Bauten des Wasserwesens: Unterschied zwischen den Versionen

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(Ergänzung um Kraftwerksbauten, vor allem auch der jüngeren Entwicklung seit 2001; differenzierte Darstellung, va. Ergänzung um Planer wie zB. von Arch. Plankenhorn,)
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'''Bauten des Wasserwesens''' umfassen das breite Band von Regulierungs- und Uferschutzbauten, vom einfachen Wehr bis hin zu großen Stauanlagen (z. B. Kraftwerk Eichetmühle 1898, Kraftwerk Badgastein 1914, Kraftwerk Strubklamm/Gem. Adnet 1920/25, Kraftwerksgruppe Glockner-Kaprun 1938-55, eine der imposantesten Anlagen Österreichs; Wasserleitungen mit Quellfassungen (z. B. das Nutz- und Abwassersystem des →Almkanals 1137-1143, Fürstenbrunner Wasserleitung), historische Holztriftanlagen mit den typischen »Klausen« (z. B. Muck-Klause 1792 und Fischbach-Klause/Gem. Unken 1864, Schoberweißbach-Klause/Gem. Lofer 1860) bis zu hölzernen Druckrohrleitungen (z. B. in Madling/Ramingstein) oder bis zu den wasserbetriebenen →Kugelmühlen am Fuß des Untersbergs.
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'''Bauten des Wasserwesens''' umfassen das breite Band von Regulierungs- und Uferschutzbauten, vom einfachen Wehr bis hin zu großen Stauanlagen; Wasserleitungen mit Quellfassungen (z. B. das Nutz- und Abwassersystem des →Almkanals 1137-1143, Fürstenbrunner Wasserleitung), historische Holztriftanlagen mit den typischen »Klausen« (z. B. Muck-Klause 1792 und Fischbach-Klause/Gem. Unken 1864, Schoberweißbach-Klause/Gem. Lofer 1860) bis zu hölzernen Druckrohrleitungen (z. B. in Madling/Ramingstein) oder bis zu den wasserbetriebenen →Kugelmühlen am Fuß des Untersbergs.
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Zu den frühen Kraftwerksbauten zählt die Eichetmühle 1898 und das Kraftwerk am Wasserfall des Otto-Wagner-Schülers Leopold Führer, Bad Gastein 1914. Hohe gestalterische Qualitäten besitzen a. das Kraftwerk Strubklamm/Gem. Adnet (1924) samt Werkswohnungen des Stuttgarter Architekten Erwin Plankenhorn und das Arthurwerk in St. Johann/Pg. 1928; die Kraftwerksgruppe Glockner-Kaprun 1938-55, ist eine der imposantesten Anlagen Österreichs, das klassizistische Krafthaus Limberg plant Edith Lassmann (Wettbewerb 1950). Die hohe Planungskultur verfällt zusehends; der Ausbau mit seriell gestalteten Kraftwerken an Salzach zu Kritik führt; G. Garstenauer und G. Cziharz bemühen sich beim Salzachkraftwerk Kreuzbergmaut 1995 wieder um eine ausdruckstärkere Gestaltung. Architektonisch anspruchsvolle Kleinwasserkraftwerke jüngerer Zeit sind das Kraftwerk Hangenden Stein von Max Rieder, Grödig 1991, das an der Fuschler Ache von sps-architekten, Thalgau 2011 und jenes in Urslau, Maria Alm 2014 von R. Martin/Chr. Andexer. Mit dem Salzachkraftwerk Lehen 2013 von M. Rieder werden expressive Gestaltung, ökolog. und landschaftsgestalterische Aspekte Teil einer großen Kraftwerksanlage.
  
 
Literatur:
 
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* V. Weber-Wille: Architektur von Wasserkraftwerken in Österreich. Wien 2016.
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* W. Schobersberger: Bauten der Technik und Industrie in Stadt und Land Salzburg zwischen 1860 und 1938 an Hand ausgewählter Objekte. Salzburg 1996.
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* F. Achleitner: Zur Architektur von Kraftwerken. In: Künstlerhaus. 100 Jahre Strom in Österreich. Kat. Wien 1986
 
* W. Schlegel: Industriearchäologie - ein neues Aufgabengebiet. In: Das Salzburger Jahr 1985/86.
 
* W. Schlegel: Industriearchäologie - ein neues Aufgabengebiet. In: Das Salzburger Jahr 1985/86.
* Ders.: einschlägige Artikel in: Dehio-Handbuch, Bd. Salzburg. Wien 1986; (s. auch →Baudenkmäler der Technik und Industrie.)
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(s. auch →Baudenkmäler der Technik und Industrie.)
  
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M.O., R.H.
  
 
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Version vom 13. Februar 2018, 13:36 Uhr

Bauten des Wasserwesens umfassen das breite Band von Regulierungs- und Uferschutzbauten, vom einfachen Wehr bis hin zu großen Stauanlagen; Wasserleitungen mit Quellfassungen (z. B. das Nutz- und Abwassersystem des →Almkanals 1137-1143, Fürstenbrunner Wasserleitung), historische Holztriftanlagen mit den typischen »Klausen« (z. B. Muck-Klause 1792 und Fischbach-Klause/Gem. Unken 1864, Schoberweißbach-Klause/Gem. Lofer 1860) bis zu hölzernen Druckrohrleitungen (z. B. in Madling/Ramingstein) oder bis zu den wasserbetriebenen →Kugelmühlen am Fuß des Untersbergs. Zu den frühen Kraftwerksbauten zählt die Eichetmühle 1898 und das Kraftwerk am Wasserfall des Otto-Wagner-Schülers Leopold Führer, Bad Gastein 1914. Hohe gestalterische Qualitäten besitzen a. das Kraftwerk Strubklamm/Gem. Adnet (1924) samt Werkswohnungen des Stuttgarter Architekten Erwin Plankenhorn und das Arthurwerk in St. Johann/Pg. 1928; die Kraftwerksgruppe Glockner-Kaprun 1938-55, ist eine der imposantesten Anlagen Österreichs, das klassizistische Krafthaus Limberg plant Edith Lassmann (Wettbewerb 1950). Die hohe Planungskultur verfällt zusehends; der Ausbau mit seriell gestalteten Kraftwerken an Salzach zu Kritik führt; G. Garstenauer und G. Cziharz bemühen sich beim Salzachkraftwerk Kreuzbergmaut 1995 wieder um eine ausdruckstärkere Gestaltung. Architektonisch anspruchsvolle Kleinwasserkraftwerke jüngerer Zeit sind das Kraftwerk Hangenden Stein von Max Rieder, Grödig 1991, das an der Fuschler Ache von sps-architekten, Thalgau 2011 und jenes in Urslau, Maria Alm 2014 von R. Martin/Chr. Andexer. Mit dem Salzachkraftwerk Lehen 2013 von M. Rieder werden expressive Gestaltung, ökolog. und landschaftsgestalterische Aspekte Teil einer großen Kraftwerksanlage.

Literatur:

  • V. Weber-Wille: Architektur von Wasserkraftwerken in Österreich. Wien 2016.
  • W. Schobersberger: Bauten der Technik und Industrie in Stadt und Land Salzburg zwischen 1860 und 1938 an Hand ausgewählter Objekte. Salzburg 1996.
  • F. Achleitner: Zur Architektur von Kraftwerken. In: Künstlerhaus. 100 Jahre Strom in Österreich. Kat. Wien 1986
  • W. Schlegel: Industriearchäologie - ein neues Aufgabengebiet. In: Das Salzburger Jahr 1985/86.

(s. auch →Baudenkmäler der Technik und Industrie.)

M.O., R.H.