Elia Castello: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Castello, Elia''', * Mellide am Luganer See (?) um 1572, † Salzburg 23. 1. 1602, »im Alter von 30 Jahren«. Bildhauer, Stukkator, Mosaikkünstler, Architekt.
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Elia '''Castello''', * um 1577/78 in Melide am Luganersee, Ticino/Tessin, † 1. Jänner 1608 in Salzburg, Bildhauer, Stuckateur, Mosaikkünstler, Architekt. Grundausbildung im Stuckhandwerk bei Vater Quirico, danach Weiterbildung bei Alessandro Vittoria in Venedig.
  
C. war seit 1597 Hofbaumeister unter Eb. →Wolf Dietrich; architektonischer Entwurf (?) sowie mosaizierte keramische und stuckierte Innendekoration der 1597-1603 vom Eb. als sein Mausoleum errichteten Gabrielskapelle im Sebastiansfriedhof. (Die Idee für die buntglasierten keramischen Wandfliesen soll vom Eb. selbst stammen, Ausführung durch den Hafnermeister H. Khop (→Kapp), sie bedeutet den Anfang einer neuen Blüte der →Hafnerkunst in Salzburg.) C. schuf ferner die farbige Stuckdekoration der Prunkräume (im Ständesaal, 1602 datiert) an Nord- und Westseite des Piano nobile des von Wolf Dietrich ab 1588 errichteten »Neubaus«.
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Castello kam als einer der oberitalienischen, im Familienverband wirkenden Handwerksspezialisten (sogenannte ''Maestri Comacini'', [[Stuck]]) um 1594 nach Salzburg, führte 1597–1608 mit seinen Brüdern Pietro und Antonio den farbigen Deckenstuck der Prunkräume in der 1588–97 errichteten Neuen [[Residenz der Erzbischöfe von Salzburg|Residenz]] aus. 1598–1608 Hofbaumeister, arbeitete an der 1603 fertiggestellten Gabrielskapelle als Grablege für Erzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] und ihrer mosaizierten, keramischen und stuckierten Innendekoration im von [[Bertoleto, Andrea|Andrea Bertoleto]] ab 1595 errichteten Sebastiansfriedhof ([[Friedhöfe]]).
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Die Ausführung durch den Hafnermeister Hans Khop ([[Kapp, Hans|Hans Kapp]]) bedeutet den Anfang einer neuen Blüte der [[Hafnerkunst]] in Salzburg. Erich Hubala verwies auf ein erstes Domprojekt 1601; ob Castello als einziger damals in Salzburg nachgewiesener Architekt für dieses verantwortlich zeichnet, konnte bisher nicht geklärt werden. 1602 Architekt des Kapitelhauses und Entwerfer des Hauptportals.
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Weitere Werke: vermutlich Stuckarbeiten am Schloss Würting in Oberösterreich für den Salzburger Kaufmann Christoph Weiß.
  
 
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* Kat. der Wolf-Dietrich-Ausstellung. Salzburg 1987.
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* I. Hannesschläger: Salzburg und Venedig. In: G. Ammerer u.a. (Hg.): Von Venedig nach Salzburg. Spurenlese eines vielschichtigen Transfers. Wien 2015.
* J. Graf Moy: Beiträge zur Geschichte des »Neubaues« in Salzburg. In: MGSLK 109, 1969, S. 185 ff. –ÖKT, Bd. 9, S. 134 ff.
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* S. Bstieler: Oberitalienische Stukkateure im Dienste erzbischöflicher Repräsentation. In: Strategien der Macht. Hof und Residenz in Salzburg um 1600. Salzburg 2011, S. 437–466.
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* M. Rottensteiner: E.C. und der Stuck in der Neuen Residenz in Salzburg: Vorbilder und Deutung. Dipl. Univ. Salzburg 2008.
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Aktuelle Version vom 8. November 2021, 00:50 Uhr

Elia Castello, * um 1577/78 in Melide am Luganersee, Ticino/Tessin, † 1. Jänner 1608 in Salzburg, Bildhauer, Stuckateur, Mosaikkünstler, Architekt. Grundausbildung im Stuckhandwerk bei Vater Quirico, danach Weiterbildung bei Alessandro Vittoria in Venedig.

Castello kam als einer der oberitalienischen, im Familienverband wirkenden Handwerksspezialisten (sogenannte Maestri Comacini, Stuck) um 1594 nach Salzburg, führte 1597–1608 mit seinen Brüdern Pietro und Antonio den farbigen Deckenstuck der Prunkräume in der 1588–97 errichteten Neuen Residenz aus. 1598–1608 Hofbaumeister, arbeitete an der 1603 fertiggestellten Gabrielskapelle als Grablege für Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau und ihrer mosaizierten, keramischen und stuckierten Innendekoration im von Andrea Bertoleto ab 1595 errichteten Sebastiansfriedhof (Friedhöfe).

Die Ausführung durch den Hafnermeister Hans Khop (Hans Kapp) bedeutet den Anfang einer neuen Blüte der Hafnerkunst in Salzburg. Erich Hubala verwies auf ein erstes Domprojekt 1601; ob Castello als einziger damals in Salzburg nachgewiesener Architekt für dieses verantwortlich zeichnet, konnte bisher nicht geklärt werden. 1602 Architekt des Kapitelhauses und Entwerfer des Hauptportals.

Weitere Werke: vermutlich Stuckarbeiten am Schloss Würting in Oberösterreich für den Salzburger Kaufmann Christoph Weiß.

Lit.:

  • I. Hannesschläger: Salzburg und Venedig. In: G. Ammerer u.a. (Hg.): Von Venedig nach Salzburg. Spurenlese eines vielschichtigen Transfers. Wien 2015.
  • S. Bstieler: Oberitalienische Stukkateure im Dienste erzbischöflicher Repräsentation. In: Strategien der Macht. Hof und Residenz in Salzburg um 1600. Salzburg 2011, S. 437–466.
  • M. Rottensteiner: E.C. und der Stuck in der Neuen Residenz in Salzburg: Vorbilder und Deutung. Dipl. Univ. Salzburg 2008.

Monika Oberhammer, Jana Breuste