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− | Moser, Johann Michael, * Leobersdorf | + | [[Datei:Moser, Johann Michael, Ofenmodell, 1736, Keramik, 45 x 34 x 23,5 cm. Copyright Salzburg Museum.jpg|miniatur|upright|Ofenmodell (1736)]] |
+ | Johann Michael '''Moser''', * 1710 in Wagram bei Leobersdorf, † 29. Mai 1776 in Salzburg; Hafner und Weißgeschirrmacher. | ||
− | + | Moser kam 1736 als „Krüglmacher“ nach Salzburg und errichtete nach anfänglichem Widerstand der einheimischen Hafner und Zinngießer mit Genehmigung von Erzbischof [[Leopold Anton Eleutherius Freiherr von Firmian|Leopold Anton Freiherr von Firmian]] und dem Stadtsyndicus eine „Werkstatt samt Brennöfen auf der hochfürstl. Riedenburg“ (alte Gärtnergassse nächst dem Müllner Augustinerbräu). Seine [[Weißgeschirr]]-Manufaktur, die sich ständig vergrößerte, erzeugte Weiß-Brüderisches Geschirr, d.h. meist weißgrundige Fayencen, als Gebrauchsgeschirr (Teller, Terrinen, Platten, Tee- und Kaffeeservice, Puppengeschirr, Krüge etc.). Wie [[Obermillner, Thomas|Thomas Obermillner]] verwendete auch Moser den lichten, fein geschlämmten Ton aus der Umgebung von Salzburg. Seine Grundglasuren sind weiß, hellblau (kleisterblau), Mangan (leberfarben) mit Dekor in Blaumalerei mit etwas Mangan und sparsamem Gelb. | |
− | + | Charakteristisch ist der Farbklang Blau–Weiß als Einfluss der Delfter-, und Blau–Blau der Nürnberger Fayencen. Neben Streumustern auch religiöse Motive (Landshuter Madonna) und Wappenkartuschen (Salzburger Erzbischöfe). Am unglasierten Boden selten bezeichnet: Riettenburg, J. M., SB, S oder S frey. Die vorerst gutgehende Weißgeschirrfabrik Mosers erfuhr noch vor seinem Tod 1776 einen Niedergang | |
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+ | Mosers Sohn Joseph (* 4. Februar 1735 in Leobersdorf, Niederösterreich, † 13. Mai 1777 in Ellwangen, Deutschland) war als Weißgeschirrmachergesell bis zu seinem Tod in der Porzellan- und Fayencefabrik in Schrezheim bei Ellwangen tätig. | ||
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Aktuelle Version vom 23. Juni 2021, 13:00 Uhr
Johann Michael Moser, * 1710 in Wagram bei Leobersdorf, † 29. Mai 1776 in Salzburg; Hafner und Weißgeschirrmacher.
Moser kam 1736 als „Krüglmacher“ nach Salzburg und errichtete nach anfänglichem Widerstand der einheimischen Hafner und Zinngießer mit Genehmigung von Erzbischof Leopold Anton Freiherr von Firmian und dem Stadtsyndicus eine „Werkstatt samt Brennöfen auf der hochfürstl. Riedenburg“ (alte Gärtnergassse nächst dem Müllner Augustinerbräu). Seine Weißgeschirr-Manufaktur, die sich ständig vergrößerte, erzeugte Weiß-Brüderisches Geschirr, d.h. meist weißgrundige Fayencen, als Gebrauchsgeschirr (Teller, Terrinen, Platten, Tee- und Kaffeeservice, Puppengeschirr, Krüge etc.). Wie Thomas Obermillner verwendete auch Moser den lichten, fein geschlämmten Ton aus der Umgebung von Salzburg. Seine Grundglasuren sind weiß, hellblau (kleisterblau), Mangan (leberfarben) mit Dekor in Blaumalerei mit etwas Mangan und sparsamem Gelb.
Charakteristisch ist der Farbklang Blau–Weiß als Einfluss der Delfter-, und Blau–Blau der Nürnberger Fayencen. Neben Streumustern auch religiöse Motive (Landshuter Madonna) und Wappenkartuschen (Salzburger Erzbischöfe). Am unglasierten Boden selten bezeichnet: Riettenburg, J. M., SB, S oder S frey. Die vorerst gutgehende Weißgeschirrfabrik Mosers erfuhr noch vor seinem Tod 1776 einen Niedergang
Die Tochter Klara übernahm die Weißgeschirrmacherberechtigung und heiratete den Obergesellen Jakob Pisotti den Älteren, der die Manufaktur weiterführte.
Mosers Sohn Joseph (* 4. Februar 1735 in Leobersdorf, Niederösterreich, † 13. Mai 1777 in Ellwangen, Deutschland) war als Weißgeschirrmachergesell bis zu seinem Tod in der Porzellan- und Fayencefabrik in Schrezheim bei Ellwangen tätig.
Lit.:
- C. Svoboda: Blaue Welle – Grüne Flamme. Salzburger und Gmundner Fayencen des 17. bis 19. Jahrhunderts. Salzburg 1999.
Ch.S.