Himmelbrotschutzen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. November 2016, 19:16 Uhr
Himmelbrotschutzen, Wasserweihe (Belege von anderen Orten für das 17. und 18. Jh.) oder Gedenken an verunglückte Schiffer während der Fronleichnamsprozession, nach archivalischen Quellen aus dem 19. Jh. von der Oberndorfer Schiffergarde erneuert.
Die Schifferschützen tragen Uniformen aus »Altertum, Mittelalter und Neuzeit« (tatsächlich 18. Jh., um 1800 und 1853). Von vier weißgekleideten Knaben werden während des Segens beim vierten Evangelium des Umgangs von einem Boot aus vier gesegnete Hostien (Himmelbrot) in die Salzach, einst Arbeitsmedium der Schiffer, geworfen. Während sich die Fronleichnamsprozession bei ihrer Einführung im Laufe des 14. Jh.s. (Fest 1264, Prozessionen ab 1311) im städtisch-höfischen Umkreis an spanischen Sakramentsgeleiten orientierte, übernahm sie im ländlichen Raum Formen frühmittelalterlicher Flur- und Elementensegnungen. Hörandner vermutet den Ursprung des Himmelbrotschutzens in der Gegenreformation (→Prozession). Vom Schifferschützenkorps wird auch in unregelmäßigen Abständen das »Historische Schifferstechen« veranstaltet, bei dem Burschen sich gegenseitig mit Ruderstangen von Plätten heben. Erster urkundlicher Beleg 1596.Das nachfolgende Hansel- und Gretel-Spiel stammt aus dem 18. Jh. Das Schifferstechen hatte bis ins 19. Jh. ein Äquivalent in Hallein.
Literatur:
- E. Hörandner, F. Jary: Mitfeiern! Festland Österreich. Wien 1983.
- U. Aggermann-Bellenberg: Die Geschichte der Fronleichnamsprozession von der Zeit ihrer Entstehung bis zu den Reformen des aufgeklärten Absolutismus. Diss. Graz 1983.
- K. Zinnburg: Salzachschiffer und Schifferschützen von Laufen-Oberndorf. Salzburg 1977.
- K. Adrian: Von Salzburger Sitt’ und Brauch. Wien 1924.
U.K.