Stille Nacht: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
(+ bild)
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Gruber, Franz Xaver - Autograph Stille Nacht - InvNr BIB HS 2589 a1+.jpg|miniatur|Autograph Stille Nacht von Franz Xaver Gruber]]
+
[[Datei:Gruber, Franz Xaver - Autograph Stille Nacht - InvNr BIB HS 2589 a1+.jpg|miniatur|Autograf Stille Nacht von Franz Xaver Gruber]]
 
'''Stille Nacht''' ist ein weltweit verbreitetes Weihnachtslied. Als Gedicht verfasste [[Joseph Mohr]] 1816 in Mariapfarr den Text des Liedes, der von [[Franz Xaver Gruber]] am Heiligen Abend 1818 vertont und zu Ende der Christmette in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Oberndorf vor der Krippe erstmals gesungen wurde: Mohr (Tenor) sang die erste Stimme und begleitete auf der Gitarre, Gruber (Bass) sang die zweite Stimme.
 
'''Stille Nacht''' ist ein weltweit verbreitetes Weihnachtslied. Als Gedicht verfasste [[Joseph Mohr]] 1816 in Mariapfarr den Text des Liedes, der von [[Franz Xaver Gruber]] am Heiligen Abend 1818 vertont und zu Ende der Christmette in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Oberndorf vor der Krippe erstmals gesungen wurde: Mohr (Tenor) sang die erste Stimme und begleitete auf der Gitarre, Gruber (Bass) sang die zweite Stimme.
  
Über Karl [[Mauracher]], der 1825 die neue Orgel in Oberndorf baute, gelangte das Lied ins Zillertal, durch Tiroler Sängergruppen verbreitete es sich und findet sich seit den 1830er Jahren mit kleineren Veränderungen in Text und Melodie vielfach in Liederbüchern. Dabei wurde das ursprünglich sechsstrophige Lied in der – anfangs vornehmlich evangelischen – Rezeption auf drei Strophen reduziert.
+
Über Karl [[Mauracher]], der 1825 die neue Orgel in Oberndorf baute, gelangte das Lied ins Zillertal, durch Tiroler Sängergruppen verbreitete es sich und findet sich seit den 1830er-Jahren mit kleineren Veränderungen in Text und Melodie vielfach in Liederbüchern. Dabei wurde das ursprünglich sechsstrophige Lied in der – anfangs vornehmlich evangelischen – Rezeption auf drei Strophen reduziert.
  
Die Urschrift und eine weitere eigenhändige Niederschrift (1854) des Komponisten sind verschollen, während sich vier zwischen 1836 und ca. 1860 entstandene Fassungen Grubers für verschiedene Besetzungen erhalten haben. Das einzig bekannte Autograf des Textdichters Mohr – mit authentischer Gitarrenbegleitung – stammt aus der Zeit um 1820.
+
Die Urschrift und eine weitere eigenhändige Niederschrift (1854) des Komponisten sind verschollen, während sich vier zwischen 1836 und ca. 1860 entstandene Fassungen Grubers für verschiedene Besetzungen erhalten haben. Das einzige bekannte Autograf des Textdichters Mohr – mit authentischer Gitarrenbegleitung – stammt aus der Zeit um 1820.
  
 
Lit.:
 
Lit.:

Aktuelle Version vom 6. Juni 2021, 11:07 Uhr

Autograf Stille Nacht von Franz Xaver Gruber

Stille Nacht ist ein weltweit verbreitetes Weihnachtslied. Als Gedicht verfasste Joseph Mohr 1816 in Mariapfarr den Text des Liedes, der von Franz Xaver Gruber am Heiligen Abend 1818 vertont und zu Ende der Christmette in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Oberndorf vor der Krippe erstmals gesungen wurde: Mohr (Tenor) sang die erste Stimme und begleitete auf der Gitarre, Gruber (Bass) sang die zweite Stimme.

Über Karl Mauracher, der 1825 die neue Orgel in Oberndorf baute, gelangte das Lied ins Zillertal, durch Tiroler Sängergruppen verbreitete es sich und findet sich seit den 1830er-Jahren mit kleineren Veränderungen in Text und Melodie vielfach in Liederbüchern. Dabei wurde das ursprünglich sechsstrophige Lied in der – anfangs vornehmlich evangelischen – Rezeption auf drei Strophen reduziert.

Die Urschrift und eine weitere eigenhändige Niederschrift (1854) des Komponisten sind verschollen, während sich vier zwischen 1836 und ca. 1860 entstandene Fassungen Grubers für verschiedene Besetzungen erhalten haben. Das einzige bekannte Autograf des Textdichters Mohr – mit authentischer Gitarrenbegleitung – stammt aus der Zeit um 1820.

Lit.:

  • S.N. Die Autographen von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber. Hg. v. T. Hochradner und G. Walterskirchen. München 2008.
  • Stille Nacht! Heilige Nacht! zwischen Nostalgie und Realität. Joseph Mohr – Franz Xaver Gruber – Ihre Zeit, hg. v. T. Hochradner. Salzburg 2002.

Th.H.