Irrsdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Irrsdorf''', Gem. Straßwalchen, kleiner Kirchweiler östlich des Hauptortes, bereits um 735 urk. erwähnt.
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'''Irrsdorf''' in der Gemeinde Straßwalchen ist ein kleiner Kirchweiler östlich des Hauptortes, bereits um 735 urkundlich erwähnt.
  
Im Zuge der Schottergewinnung für den Neubau der Volksschule wurden 1938 zwei Skelettgräber entdeckt. Eines davon gibt sich durch die Beisetzung in einem Holzsarkophag mit Sargdeckel aus Blei sowie durch reiche Beigaben als Bestattung eines älteren Mannes aus der spätrömischen Oberschicht des 4. Jh.s n. Chr. zu erkennen. Neben zwei Glasbechern, einem goldenen Fingerring und zwei Eisenmessern stellt insbes. die silberne Zwiebelknopffibel mit Nielloverzierung ein herausragendes Fundstück dieser Zeitstellung in Salzburg dar.  
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Im Zuge der Schottergewinnung für den Neubau der Volksschule wurden 1938 zwei Skelettgräber entdeckt. Eines davon gibt sich durch die Beisetzung in einem Holzsarkophag mit Sargdeckel aus Blei sowie durch reiche Beigaben als Bestattung eines älteren Mannes aus der spätrömischen Oberschicht des 4. Jahrhunderts n. Chr. zu erkennen. Neben zwei Glasbechern, einem goldenen Fingerring und zwei Eisenmessern stellt insbesondere die silberne Zwiebelknopffibel (Gewandnadel) mit Nielloverzierung ein herausragendes Fundstück dieser Zeitstellung in Salzburg dar.
  
 
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* R. Kastler: Spätantiker Prunk im Grab. In: Archäologie in Salzburg. Begleitband zu den Ausstellungen „Archäologie?! – Spurensuche in der Gegenwart“
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* R. Kastler: Spätantiker Prunk im Grab. In: Archäologie in Salzburg. Bd. 7, 2013, S. 192f.
* derselbe: „Wirklich wichtig – Archäologische Highlights erzählen ihre Geschichte“, Archäologie in Salzburg, Bd. 7, 2013, S. 192 f. (Nr. 26)
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* M. Hell: Zwei spätantike Gräber aus I. im Gau Salzburg. In: ÖJh 35, 1943, S. 42–51.
* M. Hell: Zwei spätantike Gräber aus Irrsdorf im Gau Salzburg. In: ÖJh 35, 1943, Beibl., Sp. 39 ff.
 
  
 
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Aktuelle Version vom 30. April 2021, 15:37 Uhr

Zwiebelknopffibel aus Irrsdorf

Irrsdorf in der Gemeinde Straßwalchen ist ein kleiner Kirchweiler östlich des Hauptortes, bereits um 735 urkundlich erwähnt.

Im Zuge der Schottergewinnung für den Neubau der Volksschule wurden 1938 zwei Skelettgräber entdeckt. Eines davon gibt sich durch die Beisetzung in einem Holzsarkophag mit Sargdeckel aus Blei sowie durch reiche Beigaben als Bestattung eines älteren Mannes aus der spätrömischen Oberschicht des 4. Jahrhunderts n. Chr. zu erkennen. Neben zwei Glasbechern, einem goldenen Fingerring und zwei Eisenmessern stellt insbesondere die silberne Zwiebelknopffibel (Gewandnadel) mit Nielloverzierung ein herausragendes Fundstück dieser Zeitstellung in Salzburg dar.

Lit.:

  • R. Kastler: Spätantiker Prunk im Grab. In: Archäologie in Salzburg. Bd. 7, 2013, S. 192f.
  • M. Hell: Zwei spätantike Gräber aus I. im Gau Salzburg. In: ÖJh 35, 1943, S. 42–51.

P.H.