Bürgerhaus: Unterschied zwischen den Versionen

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K (Vermutlich stammt der ursprüngl. Artikel von Acker-Sutter! Kammerhofer hat teilweise ergänzt, fühlt sich aber nur für "Wohnen und Nutzung" zuständig, nicht für Architektur.)
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'''Bürgerhaus'''.
 
'''Bürgerhaus'''.
  
Urspr. waren in Salzburg Fürsten und Bürgerstadt getrennt. Steinbauten ersetzten ab dem 12. Jh. die bis dahin üblichen Holzbauten. Raumnot führte zur Mehrgeschossigkeit, dadurch die tiefen, engen Gassen der heutigen Altstadt. Im 16. Jh. Höhepunkt der bürgerlichen Bautätigkeit. Typische Merkmale sind: Grabendach (Satteldächer mit hohlkehlverzierten Steinmauern als Abschluss, ähnlich wie in vielen Inn- Salzach-Städten), Hofgestaltung mit offenen Arkaden, die bes. bei »Durchgangshäusern« beiderseits der Getreidegasse schön zu sehen sind. Beliebtes Baumaterial war →Marmor in Rot und Weiß (bei Säulen, Pfeilern, Pflastersteinen, Stiegenstufen, Fenstergewänden, Haus- und Wohnungstürstöcken) und Konglomerat. Schöne Beispiele aus der Renaissance und dem Rokoko.
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Urspr. waren auch in Salzburg Fürsten und Bürgerstadt getrennt. Steinbauten ersetzten ab dem 12. Jh. die bis dahin üblichen Holzbauten. Raumnot führte zur Mehrgeschossigkeit, dadurch die tiefen, engen Gassen der heutigen Altstadt. Im 16. Jh. Höhepunkt der bürgerlichen Bautätigkeit. Typische Merkmale der Häuser in Inn- Salzach-Städten sind die erhaltenen Grabendächer, das sie nicht der Josephinischen Dachsteuer zum Opfer gefallen sind; das sind parallele schmale Satteldächer mit hohlkehlverzierten Traufen davor, seltener mit Scheinfassaden als Abschluss); weiters Innenhöfe mit offenen Arkadengängen, die für Arbeiten genutzt wurden; In den Höfen sind die Durchgangswege mit Platten, die Zwischenflächen oft mit Flusssteinen gepflastert; besonders bei »Durchgangshäusern« beiderseits der Getreidegasse erhalten. Beliebtes Baumaterial war →Marmor in Rot (Adnet) und der Untersberger "Forellenmarmor" sowie der Konglomerat vom Mönchsberg(Säulen, Pfeiler, Trittplatten, Stiegenstufen und Handläufe, Fenstergewände, Haus- und Wohnungstürstöcke, Imagerie) Schöne Beispiele aus der Renaissance bis Rokoko.
  
Ausstattungsmerkmale sind z. B. der aus Kacheln aufgebaute Sesselherd, der den »offenen Herd« verdrängt hat, Holzdecken mit bemalten Pfosten in großen Räumen oder im Vorhaus (Stiegenhaus), kleine Hausbrunnen, Eisengitter, die die Vorhäuser der einzelnen Geschosse abschlossen, Gitter an Fenstern und Oberlichten von Türen, Lichtnischen. Eine salzburgische Eigenheit: die Fenstergröße nimmt von den unteren zu den oberen Stockwerken ab, die obersten Fensteröffnungen oft rund oder oval (»Ochsenaugen«, barocker Einfluss). Besondere Salzburger Besitzanteilform: die B. konnten nach Stockwerken erworben werden (Stockwerkseigentum: »Böden«), oft auch mehrere Häuser in einem Besitz. B. wurden und werden als Geschäfts- wie auch als Wohnhäuser genutzt.
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Erhalten sind spätgotische Holzdecken mit bemalten und geschnitzten Tramen, Wandbrunnen und Lavabos, kunstvolle Eisengitter als Tore zur Geschoßtrennung, an Lichtöffnungen und Fenstern. Erhalten sind teils aus Kacheln aufgebaute "Sesselherde" (um 1800; bereits mit Back-Röhre) die den »offenen Tischherd« verdrängten; 
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Eine salzburgische Eigenheit[?? Frage Kammerhofer an Architektur: ist das so?? Es ist auch bei allen Fachwerkhäusern so!] die Fenstergröße nimmt von den unteren zu den oberen Stockwerken ab, die obersten Fensteröffnungen oft rund oder oval (»Ochsenaugen«, barocker Einfluss). Besondere Salzburger Besitzanteilform: die B. konnten nach Stockwerken erworben werden (Stockwerkseigentum: »Böden«), oft auch mehrere Häuser in einem Besitz. B. wurden und werden als Geschäfts- wie auch als Wohnhäuser genutzt. [??? auch anderswo!!!!]
  
