Fatschenkindl: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 26. November 2016, 18:28 Uhr

Fatschenkindl, Christkindl-Figur in der Tradition der italienischen Bambini Gesù und des spätmittelalterlichen Kindelwiegens in den Frauenklöstern.

Salzburger Ausprägung in Form eines barocken Wickelkindes mit konischem Körper (Holz, Wachs, Gips, Stroh), der mit Fa(t)schen aus Brokat oder Spitzen umwickelt ist. Der Kopf ist meist aus →Wachs bossiert, teils hat er eingesetzte Glasaugen und Echthaarperücke. Vorläufer ist vermutlich das um 1600 entstandene Münchner Augustinerkindl, das weite Verbreitung fand. Auch der »Himmlische Bräutigam«, ein sitzendes, kostbar bekleidetes Jesulein, das 1704 mit der Novizin Anna Ernestine von Thun (Nichte des Eb.) auf den Nonnberg kam, wirkte wohl als Vorbild. Die bis heute kunstgewerblich nachgebildete Ausprägung stammt aus dem18. Jh., das F. liegt auf einem Polster in einer Kastenvitrine. Beispiele in Klosterarbeit aus dem 19. Jh. erhalten. F. wurden in Salzburg in Wohnräumen und im Kirchenraum in der Weihnachtszeit anstelle einer →Krippe aufgestellt.

Literatur:

  • N. Gockerell: Il Bambino Gesù. Italienische Jesuskindfiguren aus drei Jahrhunderten, Bayerisches Nationalmuseum München 1997, S. 32f, 42ff, 80-87.

U.K.