Johann Ernst Eberlin: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
K (removed Category:P using HotCat)
K (added Category:Person using HotCat)
Zeile 13: Zeile 13:
  
 
[[Kategorie:Musik]]
 
[[Kategorie:Musik]]
 +
[[Kategorie:Person]]

Version vom 6. November 2016, 09:00 Uhr

Eberlin, Johann Ernst, * Jettingen (Schwaben) get. 27. 3. 1702, † Salzburg 21. 6. 1762, salzburgischer Hofkapellmeister.

Gymnasiumbesuch in Augsburg, 1721 Beginn von Studien an der →Univ. Salzburg, doch kein Abschluß; 1726 Anstellung als Hoforganist; 1749 folgte er C. H. →Biber als Hofkapellmeister; 1754 wurde ihm für seine Verdienste der Titel eines eb. »Truchseß« verliehen. Unter den Schülern erlangte besonders sein späterer Schwiegersohn A. C. →Adlgasser Bedeutung. E. galt als Meister des kontrapunktischen Satzes, doch zeigte sichW. A. →Mozart später über seine Kunstfertigkeit im Vergleich zu Händel und Bach enttäuscht (Brief vom 20. April 1782). Mit zahlreichen Kompositionen, in denen sich spätbarockes und rokokohaftes Idiom verbinden, deckte E. ein weites Feld von Gattungen ab. Nachhaltig prägte er das Salzburger Musikgeschehen zwischen 1740 und 1762, wobei er sich den lokalen Konventionen nicht vorbehaltlos anschloss. Mittels rhetorischer Figuren, die E. im Gegensatz zu seinen Vorgängern verstärkt heranzog, erhielten seine Vokalwerke, namentlich im A-capella-Stil, eine dramatischere Gestalt. Nord- und mitteldeutsche Einflüsse zeigen sich auch, wenn in den Passionsoratorien in der Verwendung der gebundenen Rede für die Schilderung des biblischen Geschehens eine überraschende Nähe zum deutschen evangelischen Oratorium deutlich wird. E. schrieb dramatische Werke (der Großteil dieser Werke ist verloren), darunter 21 Oratorien, 61 Bühnenmusiken für das Univ.-Theater (→Theater der Benediktineruniv.) und drei Opern, weiters ca. 70 Messen, etliche kleinere kirchenmusikalische Werke und Werke für Tasteninstrumente. Die »Toccate e Fughe per l´Organo« wurden zu seinen Lebzeiten gedruckt (1747). Überdies komponierte E. Musikstücke für das Orgelwerk des →Mechanischen Theaters in →Hellbrunn und, wie auch L. →Mozart, für das Hornwerk auf der →Festung Hohensalzburg (→Salzburger Stier).

Literatur:

  • E. Neumayr: Die Propriumsvertonungen J. E. Eberlins (1702-1762). 2 Bde., Diss. Salzburg 1997.
  • H. Schuler: Mozarts Salzburger Freunde und Bekannte. Wilhelmshaven 1996.
  • M. H. Schmid: Mozart und die Salzburger Tradition. Tutzing 1976.
  • M. Schneider-Cuvay: Die Instrumentalwerke J. E. Eberlins. Diss. Salzburg 1975.

Th.H.