Benediktiner: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. Dezember 2016, 03:08 Uhr

Benediktiner, nach der Regel des hl. Benedikt v. Nursia († 547) lebende Mönchsgemeinschaften, als deren Geburtsstunde die Gründung des Klosters Monte Cassino (529) gilt.

Verbleiben im Heimatkloster, Abkehr vom weltlichen Leben zum Streben nach Vollkommenheit und Gehorsam unter dem Abt sind die Maximen der B.-Regel, die sich in Bayern nach 739 gegen iro-fränkische Mischformen durchsetzen konnte, so daß am Ende des 9. Jh.s die meisten Klöster der Salzburger Erzdiözese B.-Klöster waren. Reichskloster- und Hirsauer Reform im Hoch-MA. sowie die Melker Reform des 15. Jh.s brachten dem Orden neue Impulse.

Im gesamten MA. nahmen die B. durch ihren reichen Besitz eine Sonderstellung und die führende Rolle auf kulturellem und politischem Gebiet ein. Sie waren bedeutendster Träger der kath. Barockkultur und der Salzburger →Univ. (B.- Univ.). Seit dem Trienter Konzil in Kongregationen zusammengeschlossen (Salzburger Kongregation), erlebten die B. nach Josefinismus und Französischer Revolution seit der Mitte des 19. Jh.s eine neue Aufwärtsentwicklung. 1893 wurden alle Kongregationen zu einer Konföderation unter einem in Rom residierenden Abtprimas zusammengefasst.

Diesem ältesten noch bestehenden abendländischen Mönchsorden gehören in Salzburg (als Mitglieder der österr. Kongregation) heute außer dem intern. Studienkolleg St. Benedikt am Kloster →St. Peter (erbaut 1924/26) drei Klöster an: die Erzabtei St. Peter,wo sich die B.-Regel Ende des 9. Jh.s durchsetzte, die Abtei →Michaelbeuern, die auf eine Mönchszelle des 8. Jh.s oder das salzburgische Eigenkloster Otting (westlich Waging) zurückgeht und in der 2. H. des 11. Jh.s erneuert und lebensfähig ausgestattet wurde, sowie das B.innenkloster →Nonnberg (gegründet 712/15 vom hl. →Rupert), das älteste noch heute bestehende Frauenkloster im dt. Sprachraum, wo seit Eb. →Konrad I. konsequent die B.-Regel befolgt wird. Frauenkonvente existierten auch in Michaelbeuern und in St. Peter, das mit den sogenannten Petersfrauen vom 12. Jh. bis 1583 ein Doppelkloster bildete. Vom 9. bis Anfang des 11. Jh.s lebten auch die Mönche →Mattsees nach der B.-Regel.

Salzburgische B.-Eigenklöster waren zudem im heutigen Bayern: Otting (8. Jh.), Herrenchiemsee (ab 11. Jh. Kollegiatstift), Gars und Au am Inn (später Augustiner-Chorherrenstifte), Seeon (ab 1201) sowie temporär die Frauenklöster Frauenchiemsee (Weihe 782) und das nur 909 belegte Traunsee (Altmünster) in OÖ. Auch Raitenhaslach (Zisterze 1143/46) war möglicherweise eine B.-Zelle des 8./9. Jh.s. 1074 errichtete Eb. →Gebhard als Eigenkloster das steirische Admont, das von St. Peter besiedelt wurde. Filialklöster von St. Peter waren die Kärntner Propstei Wieting und das Kloster Neumarkt an der Rott, das nach St. Veit verlegt und 1255 unabhängig wurde.

Literatur:

  • H. Dopsch: Klöster und Stifte. In: Geschichte I/2, S. 1002 ff.
  • J. Neuhardt (Hg.): 1500 Jahre St. Benedikt, Patron Europas. Kat. Graz 1980.
  • H. Tausch (Hg.): Benediktinisches Mönchtum in Österreich. Wien 1949.

P.F.K.