Elia Castello: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Castello, Elia''', * Melide (Ticino/Tessin) am Luganersee um 1577/78, † Salzburg 1.1.1608, Bildhauer, Stuckateur, Mosaikkünstler, Architekt.
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Elia '''Castello''', * um 1577/78 in Melide am Luganersee (Ticino/Tessin), † 1. Jänner 1608 in Salzburg, Bildhauer, Stuckateur, Mosaikkünstler, Architekt. Grundausbildung im Stuckhandwerk bei Vater Quirico, danach Weiterbildung bei Alessandro Vittoria in Venedig.
  
Grundausbildung im Stuckhandwerk bei Vater Quirico, danach Weiterbildung bei Alessandro Vittoria in Venedig. C. kam als einer der oberitalienischen, im Familienverband wirkenden Handwerksspezialisten (sog. Maestri Comacini, →Stuck) um 1594 nach Salzburg, führte 1597—1608 mit seinen Brüdern Pietro und Antonio den farbigen Deckenstuck der Prunkräume in der 1588—97 errichteten Neuen →Residenz aus. 1598—1608 Hofbaumeister, arbeitete an der 1603 fertig gestellten Gabrielskapelle als Grablege Eb. →Wolf D. v. Raitenau und ihrer mosaizierten, keramischen und stuckierten Innendekoration im von A. →Bertoleto ab 1595 errichteten Sebastiansfriedhof (→Friedhöfe). Die Ausführung durch den Hafnermeister H. Khop (→Kapp) bedeutet den Anfang einer neuen Blüte der →Hafnerkunst in Salzburg. Hubala verwies auf ein erstes Domprojekt 1601, ob Castello als einziger damals in Salzburg nachgewiesener Architekt für dieses verantwortlich zeichnet, konnte bisher nicht geklärt werden. 1602 Architekt des Kapitelhauses und Entwerfer des Hauptportales. Weitere Werke: Vermutl. Stuckarbeiten am Schloss Würting in OÖ. für den Salzburger Kaufmann Christoph Weiß.  
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Castello kam als einer der oberitalienischen, im Familienverband wirkenden Handwerksspezialisten (sogenannte ''Maestri Comacini'', [[Stuck]]) um 1594 nach Salzburg, führte 1597–1608 mit seinen Brüdern Pietro und Antonio den farbigen Deckenstuck der Prunkräume in der 1588–97 errichteten Neuen [[Residenz der Erzbischöfe von Salzburg|Residenz]] aus. 1598–1608 Hofbaumeister, arbeitete an der 1603 fertig gestellten Gabrielskapelle als Grablege Erzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] und ihrer mosaizierten, keramischen und stuckierten Innendekoration im von [[Bertoleto, Andrea|Andrea Bertoleto]] ab 1595 errichteten Sebastiansfriedhof ([[Friedhöfe]]).
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Die Ausführung durch den Hafnermeister H. Khop ([[Kapp, Hans|Hans Kapp]]) bedeutet den Anfang einer neuen Blüte der [[Hafnerkunst]] in Salzburg. Hubala verwies auf ein erstes Domprojekt 1601; ob Castello als einziger damals in Salzburg nachgewiesener Architekt für dieses verantwortlich zeichnet, konnte bisher nicht geklärt werden. 1602 Architekt des Kapitelhauses und Entwerfer des Hauptportals.
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Weitere Werke: vermutlich Stuckarbeiten am Schloss Würting in Oberösterreich für den Salzburger Kaufmann Christoph Weiß.
  
 
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* I. Hannesschläger: Salzburg und Venedig. Netzwerkstrukturen als Basis des kulturellen und künstlerischen Austauschs. Elia Castello und Vincenzo Scamozzi. In: G. Ammerer u.a. (Hrsg.): Von Venedig nach Salzburg. Spurenlese eines vielschichtigen Transfers. Wien 2015.  
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* I. Hannesschläger: Salzburg und Venedig. In: G. Ammerer u.a. (Hg.): Von Venedig nach Salzburg. Spurenlese eines vielschichtigen Transfers. Wien 2015.
* S. Bstieler: Oberitalienische Stukkateure im Dienste erzbischöflicher Repräsentation: Giacomo Bertoletto, Pietro und Antonio Castello, Giovanni Passarini, Bernardo Bertinalli und Giovanni Battista Orsolino. In: Strategien der Macht. Hof und Residenz in Salzburg um 1600. Salzburg 2011, S. 437–466.
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* S. Bstieler: Oberitalienische Stukkateure im Dienste erzbischöflicher Repräsentation. In: Strategien der Macht. Hof und Residenz in Salzburg um 1600. Salzburg 2011, S. 437–466.
* M. Rottensteiner: Elia Castello und der Stuck in der Neuen Residenz in Salzburg: Vorbilder und Deutung. Diplomarbeit, Salzburg 2008.
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* M. Rottensteiner: E.C. und der Stuck in der Neuen Residenz in Salzburg: Vorbilder und Deutung. Dipl. Univ. Salzburg 2008.
  
 
M.O., J.B.
 
M.O., J.B.

Version vom 9. Juni 2020, 11:15 Uhr

Elia Castello, * um 1577/78 in Melide am Luganersee (Ticino/Tessin), † 1. Jänner 1608 in Salzburg, Bildhauer, Stuckateur, Mosaikkünstler, Architekt. Grundausbildung im Stuckhandwerk bei Vater Quirico, danach Weiterbildung bei Alessandro Vittoria in Venedig.

Castello kam als einer der oberitalienischen, im Familienverband wirkenden Handwerksspezialisten (sogenannte Maestri Comacini, Stuck) um 1594 nach Salzburg, führte 1597–1608 mit seinen Brüdern Pietro und Antonio den farbigen Deckenstuck der Prunkräume in der 1588–97 errichteten Neuen Residenz aus. 1598–1608 Hofbaumeister, arbeitete an der 1603 fertig gestellten Gabrielskapelle als Grablege Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau und ihrer mosaizierten, keramischen und stuckierten Innendekoration im von Andrea Bertoleto ab 1595 errichteten Sebastiansfriedhof (Friedhöfe).

Die Ausführung durch den Hafnermeister H. Khop (Hans Kapp) bedeutet den Anfang einer neuen Blüte der Hafnerkunst in Salzburg. Hubala verwies auf ein erstes Domprojekt 1601; ob Castello als einziger damals in Salzburg nachgewiesener Architekt für dieses verantwortlich zeichnet, konnte bisher nicht geklärt werden. 1602 Architekt des Kapitelhauses und Entwerfer des Hauptportals.

Weitere Werke: vermutlich Stuckarbeiten am Schloss Würting in Oberösterreich für den Salzburger Kaufmann Christoph Weiß.

Lit.:

  • I. Hannesschläger: Salzburg und Venedig. In: G. Ammerer u.a. (Hg.): Von Venedig nach Salzburg. Spurenlese eines vielschichtigen Transfers. Wien 2015.
  • S. Bstieler: Oberitalienische Stukkateure im Dienste erzbischöflicher Repräsentation. In: Strategien der Macht. Hof und Residenz in Salzburg um 1600. Salzburg 2011, S. 437–466.
  • M. Rottensteiner: E.C. und der Stuck in der Neuen Residenz in Salzburg: Vorbilder und Deutung. Dipl. Univ. Salzburg 2008.

M.O., J.B.