Salzburger Domchor: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Domchor, Salzburger'''.
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Bis ins 19. Jahrhundert wurde die Figuralmusik am [[Dom]] von besoldeten Hofmusikern getragen, Erzbischof [[Pilgrim II. von Puchheim|Pilgrim II. von Puchheim]] hatte 1393 die Kantorei begründet, Erzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau|Wolf Dietrich von Raitenau]] 1597 die „fürstliche Chormusik“ reorganisiert, die bis zur Auflösung der [[Hofmusikkapelle]] bestand. Der '''Domchor''', bestehend aus Domchorvikaren, Domchoralisten und [[Domkapellknaben|Kapellknaben]] übernahm bis ins 19. Jahrhundert den Großteil der musikalischen Aufgaben an der Metropolitankirche.
  
Bis ins 19. Jh. wurde die Figuralmusik am →Dom von besoldeten Hofmusikern getragen, Eb. →Pilgrim hatte 1393 die Kantorei begründet, Eb. →Wolf Dietrich 1597 die #fürstliche Chormusik# reorganisiert, die bis zur Auflösung der →Hofmusikkapelle bestand. Der D., bestehend aus Domchorvikaren, Domchoralisten und Kapellknaben übernahm bis ins 19. Jahrhundert den Großteil der musikalischen Aufgaben an der Metropolitankirche. Mitte des 19. Jh.s übernahm der →Dom-Musikverein die Kirchenmusik am Dom und an anderen Kirchen der Stadt. Waren es bisher ausschließlich Männer- und Knabenstimmen gewesen, die auf den Musikemporen und im Altarraum des Salzburger Domes aktiv sein durften, so kann man 1847 zum ersten Mal eine „namhafte Anzahl junger Frauenzimmer“ nachweisen (Wiener Zeitschrift, 1.11.1847, S. 4), die – von der Westempore aus – in der Kirchenmusik mitwirkten. Gegen Ende der 1880er Jahre wurden die Frauenstimmen am Dom unter dem Einfluss der Ideen der caecilianischen Reform wieder zunehmend unerwünscht, ein Verbot konnte sich aber letztlich nicht durchsetzen. Als nach dem 1. Weltkrieg das →Kapellhaus schließen musste und keine Sängerknaben mehr ausgebildet wurden, begann Domkapellmeister Franz Xaver Gruber 1922 mit dem Aufbau des D. als Laienchor; unter Domkapellmeister J. →Messner wirkte der D. 1927–1969 regelmäßig bei den geistlichen Konzerten im Rahmen der Salzburger →Festspiele mit. Unter den Domkapellmeistern A. →Dawidowicz und Janos Czifra Ausweitung des Repertoires und der Konzerttätigkeit. Der D. gestaltet an allen Sonn- und Feiertagen des Jahres das Hochamt im Salzburger Dom und wird seit 1974 vom #Verein der Freunde der Salzburger Dommusik# materiell und ideell unterstützt.
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Mitte des 19. Jahrhunderts übernahm der [[Dom-Musikverein]] die Kirchenmusik am Dom und an anderen Kirchen der Stadt. Waren es bisher ausschließlich Männer- und Knabenstimmen gewesen, die auf den Musikemporen und im Altarraum des Salzburger Domes aktiv sein durften, so kann man 1847 zum ersten Mal eine „namhafte Anzahl junger Frauenzimmer“ nachweisen (Wiener Zeitschrift, 1. November 1847, Seite 4), die – von der Westempore aus – in der Kirchenmusik mitwirkten. Gegen Ende der 1880er-Jahre wurden die Frauenstimmen am Dom unter dem Einfluss der Ideen der cäcilianischen Reform wieder zunehmend unerwünscht, ein Verbot konnte sich aber letztlich nicht durchsetzen.  
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Als nach dem Ersten Weltkrieg das [[Kapellhaus]] schließen musste und keine Sängerknaben mehr ausgebildet wurden, begann Domkapellmeister [[Gruber, Franz Xaver|Franz Xaver Gruber]] 1922 mit dem Aufbau des Domchors als Laienchor; unter Domkapellmeister [[Messner, Joseph|Joseph Messner]] wirkte der Domchor 1927–69 regelmäßig bei den geistlichen Konzerten im Rahmen der [[Salzburger Festspiele]] mit. Unter den Domkapellmeistern [[Dawidowicz, Anton|Anton Dawidowicz]] und Janos Czifra Ausweitung des Repertoires und der Konzerttätigkeit. Der Domchor gestaltet an allen Sonn- und Feiertagen des Jahres das Hochamt im Salzburger Dom und wird seit 1974 vom Verein der Freunde der Salzburger Dommusik materiell und ideell unterstützt.
  
