Römische Gutshöfe: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. November 2016, 01:34 Uhr
Römische Gutshöfe.
Nach Übernahme der Herrschaft haben die Römer im Alpenvorland und vereinzelt auch an siedlungsgünstigen Punkten der Gebirgsgaue Gutshöfe angelegt, zumeist an Stellen, an denen davor bereits Kelten gesiedelt hatten. Im Bereich des Flachgaus sind bisher etwa 30 G. bekannt, der durchschnittliche Abstand beträgt 2-3 km. Die Stadt Salzburg war von einem Kranz von »villae rusticae« umgeben (Hellbrunn, Morzg, Maxglan, Loig, Liefering, Gnigl, Glas). Zahlreiche G. sind entlang der Salzach aufgereiht (Kemeting, Kerath, Anthering, Gollacken, Oberndorf, Obereching), im Südteil des Salzburger Beckens sind die Fundorte Elsbethen, Puch, Kuchl und Kellau anzuführen, eine dichte Besiedlung zur Römerzeit ist auch für das Gebiet der Trumer Seen und für das Wallerseegebiet nachgewiesen. Als Beispiel für größere G. in den Gebirgsgauen seien Urreiting bei St. Johann, Goldegg und Saalfelden-Wiesersberg angeführt. Die G. lagen durchwegs an erhöhten Plätzen mit weiter Fernsicht, die Wohnbauten der Gutsherren waren mit »städtischem Komfort« ausgestattet: mit Wasserversorgung, Bädern, Hypokaustheizung sowie qualitätvoller Raumausstattung durch Mosaiken und Fresken. Unterkünfte für das Gesinde, Stallungen, Scheunen und Werkstätten vervollständigen das Bauensemble einer villa rustica, die Mehrzahl der Gutshöfe ist bereits in der ersten Hälfte des 1. Jh.s n. Chr. gegründet worden, Germaneneinfälle im 3. und 4. Jh. führten wiederholt zu Zerstörungen; mit Ausnahme der Villa Loig scheint keiner der G. des Ende des 4. Jh.s n. Chr. überdauert zu haben.
Literatur:
- Heger: JahrSMCA.
F.M.