Schöne Madonnen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. November 2016, 20:48 Uhr
Schöne Madonnen, Madonnentyp um 1400, oft in →Steinguss, jugendlich-lieblich, in geschwungener Haltung des Körpers (S-Schwung) mit meist nacktem, bewegtem Kind.
Das Gewand in gewaltigen rhythmischen Bahnen (Schüsselfalten), Mantel- und Schleierenden traubenartig herabhängend. Prototypen in Schlesien (Breslau) und Böhmen (Krumau). Die Madonna von Altenmarkt um 1393 vielleicht Prager Import. In Salzburg um1400 starker böhmischer Einfluss, Entstehung eines Nebenzentrums einer bestimmten Gruppe von S. M. um die Madonna des Franziskanerklosters um 1405. Kombination verschiedener Gewand-, Bewegungs- und Haltungsmotive zu neuen Typen, größere Zuständlichkeit, stofflicher Reichtum in ruhigem Umriss. Ausstrahlungsgebiete bis Leibnitz und Pettau (slow. Ptuj), nach Tirol, ins Enns- und Murtal, nach Bayern, ins Salzkammergut. Wichtigste Werke: Großgmain und Irrsdorf, Ende 14. Jh.; Maria Säul in St. Peter, um 1420, Weildorf (Oberbayern), 1429; Radstadt jetzt →Dommuseum), um 1430; Feichten, um 1420, u. a. Eine ähnliche Entwicklung ist für das Vesperbild anzunehmen.
Literatur:
- M. V. Schwarz: Die Schöne Madonna als komplexe Bildform. In: Wiener Jb. für Kunstgesch., Bd. XLVI/XLVII, 1993/1994, S. 663 ff. (mit Lit.).
- G. Schmidt: Gotische Bildwerke und ihre Meister. Wien 1992, S. 229 ff. und S. 288 ff.
- W. Steinitz: Die Salzburger Plastik um 1400. In: Spätgotik in Salzburg, Skulptur und Kunstgewerbe, Salzburg 1976, S. 43 ff. (mit Lit.).
L.T.