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− | + | Rundfunkgroßereignisse waren die alljährlichen Übertragungen von den Salzburger Festspielen, die auch weltweit von zahlreichen Stationen übernommen wurden. Das neue Medium förderte aber auch die heimische kulturelle Szene durch Konzerte, Lesungen und Autorenvorträge. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde der Sender Salzburg dem Reichssender München angeschlossen. | |
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− | + | Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Salzburg bereits ab dem 6. Juni 1945 wieder Radio: Der US-Besatzungssender Rot-Weiß-Rot (RWR) gestaltete unter der Leitung des deutsch-amerikanischen Majors [[Hans Cohrssen]] täglich ein zunächst zweistündiges Programm. RWR, im Franziskanerkloster in der Altstadt eingemietet, versorgte das Bundesland Salzburg und das südöstliche Oberösterreich mit Programm und bildete später mit den Sendern Linz und Wien (25. Oktober 1946) die Sendergruppe RWR der amerikanischen Besatzungszone. Bereits am 14. August 1945 wurde wieder von den Festspielen übertragen, dabei kam es zur ersten gemeinsamen Übertragung aller Sender in den vier Besatzungszonen. Am 27. September 1953 nahm der UKW-Sender Gaisberg seinen Betrieb auf. Die Anlagen der Sendergruppe RWR wurden am 15. März 1954 der öffentlichen Verwaltung übergeben, nur RWR-Wien blieb bis zum 26. Juli 1955 bei der amerikanischen Besatzungsmacht. Das Studio Salzburg wurde 1967 mit Wirkung des neuen Rundfunkgesetzes (1966) zum [[ORF-Landesstudio Salzburg|ORF Landesstudio Salzburg]], das u.a. ''Salzburg heute'' und TV-Dokumentationen produziert. Das Landesstudio versorgt das Bundesland Salzburg trimedial mit Radio Salzburg, dem täglichen TV-Regionalfenster um 19 Uhr (''Salzburg heute'') und im Internet über [https://salzburg.orf.at salzburg.orf.at]. | |
− | Privatradio | + | == Privatradio == |
− | + | Nachdem durch das Regionalradiogesetz 1993 das Radio-Sendemonopol des ORF aufgehoben worden war, startete in Salzburg am 17. Oktober 1995, nach Antenne Steiermark in Graz, mit Radio Melody das zweite österreichische Privatradio. In späterer Folge kamen weitere Anbieter dazu, die mitunter einem schnellen Eigentümerwechsel unterworfen waren. | |
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+ | 1995 wurde mit Salzburg TV der erste österreichische Privatfernsehsender gegründet. 2007 erwarb die [[Red Bull Media House|Red Bull Media House GmbH]] die Mehrheit an dem Sender und baute daraus Servus TV, das seit 1. Oktober 2009 sein Programm terrestrisch in Österreich, über Kabelnetze auch in Deutschland und der Schweiz sowie europaweit über Satellit ausstrahlt. | ||
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+ | FS1 – Freies Fernsehen Salzburg ist Salzburgs einziger gemeinnütziger nicht-kommerzieller Fernsehsender (zu empfangen in den Kabelnetzen der Salzburg AG und A1 Kabel TV). Freiwillige Mitarbeiter*innen gestalten unentgeltlich das Programm des Senders in den Bereichen Kunst und Kultur, Musikszene, Jugend, Soziales und Bildung. | ||
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+ | * B.C. Strasser: Privatfernsehen in Österreich am Beispiel von Salzburg TV. Dipl. Univ. Wien 1997. | ||
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+ | * V. Ergert: 50 Jahre Rundfunk in Österreich. 4 Bde. Salzburg 1974–85. | ||
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Aktuelle Version vom 1. August 2021, 11:49 Uhr
Inhaltsverzeichnis
RAVAG
Ein Jahr nach der Gründung der RAVAG (Österreichische Radio-Verkehrs-AG) fand am 24. August 1925 die erste Radio-Übertragung von den Salzburger Festspielen (Don Giovanni, Salzburger Stadttheater) nach Wien statt. In den Folgejahren wurden jeweils mehrere Opern und Konzerte übertragen. Im Frühjahr 1928 wurde das Fernkabel Wien-Innsbruck fertiggestellt. Um einen eigenen Sender in Salzburg bemühten sich die Landesregierung, der Radio-Klub und das Salzburger Volksblatt.
