Geld- und Münzwesen: Unterschied zwischen den Versionen
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Geldwesen.
Das erste Münzgeld wurde in Salzburg durch keltische Stämme im2. und 1. Jh. v. Chr. eingeführt; Münzfunde aus römischer Zeit belegen die Verwendung von Geld in Münzform aus edlem und unedlem Metall. Nach Abzug der Römer verlor das Münzgeld in den Alpenländern an Bedeutung, bis im 10. Jh. mit der Errichtung einer Münzstätte (→Münze) in Salzburg das Münzwesen seine eigentliche Bedeutung gewann. Kaiser Otto III. verlieh 996 dem Salzburger Eb. Hartwig das Münzrecht. Der heimische Bedarf an Münzen war gering, diese wurden eher für den Fernhandelsverkehr benötigt. Durch Eröffnung neuer Münzstätten (Laufen und Friesach) erhielt auch der heimische Münzgeldverkehr mehr Bedeutung. Im MA. wurden vorwiegend Denare und Pfennige geprägt (der Salzburger Pfennig vor allem im 12. und 13. Jh.; der Friesacher Pfennig als Gepräge der Salzburger Eb. auch im Lungau). Die Münzbilder sind vielfältig, ab dem15. Jh.meist unter Verwendung des Salzburger Wappens. Für die Bezahlung größerer Beträge wurden Silbergußkuchen, auch größere Silber- und Goldmünzen verwendet (erster Goldgulden 1355). Dank der Förderung des →Gold- und Silberbergbaus in Gastein und Rauris durch Eb. →Leonhard von Keutschach wurde eine bessere Ausmünzung möglich. Mit der Verpachtung der Münzprägung an den Münzmeister Hans →Thenn am13. 4. 1501 durch Eb. Leonhard von Keutschach begann für Salzburg das neuzeitliche Münzwesen. Eine neue Münzform, die »Klippe« (viereckige Gold- oder Silbermünze) entstand, daneben Schau- und Denkmünzen, die kein eigentliches Verkehrsgeld waren. Die drei Reichsmünzordnungen des dt. Reiches von 1524, 1551 und 1559 waren auch für Salzburg bedeutsam, setzten sich aber nur schwer durch. 1535 erfolgte der Beitritt des Salzburger Eb. zum Münzvertrag König Ferdinands mit den süddt. Münzherren. Seit 1568 wurden in Salzburg vor allem Gold- und Silbermünzen nach der 3. Reichsmünzordnung geprägt. Die Inflation der Kipper- und Wipperzeit (Kipper von kippen, abschneiden; Wipper von Wägen, Beschneiden des Silbergehalts), ausgelöst durch den Dreißigjährigen Krieg, brachte 1621/22 Schwierigkeiten auch im salzburgischen Münzwesen. Kippermünzen von schlechter Qualität überschwemmten das Land (1623 Herabsetzung des Kippertalers auf ein Viertel seines Nennwerts). 1681 Versuch einer Gesundung des Geldwesens durch den »Konterstempel« Eb. Max Gandolfs zur Kennzeichnung der guten Münzen. Da dies für die Bevölkerung mit einer Taxe verbunden war, blieb der Versuch erfolglos. 1683 wurde der »Leipziger Fuß« als Richtlinie für Gewicht und Metallgehalt der Münzen in Salzburg übernommen. Unter Eb. Sigismund von Schrattenbach erfolgte eine Verschlechterung der Scheidemünzen in den 50er Jahren des 18. Jh.s. 1776 prägte Eb. →Hieronymus Colloredo die ersten Kupferscheidemünzen. Das österr. Papiergeld zu Ende des 18. Jh.s und die politischen Ereignisse um 1800 schlugen sich negativ auf das Salzburger Münzwesen nieder. Die Salzburger Münzstätte wurde unter bayerischer Herrschaft am4. 12. 1810 geschlossen. Als Salzburg 1816 zu Österreich kam, wurde das österr. Geldwesen übernommen, doch galten weiterhin einige Salzburger Münzen. Erst 1857 wurden auch die letzten Salzburger Besonderheiten im Münzwesen beseitigt. Besonderheiten in Salzburg: 1848 Notmünzen aus Messingblech in Hallein; Papiernotgeld mit Ansichten Salzburger Ortschaften nach dem 1. Weltkrieg; Bergwerksmarken, die z. T. als Lohn für Bergwerksbeschäftigte schon unter Eb. →Wolf Dietrich ausgegeben wurden, hatten Geldcharakter und waren bis gegen Mitte des 18. Jh.s in Gebrauch. →Numismatik.
Literatur:
- B. Koch: Kleine Salzburger Münz- und Geldgeschichte. In: Tagungsbericht d. 15. österr. Historikertages, Salzburg 1981, S. 319.
- R. Landauer: Geld im alten Salzburg. Salzburg 1940.
- G. Zeller: Des Erzstiftes Salzburg Münzrecht und Münzwesen. 1883.
Ch.S.