Luigi Gatti: Unterschied zwischen den Versionen
K (added Category:Person using HotCat) |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | Gatti, Luigi, * Lazise (Gardasee) 7. 10. 1740, † Salzburg 1. 3. 1817, Komponist, Hofkapellmeister in Salzburg. | + | '''Gatti, Luigi''', * Lazise (Gardasee) 7. 10. 1740, † Salzburg 1. 3. 1817, Komponist, Hofkapellmeister in Salzburg. |
Nach dem Besuch des Priesterseminars in Mantua zum Priester geweiht, entschied sich G. für die musikalische Laufbahn und trat 1768 in Mantua erstmals als Opernkomponist in Erscheinung. 1769 2. Kapellmeister der Mantuaner »Reale Accademia di Scienze, Littere e Belle Arti«, 1770 erste Begegnung mit W. A. →Mozart. Musikdramatische Erfolge brachten ihm 1771 die Vizekapellmeisterstelle an S. Barbara ein. Am Höhepunkt seines damaligen Wirkens - 1781 Aufführung des Pasticcios »Antigono« (zusammen mit Pasquale Anfossi) an der Scala – wurde er nach Salzburg berufen. 1782 provisorische, 1783 definitive Ernennung zum salzburgischen Hofkapellmeister. In Salzburg widmete sich G. in erster Linie der Kirchenmusik, ein umfangreicher Bestand an liturgischer Gebrauchsmusik blieb erhalten, vor allem Messen, Vespern, Litaneien und Offertorien. Unter den Instrumentalwerken finden sich sechs Sonaten für Violine und Viola, die offensichtlich für den persönlichen Gebrauch des Eb. bestimmt waren - bekanntlich hatte M. →Haydn 1783 Auftragswerke in der gleichen Besetzung zu liefern, wobei ihm W. A. Mozart hilfreich zur Hand ging. In seinen letzten Lebensjahren lebte G. zurückgezogen und musste 1807 die Auflösung der Hofmusik vollziehen. Als Komponist war er mit drei musikalischen Stilepochen konfrontiert: mit der neapolitanischen Oper, dem klassischen Stil und schließlich mit Tendenzen der romantischen Schule, die sich in seinem letzten Werk, der Solokantate »Ino«, ankündigte. | Nach dem Besuch des Priesterseminars in Mantua zum Priester geweiht, entschied sich G. für die musikalische Laufbahn und trat 1768 in Mantua erstmals als Opernkomponist in Erscheinung. 1769 2. Kapellmeister der Mantuaner »Reale Accademia di Scienze, Littere e Belle Arti«, 1770 erste Begegnung mit W. A. →Mozart. Musikdramatische Erfolge brachten ihm 1771 die Vizekapellmeisterstelle an S. Barbara ein. Am Höhepunkt seines damaligen Wirkens - 1781 Aufführung des Pasticcios »Antigono« (zusammen mit Pasquale Anfossi) an der Scala – wurde er nach Salzburg berufen. 1782 provisorische, 1783 definitive Ernennung zum salzburgischen Hofkapellmeister. In Salzburg widmete sich G. in erster Linie der Kirchenmusik, ein umfangreicher Bestand an liturgischer Gebrauchsmusik blieb erhalten, vor allem Messen, Vespern, Litaneien und Offertorien. Unter den Instrumentalwerken finden sich sechs Sonaten für Violine und Viola, die offensichtlich für den persönlichen Gebrauch des Eb. bestimmt waren - bekanntlich hatte M. →Haydn 1783 Auftragswerke in der gleichen Besetzung zu liefern, wobei ihm W. A. Mozart hilfreich zur Hand ging. In seinen letzten Lebensjahren lebte G. zurückgezogen und musste 1807 die Auflösung der Hofmusik vollziehen. Als Komponist war er mit drei musikalischen Stilepochen konfrontiert: mit der neapolitanischen Oper, dem klassischen Stil und schließlich mit Tendenzen der romantischen Schule, die sich in seinem letzten Werk, der Solokantate »Ino«, ankündigte. |
Version vom 6. November 2016, 21:53 Uhr
Gatti, Luigi, * Lazise (Gardasee) 7. 10. 1740, † Salzburg 1. 3. 1817, Komponist, Hofkapellmeister in Salzburg.
Nach dem Besuch des Priesterseminars in Mantua zum Priester geweiht, entschied sich G. für die musikalische Laufbahn und trat 1768 in Mantua erstmals als Opernkomponist in Erscheinung. 1769 2. Kapellmeister der Mantuaner »Reale Accademia di Scienze, Littere e Belle Arti«, 1770 erste Begegnung mit W. A. →Mozart. Musikdramatische Erfolge brachten ihm 1771 die Vizekapellmeisterstelle an S. Barbara ein. Am Höhepunkt seines damaligen Wirkens - 1781 Aufführung des Pasticcios »Antigono« (zusammen mit Pasquale Anfossi) an der Scala – wurde er nach Salzburg berufen. 1782 provisorische, 1783 definitive Ernennung zum salzburgischen Hofkapellmeister. In Salzburg widmete sich G. in erster Linie der Kirchenmusik, ein umfangreicher Bestand an liturgischer Gebrauchsmusik blieb erhalten, vor allem Messen, Vespern, Litaneien und Offertorien. Unter den Instrumentalwerken finden sich sechs Sonaten für Violine und Viola, die offensichtlich für den persönlichen Gebrauch des Eb. bestimmt waren - bekanntlich hatte M. →Haydn 1783 Auftragswerke in der gleichen Besetzung zu liefern, wobei ihm W. A. Mozart hilfreich zur Hand ging. In seinen letzten Lebensjahren lebte G. zurückgezogen und musste 1807 die Auflösung der Hofmusik vollziehen. Als Komponist war er mit drei musikalischen Stilepochen konfrontiert: mit der neapolitanischen Oper, dem klassischen Stil und schließlich mit Tendenzen der romantischen Schule, die sich in seinem letzten Werk, der Solokantate »Ino«, ankündigte.
Literatur:
M. Gehmacher: L. G. Sein Leben und seine Oratorien. Diss. Wien 1959.
E.H.