Rathaus der Stadt Salzburg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Rathaus der Stadt Salzburg.'''  
 
'''Rathaus der Stadt Salzburg.'''  
Das Zentrum der Bürgerstadt lag urspr. am Waagplatz; um 1120/30 befindet sich hier das Stadtgericht. Im Lauf der Zeit verlagert sich der Schwerpunkt der Stadt zum Mitte des 13. Jhs. planmäßig angelegten »Alten Markt«; die Pfarrrechtsausübung wird von der Michaelskirche auf die Liebfrauenkirche (→Franziskanerkirche) übertragen. 1407 – in einer Phase relativer Unabhängig von den eb. Landesherren – erwirbt die Stadtgemeinde ein Haus nahe der Stadtbrücke von der Patrizierfamilie der Keutzl und verlegt das Rathaus hierher; dieses mehrere ma. Bauphasen umfassende Objekt geht im Kern auf das 12. Jh. zurück und lag unmittelbar an der Stadtmauer. Die ältesten Ansichten zeigen einen schmucklosen, von einem viereckigen, zinnenbekrönten Turm überragten Bau, der die in Salzburg hinter dem fürstlich-geistlichen Bereich zurücktretende Bedeutung des Bürgertums zu symbolisieren scheint. 1616-18 vollständiger Umbau, die Statue der Justitia über dem Portal von H. →Waldburger verweist auf die einstige Funktion als Stadtgericht; 1749 für die Ratsstube »Urteile Salomons und Daniels« von P. →Troger (heute →Salzburg Museum); 1772 einheitliche Neufassadierung im Stil des Rokoko; Umwandlung des Tanzsaales in einen Redoutensaal. Zur Ausstattung des Rathauses zählt das großformatige Panoramabild «Die Stadt Salzburg im Jahr 1916» von Franz →Kulstrunk. Bis 1947 Sitz des Magistrats und Bürgermeisters, seitdem zum Großteil im Schloß →Mirabell. 2011/12 Sanierung durch die Architekten Max Rieder und Erich Wagner mit Öffnung einer Passage im Erdgeschoß und Einbau einer skulpturalen Treppenanlage im überdachten Innenhof.  
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Das Zentrum der Bürgerstadt lag urspr. am Waagplatz; um 1120/30 befindet sich hier das Stadtgericht. Im Lauf der Zeit verlagert sich der Schwerpunkt der Stadt zum Mitte des 13. Jhs. planmäßig angelegten ''Alten Markt;'' die Pfarrrechtsausübung wird von der Michaelskirche auf die Liebfrauenkirche (→Franziskanerkirche) übertragen und 1407 erwirbt die Stadtgemeinde ein Haus nahe der Stadtbrücke von der Patrizierfamilie der Keutzl und verlegt das Rathaus hierher; dieser sogenannte ''Keutzlturm'' lag unmittelar an der Stadtmauer und wurde im 14. Jh. als Wohnhaus genutzt. Die ältesten Ansichten zeigen einen schmucklosen, von einem viereckigen, zinnenbekrönten Turm überragten Bau, der damit das in Salzburg hinter dem fürstlich-geistlichen Bereich zurücktretende Bürgertum stärkere Präsenz im Stadtbild verleiht. 1616-18 vollständiger Umbau, die Statue der ''Justitia'' über dem Portal von H. →Waldburger verweist auf die einstige Funktion als Stadtgericht; 1749 für die Ratsstube ''Urteile Salomons und Daniels'' von P. →Troger (heute →Salzburg Museum); 1772 einheitliche Neufassadierung im Stil des Rokoko; Umwandlung des Tanzsaales in einen Redoutensaal. Zur Ausstattung des Rathauses zählt das großformatige Panoramabild ''Die Stadt Salzburg im Jahr 1916 von'' Franz →Kulstrunk. Bis 1947 Sitz des Magistrats und Bürgermeisters, seitdem zum Großteil im Schloß →Mirabell. 2011/12 Sanierung durch die Architekten Max Rieder und Erich Wagner mit Öffnung einer Passage im Erdgeschoß und Einbau einer skulpturalen Treppenanlage im überdachten Innenhof.  
  
 
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Version vom 18. März 2018, 14:50 Uhr

Rathaus der Stadt Salzburg. Das Zentrum der Bürgerstadt lag urspr. am Waagplatz; um 1120/30 befindet sich hier das Stadtgericht. Im Lauf der Zeit verlagert sich der Schwerpunkt der Stadt zum Mitte des 13. Jhs. planmäßig angelegten Alten Markt; die Pfarrrechtsausübung wird von der Michaelskirche auf die Liebfrauenkirche (→Franziskanerkirche) übertragen und 1407 erwirbt die Stadtgemeinde ein Haus nahe der Stadtbrücke von der Patrizierfamilie der Keutzl und verlegt das Rathaus hierher; dieser sogenannte Keutzlturm lag unmittelar an der Stadtmauer und wurde im 14. Jh. als Wohnhaus genutzt. Die ältesten Ansichten zeigen einen schmucklosen, von einem viereckigen, zinnenbekrönten Turm überragten Bau, der damit das in Salzburg hinter dem fürstlich-geistlichen Bereich zurücktretende Bürgertum stärkere Präsenz im Stadtbild verleiht. 1616-18 vollständiger Umbau, die Statue der Justitia über dem Portal von H. →Waldburger verweist auf die einstige Funktion als Stadtgericht; 1749 für die Ratsstube Urteile Salomons und Daniels von P. →Troger (heute →Salzburg Museum); 1772 einheitliche Neufassadierung im Stil des Rokoko; Umwandlung des Tanzsaales in einen Redoutensaal. Zur Ausstattung des Rathauses zählt das großformatige Panoramabild Die Stadt Salzburg im Jahr 1916 von Franz →Kulstrunk. Bis 1947 Sitz des Magistrats und Bürgermeisters, seitdem zum Großteil im Schloß →Mirabell. 2011/12 Sanierung durch die Architekten Max Rieder und Erich Wagner mit Öffnung einer Passage im Erdgeschoß und Einbau einer skulpturalen Treppenanlage im überdachten Innenhof.

Literatur:

M.O., R.H.