinsam mit der Universität Salzburg die Aufarbeitung der Stadtgeschichte der NS-Zeit (eigene Buchreihe). 2008–2014 hatte Salzburg auch den Vorsitz der österreichischen Kommunalarchive inne. Im Haus der Stadtgeschichte werden zahlreiche Veranstaltungen und fallweise auch Ausstellungen durchgeführt.

Publikationsorgane: Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg (seit 1989); Salzburg in Zahlen (auch online). Förderverein: Freunde des Stadtarchivs (siehe auch Freunde der Salzburger Geschichte).

Literatur:

  • Stadtarchiv Salzburg. In: Archivregister, http://www.oesta.gv.at
  • S. Veits-Falk: 15 Jahre Haus der Stadtgeschichte. In: Bastei, 67. Jg., Frühjahr 2018, S. 32.
  • P. F. Kramml: Gedächtnis der Stadt und Speicher des Wissens: In: Für Gott und die Menschen. Salzburg 2012, S. 306–311.
  • E. Marx: Das neue Archiv der Stadt Salzburg. In: Pro Civitate Austriae 12, Linz 1990.

Weblink:

P.F.K., E.M.