Eisenhütte: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Wikifiziert)
 
(3 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Eisenhütte'''.
+
Von großer Bedeutung für Salzburg war die '''Eisenhütte''' in Werfen, die ihr Rohmaterial von den Bergwerken am Eingang des Blühnbachtales und von einem kleineren in Dienten am Hochkönig bezog ([[Bergbau]]). Zuerst wurden eiserne Geschütze und Geschützkugeln erzeugt, sogar Tirol bestellte 1483 seine eisernen Schlangenbüchsen bei Hans Plattner in Werfen.
  
Von großer Bedeutung für Salzburg war das Eisenwerk in Werfen, das sein Rohmaterial von den Bergwerken am Eingang des Blühnbachtales und von einem kleineren in Dienten am Hochkönig bezog (→Bergbau). Zuerst wurden eiserne Geschütze und Geschützkugeln erzeugt, sogar Tirol bestellte 1483 seine eisernen Schlangenbüchsen bei Hans Plattner in Werfen. Im 16. Jh. verfügte das Werk über einen weiten Abnehmerkreis und war nun speziell als Zentrum des dt. Ofengusses bekannt. Die gusseisernen →Ofenplatten wurden im offenen Herdguss hergestellt. Im Lungau gab es in Ramingstein seit dem 15. Jh. eine E., die 1830 stillgelegt wurde; in Bundschuh bestand die Eisenverhüttung seit dem14. Jh., die Produktion wurde 1885 eingestellt. Die Verarbeitung fand in dem urk. erstmals 1554 erwähnten Hammerwerk bei Mauterndorf statt; 1880 stillgelegt.  
+
Im 16. Jahrhundert verfügte das Werk über einen weiten Abnehmerkreis und war nun speziell als Zentrum des deutschen Ofengusses bekannt. Die gusseisernen [[Ofenplatten]] wurden im offenen Herdguss hergestellt. Im Lungau gab es in Ramingstein seit dem 15. Jahrhundert eine Eisenhütte, die 1830 stillgelegt wurde; in Bundschuh bestand die Eisenverhüttung seit dem 14. Jahrhundert, die Produktion wurde 1885 eingestellt. Die Verarbeitung fand in dem urkundlich erstmals 1554 erwähnten Hammerwerk bei Mauterndorf statt; 1880 stillgelegt.
  
 
Lit.:
 
Lit.:
  
* F. Gruber / K.H. Ludwig: Der Metallbergbau, in: Geschichte Salzburgs. Stadt und Land, Bd. II/4, hg. v. H. Dopsch/H. Spatzenegger, Salzburg 1991, 2595–2629, hier insbes. 2613ff.
+
* F. Gruber, K.H. Ludwig: Der Metallbergbau. In: Geschichte Salzburgs, Bd. II/4, S. 2.595–2.629.
 
* E. Egg: Gußeiserne Ofenplatten. In: JahrSMCA 1959, S. 109ff.
 
* E. Egg: Gußeiserne Ofenplatten. In: JahrSMCA 1959, S. 109ff.
 
  
 
Ch.S.
 
Ch.S.

Aktuelle Version vom 14. September 2020, 13:45 Uhr

Von großer Bedeutung für Salzburg war die Eisenhütte in Werfen, die ihr Rohmaterial von den Bergwerken am Eingang des Blühnbachtales und von einem kleineren in Dienten am Hochkönig bezog (Bergbau). Zuerst wurden eiserne Geschütze und Geschützkugeln erzeugt, sogar Tirol bestellte 1483 seine eisernen Schlangenbüchsen bei Hans Plattner in Werfen.

Im 16. Jahrhundert verfügte das Werk über einen weiten Abnehmerkreis und war nun speziell als Zentrum des deutschen Ofengusses bekannt. Die gusseisernen Ofenplatten wurden im offenen Herdguss hergestellt. Im Lungau gab es in Ramingstein seit dem 15. Jahrhundert eine Eisenhütte, die 1830 stillgelegt wurde; in Bundschuh bestand die Eisenverhüttung seit dem 14. Jahrhundert, die Produktion wurde 1885 eingestellt. Die Verarbeitung fand in dem urkundlich erstmals 1554 erwähnten Hammerwerk bei Mauterndorf statt; 1880 stillgelegt.

Lit.:

  • F. Gruber, K.H. Ludwig: Der Metallbergbau. In: Geschichte Salzburgs, Bd. II/4, S. 2.595–2.629.
  • E. Egg: Gußeiserne Ofenplatten. In: JahrSMCA 1959, S. 109ff.

Ch.S.