Dommuseum: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Dommuseum'''. Seit 1890 gab es Überlegungen, ein Diözesanmuseum für außer Gebrauch stehende sakrale Kunstwerke zu gründen. F. →Martin schlug 1918 das Virgiloratorium des Domes vor und favorisierte in der Auseinandersetzung um die künftige Nutzung der Residenz ein Zentralmuseum u. a. mit dem Diözesanmuseum im Wallistrakt und dem →Domschatz in den Domoratorien. Die Bemühungen seit 1931, ein Diözesanmuseum im gotischen Saal von St. Blasius einzurichten, machte der Zweite Weltkrieg zunichte. | '''Dommuseum'''. Seit 1890 gab es Überlegungen, ein Diözesanmuseum für außer Gebrauch stehende sakrale Kunstwerke zu gründen. F. →Martin schlug 1918 das Virgiloratorium des Domes vor und favorisierte in der Auseinandersetzung um die künftige Nutzung der Residenz ein Zentralmuseum u. a. mit dem Diözesanmuseum im Wallistrakt und dem →Domschatz in den Domoratorien. Die Bemühungen seit 1931, ein Diözesanmuseum im gotischen Saal von St. Blasius einzurichten, machte der Zweite Weltkrieg zunichte. | ||
− | Nach dem Wiederaufbau des Domes bewährten sich die Domoratorien zunächst für diverse Ausstellungen: 1958–66 organisierte T. →Schneider-Manzell alle zwei Jahre die „Biennale christlicher Kunst der Gegenwart“. Eine hist. Ausstellung begleitete die Wiedereröffnung des Domes 1959. Zwischen 1961 und 1970 kuratierte | + | Nach dem Wiederaufbau des Domes bewährten sich die Domoratorien zunächst für diverse Ausstellungen: 1958–66 organisierte T. →Schneider-Manzell alle zwei Jahre die „Biennale christlicher Kunst der Gegenwart“. Eine hist. Ausstellung begleitete die Wiedereröffnung des Domes 1959. Zwischen 1961 und 1970 kuratierte Johannes Neuhardt fünf Ausstellungen, darunter „Schöne Madonnen“ und „Salzburgs alte Schatzkammer“. 1974 konnte er schließlich das „Dommuseum zu Salzburg“ (seit 2015: „Dommuseum Salzburg“) im Südoratorium eröffnen und blieb bis 1994 Direktor. Eingebunden war auch der südliche Dombogen, der Ort der ehem. fe. Kunstkammer, wo N. v. →Watteck die „Kunst- und Wunderkammer“ mit den originalen Vitrinen des 17. Jh.s einrichtete. 1980–97 fanden in der Langen Galerie von →St. Peter Sonderausstellungen statt. 1998 konnte Neuhardts Nachfolger, J. Kronbichler, das Nordoratorium für jährliche Sonderausstellungen und als Übergang die Westempore einbeziehen. Unter Dir. P. Keller wurde das D. 2014 Teil des →DomQuartiers und ist seitdem ganzjährig geöffnet. |
Kern des D.s ist der →Domschatz. Zahlreiche Exponate des achten bis 19. Jh.s sind Leihgaben aus Pfarren wie das →Rupertuskreuz aus Bischofshofen und Klöstern der Erzdiözese Salzburg, insbesondere der Erzabtei →St. Peter. Mehrere Leihgaben stammen aus Landes- und Privatbesitz. | Kern des D.s ist der →Domschatz. Zahlreiche Exponate des achten bis 19. Jh.s sind Leihgaben aus Pfarren wie das →Rupertuskreuz aus Bischofshofen und Klöstern der Erzdiözese Salzburg, insbesondere der Erzabtei →St. Peter. Mehrere Leihgaben stammen aus Landes- und Privatbesitz. | ||
Das D. bietet im Nordoratorium weiterhin Sonderausstellungen zu kunst- und kirchengeschichtlichen Themen im Wechsel mit Ausstellungen der übrigen Partner des →DomQuartiers. | Das D. bietet im Nordoratorium weiterhin Sonderausstellungen zu kunst- und kirchengeschichtlichen Themen im Wechsel mit Ausstellungen der übrigen Partner des →DomQuartiers. |
Version vom 5. Juli 2018, 15:13 Uhr
Dommuseum. Seit 1890 gab es Überlegungen, ein Diözesanmuseum für außer Gebrauch stehende sakrale Kunstwerke zu gründen. F. →Martin schlug 1918 das Virgiloratorium des Domes vor und favorisierte in der Auseinandersetzung um die künftige Nutzung der Residenz ein Zentralmuseum u. a. mit dem Diözesanmuseum im Wallistrakt und dem →Domschatz in den Domoratorien. Die Bemühungen seit 1931, ein Diözesanmuseum im gotischen Saal von St. Blasius einzurichten, machte der Zweite Weltkrieg zunichte. Nach dem Wiederaufbau des Domes bewährten sich die Domoratorien zunächst für diverse Ausstellungen: 1958–66 organisierte T. →Schneider-Manzell alle zwei Jahre die „Biennale christlicher Kunst der Gegenwart“. Eine hist. Ausstellung begleitete die Wiedereröffnung des Domes 1959. Zwischen 1961 und 1970 kuratierte Johannes Neuhardt fünf Ausstellungen, darunter „Schöne Madonnen“ und „Salzburgs alte Schatzkammer“. 1974 konnte er schließlich das „Dommuseum zu Salzburg“ (seit 2015: „Dommuseum Salzburg“) im Südoratorium eröffnen und blieb bis 1994 Direktor. Eingebunden war auch der südliche Dombogen, der Ort der ehem. fe. Kunstkammer, wo N. v. →Watteck die „Kunst- und Wunderkammer“ mit den originalen Vitrinen des 17. Jh.s einrichtete. 1980–97 fanden in der Langen Galerie von →St. Peter Sonderausstellungen statt. 1998 konnte Neuhardts Nachfolger, J. Kronbichler, das Nordoratorium für jährliche Sonderausstellungen und als Übergang die Westempore einbeziehen. Unter Dir. P. Keller wurde das D. 2014 Teil des →DomQuartiers und ist seitdem ganzjährig geöffnet. Kern des D.s ist der →Domschatz. Zahlreiche Exponate des achten bis 19. Jh.s sind Leihgaben aus Pfarren wie das →Rupertuskreuz aus Bischofshofen und Klöstern der Erzdiözese Salzburg, insbesondere der Erzabtei →St. Peter. Mehrere Leihgaben stammen aus Landes- und Privatbesitz. Das D. bietet im Nordoratorium weiterhin Sonderausstellungen zu kunst- und kirchengeschichtlichen Themen im Wechsel mit Ausstellungen der übrigen Partner des →DomQuartiers.
Lit.:
- P. Keller: Das Dommuseum. In: DomQuartier Salzburg. Mehr als ein Museum. hg. ARGE DomQuartier Salzburg. Salzburg 2014. S. 90 ff.
- P. Keller: Das Domquartier - mehr als ein Museum. In: Für Gott und die Menschen. Alois Kothgasser, Erzbischof von Salzburg. Hg. v. Metropolitankapitel zu Salzburg u. Archiv der Erzdiözese Salzburg. Salzburg 2012, S. 199 ff.
- J. Neuhardt (Hg.): Dommuseum und alte erzbischöfliche Kunst- und Wunderkammer zu Salzburg (Bestandskat.). 2. Aufl. Salzburg 1981.
R.G.