 
Literatur:
 
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* F. Prodinger: Vom Salzburger Bürgerhaus. In: Unser Salzburg, Salzburg 1985, S. 290 ff.
 
* F. Prodinger: Vom Salzburger Bürgerhaus. In: Unser Salzburg, Salzburg 1985, S. 290 ff.
 
* A. Schmiedbauer: Das alte Salzburger Bürgerhaus. In: Jb. für Hausforschung, Bd. 28, Detmold 1978, S. 51 ff.
 
* A. Schmiedbauer: Das alte Salzburger Bürgerhaus. In: Jb. für Hausforschung, Bd. 28, Detmold 1978, S. 51 ff.
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Version vom 9. Mai 2017, 11:44 Uhr

Bürgerhaus.

Urspr. waren auch in Salzburg Fürsten und Bürgerstadt getrennt. Steinbauten ersetzten ab dem 12. Jh. die bis dahin üblichen Holzbauten. Raumnot führte zur Mehrgeschossigkeit, dadurch die tiefen, engen Gassen der heutigen Altstadt. Im 16. Jh. Höhepunkt der bürgerlichen Bautätigkeit. Typische Merkmale der Häuser in Inn- Salzach-Städten sind die erhaltenen Grabendächer, das sie nicht der Josephinischen Dachsteuer zum Opfer gefallen sind; das sind parallele schmale Satteldächer mit hohlkehlverzierten Traufen davor, seltener mit Scheinfassaden als Abschluss); weiters Innenhöfe mit offenen Arkadengängen, die für Arbeiten genutzt wurden; In den Höfen sind die Durchgangswege mit Platten, die Zwischenflächen oft mit Flusssteinen gepflastert; besonders bei »Durchgangshäusern« beiderseits der Getreidegasse erhalten. Beliebtes Baumaterial war →Marmor in Rot (Adnet) und der Untersberger "Forellenmarmor" sowie der Konglomerat vom Mönchsberg(Säulen, Pfeiler, Trittplatten, Stiegenstufen und Handläufe, Fenstergewände, Haus- und Wohnungstürstöcke, Imagerie) Schöne Beispiele aus der Renaissance bis Rokoko.

Erhalten sind spätgotische Holzdecken mit bemalten und geschnitzten Tramen, Wandbrunnen und Lavabos, kunstvolle Eisengitter als Tore zur Geschoßtrennung, an Lichtöffnungen und Fenstern. Erhalten sind teils aus Kacheln aufgebaute "Sesselherde" (um 1800; bereits mit Back-Röhre) die den »offenen Tischherd« verdrängten;

Eine salzburgische Eigenheit[?? Frage Kammerhofer an Architektur: ist das so?? Es ist auch bei allen Fachwerkhäusern so!] die Fenstergröße nimmt von den unteren zu den oberen Stockwerken ab, die obersten Fensteröffnungen oft rund oder oval (»Ochsenaugen«, barocker Einfluss). Besondere Salzburger Besitzanteilform: die B. konnten nach Stockwerken erworben werden (Stockwerkseigentum: »Böden«), oft auch mehrere Häuser in einem Besitz. B. wurden und werden als Geschäfts- wie auch als Wohnhäuser genutzt. [??? auch anderswo!!!!]

Literatur:

  • F. Prodinger: Vom Salzburger Bürgerhaus. In: Unser Salzburg, Salzburg 1985, S. 290 ff.
  • A. Schmiedbauer: Das alte Salzburger Bürgerhaus. In: Jb. für Hausforschung, Bd. 28, Detmold 1978, S. 51 ff.
  • SBG-Dehio ergänzen .......