Kuenburg-Sammlung: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Kuenburg-Sammlung''', Kostümbildersammlung von europäischem Rang.
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Die '''Kuenburg-Sammlung''' ist eine Kostümbildersammlung von europäischem Rang. Privatbesitz, ehemals ​im Besitz des Hauses Kuenburg. Ursprünglich rund 400, heute nur noch 206 aquarellierte Zeichnungen bzw. Gouachen mit Originalbeschriftung. Vermutlich im Auftrag von [[Moll, Karl Maria Ehrenbert Freiherr von|Karl Maria Ehrenbert Freiherr von Moll]] angefertigt, mehrere Maler aus der Künstlerfamilie [[Lederwasch]] bzw. Carl Hemperl sind anzunehmen.
  
Privatbesitz, ehemals im Besitz des Hauses Kuenburg. Urspr. rund 400, heute nur noch 206 aquarellierte Zeichnungen bzw. Gouachen mit Originalbeschriftung. Vermutlich im Auftrag von K. E. Frh. v. →Moll angefertigt, mehrere Maler aus der Künstlerfamilie →Lederwasch bzw. Carl Hemperl sind anzunehmen. Spiegelbild der streng hierarchisch abgestuften ständischen Gesellschaft in Stadt und Land Salzburg in ihrem nach Stand und Rang geziemenden Gewand. Die Tracht der älteren bäuerlichen Bevölkerung wie die Arbeitstrachten zeigen vielfach den Stand der 1. Hälfte des 18. Jh.s, sodaß die Sammlung Quelle für zwei Entwicklungsstufen der Kleidung ist. Die Stadt-Land-Fluktuation der Kleidermoden, auch zu Zeiten von Standes- und Kleiderordnungen, wird daraus ersichtlich. Prozessionstrachten, Perchtenkostüme und Unterschiede in den Altersgruppen und Familienständen machen die Sammlung besonders bedeutsam. Die K. diente ab 1911 als Vorbild für die Detail- und Farbwahl der Trachtenerneuerung. K. →Adrian, →Tracht.  
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Spiegelbild der streng hierarchisch abgestuften ständischen Gesellschaft in Stadt und Land Salzburg in ihrem nach Stand und Rang geziemenden Gewand. Die Tracht der älteren bäuerlichen Bevölkerung wie die Arbeitstrachten zeigen vielfach den Stand der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts, sodass die Sammlung Quelle für zwei Entwicklungsstufen der Kleidung ist. Die Stadt-Land-Fluktuation der Kleidermoden, auch zu Zeiten von Standes- und Kleiderordnungen, wird daraus ersichtlich. Prozessionstrachten, Perchtenkostüme und Unterschiede in den Altersgruppen und Familienständen machen die Sammlung besonders bedeutsam. Die Kuenburg-Sammlung diente ab 1911 als Vorbild für die Detail- und Farbwahl der Trachtenerneuerung.  
  
Literatur:
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Siehe auch [[Tracht]]
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Lit.:
  
 
* F. Prodinger, R. R. Heinisch: Gewand und Stand. Kostüm- und Trachtenbilder der Kuenburg-Sammlung, Salzburg 1983.
 
* F. Prodinger, R. R. Heinisch: Gewand und Stand. Kostüm- und Trachtenbilder der Kuenburg-Sammlung, Salzburg 1983.

Aktuelle Version vom 24. Mai 2021, 17:28 Uhr

Die Kuenburg-Sammlung ist eine Kostümbildersammlung von europäischem Rang. Privatbesitz, ehemals ​im Besitz des Hauses Kuenburg. Ursprünglich rund 400, heute nur noch 206 aquarellierte Zeichnungen bzw. Gouachen mit Originalbeschriftung. Vermutlich im Auftrag von Karl Maria Ehrenbert Freiherr von Moll angefertigt, mehrere Maler aus der Künstlerfamilie Lederwasch bzw. Carl Hemperl sind anzunehmen.

Spiegelbild der streng hierarchisch abgestuften ständischen Gesellschaft in Stadt und Land Salzburg in ihrem nach Stand und Rang geziemenden Gewand. Die Tracht der älteren bäuerlichen Bevölkerung wie die Arbeitstrachten zeigen vielfach den Stand der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts, sodass die Sammlung Quelle für zwei Entwicklungsstufen der Kleidung ist. Die Stadt-Land-Fluktuation der Kleidermoden, auch zu Zeiten von Standes- und Kleiderordnungen, wird daraus ersichtlich. Prozessionstrachten, Perchtenkostüme und Unterschiede in den Altersgruppen und Familienständen machen die Sammlung besonders bedeutsam. Die Kuenburg-Sammlung diente ab 1911 als Vorbild für die Detail- und Farbwahl der Trachtenerneuerung.

Siehe auch Tracht

Lit.:

  • F. Prodinger, R. R. Heinisch: Gewand und Stand. Kostüm- und Trachtenbilder der Kuenburg-Sammlung, Salzburg 1983.

U.K.