Kaspar Melchior Balthasar Schroll: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Schroll, Kaspar Melchior Balthasar''', * Kirchberg im Brixental (damals noch salzburgisch) 6. 1. 1756, † Salzburg, 16. 11. 1829, Montanist und Berghauptmann.
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Kaspar Melchior Balthasar '''Schroll''', * 6. Jänner 1756 in Kirchberg im Brixental, damals noch salzburgisch, † 16. November 1829 in Salzburg, Montanist und Berghauptmann. Nach dem Studium an der [[Universität Salzburg]], Berufstätigkeit in den Bergbauorten Lend und Leogang sowie einer Spezialausbildung auf Landeskosten an der Bergakademie in Freiberg in Sachsen kam Schroll zur Salzburger Hofkammer (Finanzverwaltung) für den Bereich Bergwesen. 1807 wurde er Direktor des Berg-, Salinen- und Münzwesens, 1812 Oberstbergrat, in der österreichischen Zeit übernahm er 1823 das Berg- und Salinenamt.
  
Nach dem Studium an der →Univ. Salzburg, einer Berufstätigkeit in den Bergbauorten Lend und Leogang sowie einer Spezialausbildung auf Landeskosten an der Bergakademie in Freiberg in Sachsen kam S. zur Salzburger Hofkammer (Finanzverwaltung) für den Bereich Bergwesen. 1807 wurde er Direktor des Berg-, Salinen- und Münzwesens, 1812 Oberstbergrat, in der österreichischen Zeit übernahm er 1823 das Berg- und Salinenamt. Ab 1790 unterrichtete S. Mineralogie am »Kameral-Institut«, der Vorstufe für die geplante Salzburger Bergakademie. Seine berühmte Sammlung, die rund 6000 Mineralien und Fossilien aus der ganzen Welt umfasste, wurde während der französischen Besetzung Salzburgs »requiriert« und kann heute in Paris besichtigt werden. 1803 übernahm S. die Planung für ein staatswissenschaftliches Institut an der Salzburger Univ. mit Lehrkanzeln für Bergbau, Technologie u. a. Er veröffentlichte »Grundlinien einer salzburgischen Mineralogie« (1786), »Beiträge zur Kunst und Wirthschaft der Aufbereitung der Erze« (1802), »Gespräche … über einige wichtige Gegenstände der Landwirtschaft, des Forst- und Wasserbauwesens« (1829) und lieferte Beiträge für L. →Hübners und K. M. E. →Molls Publikationen sowie für die →»Oberdeutsche Literaturzeitung«. Als Ms. ist eine Beschreibung der Salzburger Berg- und Hüttenwerke von 1816 erhalten. Epitaph am St. Sebastians-Friedhof.  
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Ab 1790 unterrichtete Schroll Mineralogie am Kameral-Institut, der Vorstufe für die geplante Salzburger Bergakademie. Seine berühmte Sammlung, die rund 6.000 Mineralien und Fossilien aus der ganzen Welt umfasste, wurde während der französischen Besetzung Salzburgs „requiriert“ und kann heute in Paris besichtigt werden. 1803 übernahm Schroll die Planung für ein staatswissenschaftliches Institut an der Salzburger Universität mit Lehrkanzeln für Bergbau, Technologie u.a.
  
Literatur:
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Er veröffentlichte ''Grundlinien einer salzburgischen Mineralogie'' (1786), ''Beiträge zur Kunst und Wirthschaft der Aufbereitung der Erze'' (1802), ''Gespräche … über einige wichtige Gegenstände der Landwirtschaft, des Forst- und Wasserbauwesens'' (1829) und lieferte Beiträge für [[Lorenz Hübner]]s und [[Karl von Moll]]s Publikationen sowie für die [[Oberdeutsche Allgemeine Litteratur-Zeitung]]. Als Manuskript ist eine ''Beschreibung der Salzburger Berg- und Hüttenwerke'' von 1816 erhalten. Epitaph am St. Sebastians-Friedhof.
  
* K. Obergmeiner, Kaspar M. B. Schroll, der hohe sbg. Bergbaubeamte, in: P. Gwirl, Kirchberger Heimatbuch, Innsbruck 1999, S. 198–202.
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* K. Obergmeiner, K.M.B.S., der hohe sbg. Bergbaubeamte. in: P. Gwirl, Kirchberger Heimatbuch. Innsbruck 1999, S. 198–202.
 
* F. Martin: Von Sammlern und Sammlungen im alten Salzburg. In: MGSLK 75, 1935, S. 66.
 
* F. Martin: Von Sammlern und Sammlungen im alten Salzburg. In: MGSLK 75, 1935, S. 66.
* L. Hübner: Beschreibung der … Haupt- und Residenzstadt Salzburg. Bd. 2, Salzburg 1793, S. 571-576.
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* L. Hübner: Beschreibung der … Haupt- und Residenzstadt Salzburg. Bd. 2, Salzburg 1793, S. 571–576.
* Wurzbach 32, S. 15-17.
 
  
 
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Aktuelle Version vom 23. Mai 2021, 11:28 Uhr

Kaspar Melchior Balthasar Schroll, * 6. Jänner 1756 in Kirchberg im Brixental, damals noch salzburgisch, † 16. November 1829 in Salzburg, Montanist und Berghauptmann. Nach dem Studium an der Universität Salzburg, Berufstätigkeit in den Bergbauorten Lend und Leogang sowie einer Spezialausbildung auf Landeskosten an der Bergakademie in Freiberg in Sachsen kam Schroll zur Salzburger Hofkammer (Finanzverwaltung) für den Bereich Bergwesen. 1807 wurde er Direktor des Berg-, Salinen- und Münzwesens, 1812 Oberstbergrat, in der österreichischen Zeit übernahm er 1823 das Berg- und Salinenamt.

Ab 1790 unterrichtete Schroll Mineralogie am Kameral-Institut, der Vorstufe für die geplante Salzburger Bergakademie. Seine berühmte Sammlung, die rund 6.000 Mineralien und Fossilien aus der ganzen Welt umfasste, wurde während der französischen Besetzung Salzburgs „requiriert“ und kann heute in Paris besichtigt werden. 1803 übernahm Schroll die Planung für ein staatswissenschaftliches Institut an der Salzburger Universität mit Lehrkanzeln für Bergbau, Technologie u.a.

Er veröffentlichte Grundlinien einer salzburgischen Mineralogie (1786), Beiträge zur Kunst und Wirthschaft der Aufbereitung der Erze (1802), Gespräche … über einige wichtige Gegenstände der Landwirtschaft, des Forst- und Wasserbauwesens (1829) und lieferte Beiträge für Lorenz Hübners und Karl von Molls Publikationen sowie für die Oberdeutsche Allgemeine Litteratur-Zeitung. Als Manuskript ist eine Beschreibung der Salzburger Berg- und Hüttenwerke von 1816 erhalten. Epitaph am St. Sebastians-Friedhof.

Lit.:

  • K. Obergmeiner, K.M.B.S., der hohe sbg. Bergbaubeamte. in: P. Gwirl, Kirchberger Heimatbuch. Innsbruck 1999, S. 198–202.
  • F. Martin: Von Sammlern und Sammlungen im alten Salzburg. In: MGSLK 75, 1935, S. 66.
  • L. Hübner: Beschreibung der … Haupt- und Residenzstadt Salzburg. Bd. 2, Salzburg 1793, S. 571–576.

F.Z.