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− | + | Lit.: Geschichte Salzburgs Bd. II/3, S. 1446–1466. – H. Gnilsen: Ecclesia militans Salisburgensis. Wien 1972. | |
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2021, 19:12 Uhr
Kulturkampf ist die Bezeichnung für die geistig-politische Auseinandersetzung zwischen katholischer Kirche und nationalen bzw. liberalen Gruppierungen im Zeitraum zwischen 1848 und 1914.
In geringerer Intensität als etwa in Preußen ging es im Salzburger Kulturkampf um die Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche, um eine Befreiung von der Bevormundung durch den Katholizismus bzw. um eine Unterwerfung der Kirche durch den Staat. Nach dem politischen und kirchlichen Erwachen in der Revolution von 1848 war der Schulkampf um die Auswirkungen des Reichsvolksschulgesetzes von 1869 erster Höhepunkt des Kulturkampfes, später waren kirchenfeindliche Agitationen der Sozialdemokraten und Auseinandersetzungen zwischen Kirche und Deutschnationalen, Freimaurern, Freidenkern und Juden, Gruppen, die unter dem Begriff Vereinigte Antichristen zusammengefasst wurden, für den Kulturkampf signifikant.
Höhepunkt dieser Kämpfe, die v.a. auch in der Presse ausgetragen wurden, war die Los-von-Rom-Bewegung, die vom Salzburger Medizinstudenten Georg Rakus ausging und untrennbar mit Georg Ritter von Schönerer verbunden war, sowie die davon ausgehenden Unruhen in der Salzburger Bevölkerung, die sich auf dem Höhepunkt des gesamtösterreichischen Nationalitätenkampfes gegen die Badenischen Sprachenverordnungen von 1897 richteten. Aus diesem Anlass gingen die Salzburger erstmals organisiert auf die Straße, was auch als Novemberrevolution 1897 bezeichnet wurde.
Lit.: Geschichte Salzburgs Bd. II/3, S. 1446–1466. – H. Gnilsen: Ecclesia militans Salisburgensis. Wien 1972.
R.R.H.