Im Jänner/Februar 1928 rief das Volksblatt zur „Subskription auf den Rundfunk“ auf und erzielte binnen Kurzem 700 Anmeldungen. Damit konnte die Landesregierung die von der RAVAG geforderte Teilnehmergarantie für 2.500 Empfangsstellen in Salzburg übernehmen. Am 3. August 1930 gelang mit einem Kurzwellen-(KW)-Auto als „wanderndem Mikrophon“ die Großreportage Das festliche Salzburg – als Reporter stellte sich der Mozarteums-Direktor Bernhard Paumgartner zur Verfügung. Eine Kurzwellen-Empfangsstation auf dem Mönchsberg übernahm die Sendung des KW-Autos und übertrug sie über Leitung nach Wien. Diese erfolgreiche Reportage hatte man zwar in ganz Österreich und in weiten Teilen Deutschlands hören können, nicht aber in Salzburg selbst. Am 21. Dezember 1930 wurde dann in Salzburg auf dem Mönchsberg der sechste Zwischensender der RAVAG eröffnet. Er ermöglichte zunächst im Umkreis von ca. 10 km den Empfang mit Detektorgeräten und versorgte ein Einzugsgebiet von 60.000 Einwohnern.
Rundfunkgroßereignisse waren die alljährlichen Übertragungen von den Salzburger Festspielen, die auch weltweit von zahlreichen Stationen übernommen wurden. Das neue Medium förderte aber auch die heimische kulturelle Szene durch Konzerte, Lesungen und Autorenvorträge. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde der Sender Salzburg dem Reichssender München angeschlossen.
Sender Rot-Weiß-Rot und ORF
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Salzburg bereits ab dem 6. Juni 1945 wieder Radio: Der US-Besatzungssender Rot-Weiß-Rot (RWR) gestaltete unter der Leitung des deutsch-amerikanischen Majors Hans Cohrssen täglich ein zunächst zweistündiges Programm. RWR, im Franziskanerkloster in der Altstadt eingemietet, versorgte das Bundesland Salzburg und das südöstliche Oberösterreich mit Programm und bildete später mit den Sendern Linz und Wien (25. Oktober 1946) die Sendergruppe RWR der amerikanischen Besatzungszone. Bereits am 14. August 1945 wurde wieder von den Festspielen übertragen, dabei kam es zur ersten gemeinsamen Übertragung aller Sender in den vier Besatzungszonen. Am 27. September 1953 nahm der UKW-Sender Gaisberg seinen Betrieb auf. Die Anlagen der Sendergruppe RWR wurden am 15. März 1954 der öffentlichen Verwaltung übergeben, nur RWR-Wien blieb bis zum 26. Juli 1955 bei der amerikanischen Besatzungsmacht. Das Studio Salzburg wurde 1967 mit Wirkung des neuen Rundfunkgesetzes (1966) zum ORF Landesstudio Salzburg, das u.a. Salzburg heute und TV-Dokumentationen produziert. Das Landesstudio versorgt das Bundesland Salzburg trimedial mit Radio Salzburg, dem täglichen TV-Regionalfenster um 19 Uhr (Salzburg heute) und im Internet über salzburg.orf.at.
Privatradio
Nachdem durch das Regionalradiogesetz 1993 das Radio-Sendemonopol des ORF aufgehoben worden war, startete in Salzburg am 17. Oktober 1995, nach Antenne Steiermark in Graz, mit Radio Melody das zweite österreichische Privatradio. In späterer Folge kamen weitere Anbieter dazu, die mitunter einem schnellen Eigentümerwechsel unterworfen waren.
Im Jahr 2018 senden folgende Privatradios:
- Antenne Salzburg (Regionalradio, landesweiter Sendebereich)
- Energy Salzburg (Sendebereich Stadt Salzburg)
- Klassik Radio (Zentrale in Hamburg, Sendebereich Stadt Salzburg)
- Welle 1 – music radio (Regionalradio, landesweiter Sendebereich)
- Radiofabrik, Salzburgs einziges freies (nicht-kommerzielles) Privatradio (Regionalradio, sendet 24 Stunden, Sendebereich Stadt Salzburg, Flachgau, Tennengau).
Privatfernsehen
1995 wurde mit Salzburg TV der erste österreichische Privatfernsehsender gegründet. 2007 erwarb die Red Bull Media House GmbH die Mehrheit an dem Sender und baute daraus Servus TV, das seit 1. Oktober 2009 sein Programm terrestrisch in Österreich, über Kabelnetze auch in Deutschland und der Schweiz sowie europaweit über Satellit ausstrahlt.
FS1 – Freies Fernsehen Salzburg ist Salzburgs einziger gemeinnütziger nicht-kommerzieller Fernsehsender (zu empfangen in den Kabelnetzen der Salzburg AG und A1 Kabel TV). Freiwillige Mitarbeiter*innen gestalten unentgeltlich das Programm des Senders in den Bereichen Kunst und Kultur, Musikszene, Jugend, Soziales und Bildung.
Lit.:
- B.C. Strasser: Privatfernsehen in Österreich am Beispiel von Salzburg TV. Dipl. Univ. Wien 1997.
- C. Schweinöster: Archäologie des Radios in Salzburg: vom Sprecherkabinett zum Landesstudio Salzburg (1925–1972), Dipl. Univ. Salzburg 1989.
- V. Ergert: 50 Jahre Rundfunk in Österreich. 4 Bde. Salzburg 1974–85.
H.H., H.E.