Josef Servatius von d’Outrepont: Unterschied zwischen den Versionen

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'''D’Outrepont, Josef Servatius von''', * Malmédy (Belgien) 21. 11. 1776, † Würzburg 7. 5. 1845, Arzt.
 
'''D’Outrepont, Josef Servatius von''', * Malmédy (Belgien) 21. 11. 1776, † Würzburg 7. 5. 1845, Arzt.
  
D’O. studierte Medizin in Mainz, Würzburg und Halle, wo er 1798 promovierte. Nach einer Ausbildung in Geburtshilfe bei Johann Lucas Boer in Wien wurde er von Kaiser Josef II. zur Weiterbildung nach Paris geschickt. 1799 übersiedelte er nach Salzburg, wo er zum Mitarbeiter Johann Jakob von →Hartenkeils avancierte. 1804wurde d’O. zum außerordentlichen Professor für »Diätik, Hebammenkunst, Manual- und Instrumental-Geburtshilfe für Chirurgen« berufen. Ab 1804 leitete er auch die Salzburger Hebammenschule, im selben Jahr wurde er zusätzlich Mitglied des Salzburger Medizinalrates. Bedeutung erlangte d’O. durch sein Engagement für die Pockenimpfung. Mit mehreren Publikationen machte er sich um die medizinische Volksaufklärung verdient: u. a. »Gemeinfaßliche Belehrung für das Landvolk« (1802). Nach Auflösung der Universität 1811 wirkte d’O. an der landärztlichen Schule und leitete das geburtshilfliche Klinikum. 1816 übersiedelte er zunächst nach München und dann nach Würzburg, wo er der Hebammenschule vorstand. 1810 zählte d’O. zu den Gründungsmitgliedern des →Lese- und Geselligkeitsvereins »Museum«.
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D’O. studierte Medizin in Mainz, Würzburg und Halle, wo er 1798 promovierte. Nach einer Ausbildung in Geburtshilfe bei Johann Lucas Boer in Wien wurde d’O. von Kaiser Josef II. zur Weiterbildung nach Paris geschickt. 1799 übersiedelte d’O. nach Salzburg, wo er zum Mitarbeiter Johann Jakob von →Hartenkeils avancierte. 1804 wurde d’O. zum außerordentlichen Professor für „Diätik, Hebammenkunst, Manual- und Instrumental-Geburtshilfe für Chirurgen“ berufen. Ab 1804 leitete d’O. auch die Salzburger Hebammenschule, im selben Jahr wurde er zusätzlich Mitglied des Salzburger Medizinalrates. Bedeutung erlangte d’O. durch sein Engagement für die Pockenimpfung. Mit mehreren Publikationen machte sich d’O. um die medizinische Volksaufklärung verdient: u.a. „Gemeinfaßliche Belehrung für das Landvolk“ (1802). Nach Auflösung der Universität 1811 wirkte d’O. an der landärztlichen Schule und leitete das geburtshilfliche Klinikum. 1816 übersiedelte d’O. zunächst nach München und dann nach Würzburg, wo er der Hebammenschule vorstand. D’O. bemühte sich um die Gründung eines Lesevereines. 1810 zählte d’O. zu den Gründungsmitgliedern des →Lese- und Geselligkeitsvereines „Museum“.  
  
Literatur:
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Lit.:  
  
* A. St. Weiß: Joseph Servatius von d’Outrepont. In: Salzburg Archiv 20, 1995, S. 169 ff.
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* A. St. Weiß: Joseph Servatius von d’Outrepont, in: Salzburg Archiv 20, 1995, 169 ff.
* G. Burckhard: Joseph Servatius von d’Outrepont. Jena 1913.
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* G. Burckhard: Joseph Servatius von d’Outrepont, Jena 1913.
  
 
Th.W.
 
Th.W.

Version vom 27. Februar 2018, 17:36 Uhr

D’Outrepont, Josef Servatius von, * Malmédy (Belgien) 21. 11. 1776, † Würzburg 7. 5. 1845, Arzt.

D’O. studierte Medizin in Mainz, Würzburg und Halle, wo er 1798 promovierte. Nach einer Ausbildung in Geburtshilfe bei Johann Lucas Boer in Wien wurde d’O. von Kaiser Josef II. zur Weiterbildung nach Paris geschickt. 1799 übersiedelte d’O. nach Salzburg, wo er zum Mitarbeiter Johann Jakob von →Hartenkeils avancierte. 1804 wurde d’O. zum außerordentlichen Professor für „Diätik, Hebammenkunst, Manual- und Instrumental-Geburtshilfe für Chirurgen“ berufen. Ab 1804 leitete d’O. auch die Salzburger Hebammenschule, im selben Jahr wurde er zusätzlich Mitglied des Salzburger Medizinalrates. Bedeutung erlangte d’O. durch sein Engagement für die Pockenimpfung. Mit mehreren Publikationen machte sich d’O. um die medizinische Volksaufklärung verdient: u.a. „Gemeinfaßliche Belehrung für das Landvolk“ (1802). Nach Auflösung der Universität 1811 wirkte d’O. an der landärztlichen Schule und leitete das geburtshilfliche Klinikum. 1816 übersiedelte d’O. zunächst nach München und dann nach Würzburg, wo er der Hebammenschule vorstand. D’O. bemühte sich um die Gründung eines Lesevereines. 1810 zählte d’O. zu den Gründungsmitgliedern des →Lese- und Geselligkeitsvereines „Museum“.

Lit.:

  • A. St. Weiß: Joseph Servatius von d’Outrepont, in: Salzburg Archiv 20, 1995, 169 ff.
  • G. Burckhard: Joseph Servatius von d’Outrepont, Jena 1913.

Th.W.