Glaserzeugung: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16. November 2016, 09:39 Uhr

Glaserzeugung.

Die erste Glashütte wurde 1702 als Gründung von Eb. →Johann Ernst Graf Thun »in der Eich« errichtet (Ortschaft Winkl, Gem. St. Gilgen, ehemals Hüttenstein). Die Notwendigkeit der Arbeitsbeschaffung, Verwendung der inländischen Holzabfälle sowie die Drosselung der Glaseinfuhr waren Ursachen der eb. Gründung (Import-Verbote erfolgten 1703 und 1705). Die Leitung der Hütte hatte vorerst Anton Fendt. Ab 1705 trugen die klaren Gläser ein rotes Herz als Hüttenzeichen. Der Verkauf der Scheiben, Trinkgläser, Spiegel und »Pettenkrallen« (Rosenkranzperlen) erfolgte im Land und erreichte darüber hinaus Ober- und Niederbayern, Österreich ober und unter der Enns, Böhmen und die Steiermark. Die unrentable Produktion wurde 1726 eingestellt und erst 1732 wieder aufgenommen. Unter Johann Wolfgang Schmauß und dessen Sohn wurde die Glashütte ein Privatunternehmen und erreichte zwischen 1766 und 1795 ihre Blütezeit. 1779 gründeten Vater und Sohn eine zweite, kleinere Glashütte in Zinkenbach. Beide Hütten arbeiteten abwechselnd und erzeugten weißes, grünes, rotes, blaues und gelbgefärbtes Glas. Nach wechselnden Besitzern und einigen Konkursen wurde die Hütte von 1815 bis nachweislich 1839 als »Fürstl. Wredesche Glasfabrik« geführt. 1872 wurde in Bürmoos, nahe den Quarzsandlagern, die »Benedikthütte« errichtet, die nach einer kurzen Unterbrechung im Jahre 1880 gegen Ende der 80er Jahre wieder ihren Betrieb aufnahm; eingestellt 1929. In dem Roman »Die Glasbläser von Bürmoos« schildert G. →Rendl den Aufbau und den Niedergang der Glashütte. Im ehem. Messinghammer in Oberalm in der 1. H. des 19. Jh.s Glas- und Mosaikerzeugung (ab Mitte des 19. Jh.s Marmorwerk). 1820 gründete Martin Strohmayer eine Glashütte in St. Michael, die 1867 eingestellt wurde.

Literatur:

  • F. Lepperdinger: Gemeindesoziologie von Bürmoos. Salzburg 1971.
  • F. Martin: Die hochfürstlich salzburgische Glasfabrik. In: SMusBl. 2, 1923, Nr. 2.

Ch.S.