Reitsamer: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Lebensdaten Cornelius ergänzt, letzter Absatz korrigiert)
Zeile 3: Zeile 3:
 
'''Jakob Reitsamer''' (* Perwang/OÖ 1798, † Salzburg 1868) wanderte 1826 aus Schwäbisch Gmünd kommend in Hallein zu und eröffnete eine Werkstatt für Gürtler-, Gold- und Silberschmiedearbeiten (heute Molnarplatz). Seine Kenntnis der Filigrantechnik verwendete er v.a. für den bäuerlichen Schmuck (sog. »Röserlschmuck«). Sein Sohn '''Peter Reitsamer''' (* Perwang 1824), Meister seit 1876, gründete 1861 in der Salzburger Linzergasse eine Goldschmiedewerkstatt, 1900 Teilnahme an der Pariser Weltausstellung mit Silberfiligranarbeiten.
 
'''Jakob Reitsamer''' (* Perwang/OÖ 1798, † Salzburg 1868) wanderte 1826 aus Schwäbisch Gmünd kommend in Hallein zu und eröffnete eine Werkstatt für Gürtler-, Gold- und Silberschmiedearbeiten (heute Molnarplatz). Seine Kenntnis der Filigrantechnik verwendete er v.a. für den bäuerlichen Schmuck (sog. »Röserlschmuck«). Sein Sohn '''Peter Reitsamer''' (* Perwang 1824), Meister seit 1876, gründete 1861 in der Salzburger Linzergasse eine Goldschmiedewerkstatt, 1900 Teilnahme an der Pariser Weltausstellung mit Silberfiligranarbeiten.
  
Seine Söhne '''Gustav''' und Cornelius, beide Goldschmiede, übernahmen 1902 die Firma als »G. u. C. Reitsamer«. Gustav, auch Fotograf, führte das Büro, '''Cornelius''' (* Salzburg 1857, † Salzburg 1930), seit 1886 in der Werkstatt seines Vaters tätig, arbeitete ausschließlich als Goldschmied und belebte v.a. die Filigrantechnik wieder. Cornelius R. war auch Branddirektor der Freiwilligen Feuerwehr, der er seit deren Gründung angehörte. Seine Tochter, verehelichte Plötzeneder, führte Geschäft und Werkstatt weiter, die ihr Sohn Joseph in der vierten Generation 1994 schließen musste.  
+
Seine Söhne '''Gustav''' und Cornelius, beide Goldschmiede, übernahmen 1902 die Firma als »G. u. C. Reitsamer«. Gustav, auch Fotograf, führte das Büro, '''Cornelius''' (* Villach 3. 7. 1857, † Salzburg 18. 10. 1930), seit 1886 in der Werkstatt seines Vaters tätig, übernahm diese 1902 selbstständig. Er arbeitete ausschließlich als Goldschmied und belebte v. a. die Filigrantechnik wieder Cornelius war Salzburger Ehrenbürger und auch Branddirektor der Freiwilligen Feuerwehr, der er seit deren Gründung bis 1928 angehörte. Seine Tochter, verehelichte Plötzeneder, führte das Geschäft und die Werkstatt weiter, die ihr Sohn Joseph jedoch in der vierten Generation 1994 schließen musste..  
  
Literatur:
+
Lit.:
  
 
* Ch. Svoboda: Gewerbe und Kunstgewerbe in Salzburg. In: Salzburg um 1905, SMCA, 1995, S. 61 ff.
 
* Ch. Svoboda: Gewerbe und Kunstgewerbe in Salzburg. In: Salzburg um 1905, SMCA, 1995, S. 61 ff.

Version vom 13. Februar 2018, 10:56 Uhr

Reitsamer, Goldschmiedefamilie im 19. und 20. Jahrhundert.

Jakob Reitsamer (* Perwang/OÖ 1798, † Salzburg 1868) wanderte 1826 aus Schwäbisch Gmünd kommend in Hallein zu und eröffnete eine Werkstatt für Gürtler-, Gold- und Silberschmiedearbeiten (heute Molnarplatz). Seine Kenntnis der Filigrantechnik verwendete er v.a. für den bäuerlichen Schmuck (sog. »Röserlschmuck«). Sein Sohn Peter Reitsamer (* Perwang 1824), Meister seit 1876, gründete 1861 in der Salzburger Linzergasse eine Goldschmiedewerkstatt, 1900 Teilnahme an der Pariser Weltausstellung mit Silberfiligranarbeiten.

Seine Söhne Gustav und Cornelius, beide Goldschmiede, übernahmen 1902 die Firma als »G. u. C. Reitsamer«. Gustav, auch Fotograf, führte das Büro, Cornelius (* Villach 3. 7. 1857, † Salzburg 18. 10. 1930), seit 1886 in der Werkstatt seines Vaters tätig, übernahm diese 1902 selbstständig. Er arbeitete ausschließlich als Goldschmied und belebte v. a. die Filigrantechnik wieder Cornelius war Salzburger Ehrenbürger und auch Branddirektor der Freiwilligen Feuerwehr, der er seit deren Gründung bis 1928 angehörte. Seine Tochter, verehelichte Plötzeneder, führte das Geschäft und die Werkstatt weiter, die ihr Sohn Joseph jedoch in der vierten Generation 1994 schließen musste..

Lit.:

  • Ch. Svoboda: Gewerbe und Kunstgewerbe in Salzburg. In: Salzburg um 1905, SMCA, 1995, S. 61 ff.
  • Dies.: Ein Humpen für den Bürgermeister. Kunstwerk des Monats SMCA, Salzburg 1993.
  • Dies.: Silberfiligrane Werkstatt Reitsamer. In: F. Moosleitner: Hallein, Porträt einer Kleinstadt, Salzburg 1989, S. 173.

Ch.S.