 
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* E. Neumayr, L. Laubhold, E. Hintermaier: Musik am Dom zu Salzburg. Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart Kult. Wien 2018.
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* J. Bogensberger: Das Salzburger Kapellhaus. Refexionen zur Geschichte. Phil. Diss. (Univ. Mozarteum), Salzburg 2003.
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* E. Neumayr, L. Laubhold, E. Hintermaier: Musik am Dom zu Salzburg. Wien 2018.
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*J. Bogensberger: Das Salzburger Kapellhaus. Diss. Univ. Mozarteum 2003.
  
 
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Aktuelle Version vom 21. Juni 2021, 17:39 Uhr

Bis ins 19. Jahrhundert wurde die Figuralmusik am Dom von besoldeten Hofmusikern getragen, Erzbischof Pilgrim II. von Puchheim hatte 1393 die Kantorei begründet, Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau 1597 die „fürstliche Chormusik“ reorganisiert, die bis zur Auflösung der Hofmusikkapelle bestand. Der Domchor, bestehend aus Domchorvikaren, Domchoralisten und Kapellknaben übernahm bis ins 19. Jahrhundert den Großteil der musikalischen Aufgaben an der Metropolitankirche.

Mitte des 19. Jahrhunderts übernahm der Dom-Musikverein die Kirchenmusik am Dom und an anderen Kirchen der Stadt. Waren es bisher ausschließlich Männer- und Knabenstimmen gewesen, die auf den Musikemporen und im Altarraum des Salzburger Domes aktiv sein durften, so kann man 1847 zum ersten Mal eine „namhafte Anzahl junger Frauenzimmer“ nachweisen (Wiener Zeitschrift, 1. November 1847, Seite 4), die – von der Westempore aus – in der Kirchenmusik mitwirkten. Gegen Ende der 1880er-Jahre wurden die Frauenstimmen am Dom unter dem Einfluss der Ideen der cäcilianischen Reform wieder zunehmend unerwünscht, ein Verbot konnte sich aber letztlich nicht durchsetzen.

Als nach dem Ersten Weltkrieg das Kapellhaus schließen musste und keine Sängerknaben mehr ausgebildet wurden, begann Domkapellmeister Franz Xaver Gruber 1922 mit dem Aufbau des Domchors als Laienchor; unter Domkapellmeister Joseph Messner wirkte der Domchor 1927–69 regelmäßig bei den geistlichen Konzerten im Rahmen der Salzburger Festspiele mit. Unter den Domkapellmeistern Anton Dawidowicz und Janos Czifra Ausweitung des Repertoires und der Konzerttätigkeit. Der Domchor gestaltet an allen Sonn- und Feiertagen des Jahres das Hochamt im Salzburger Dom und wird seit 1974 vom Verein der Freunde der Salzburger Dommusik materiell und ideell unterstützt.

Lit.:

  • E. Neumayr, L. Laubhold, E. Hintermaier: Musik am Dom zu Salzburg. Wien 2018.
  • J. Bogensberger: Das Salzburger Kapellhaus. Diss. Univ. Mozarteum 2003.

G.W., E.N.