Franz Karl Ginzkey: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. November 2016, 22:43 Uhr

Ginzkey, Franz Karl, * Pola (Istrien) 8. 9. 1871, † Wien 11. 4. 1963, Offizier, Schriftsteller.

Als junger Offizier u. a. auch in Salzburg beim Inf.-Reg. Nr. 59 (»Rainer«) stationiert (Erzählung »Wie ich Herr auf Hohensalzburg ward«), später in Wien im Militärgeographischen Inst. und im Kriegsarchiv. 1920 Pensionierung, freier Schriftsteller. 1919/20 Bemühungen (u. a. von S. →Zweig), G. als Landeskulturreferenten nach Salzburg zu holen. Bis 1923/24 lebte G. in Salzburg, dann auch in Wien. 1924 in das Kuratorium der Salzburger →Festspiele gewählt, vom Beginn der 20er Jahre bis 1933 Mitglied der »Montagsherren«-Runde »Kalkgrube« im Sternbräu in Salzburg. 1938 Übersiedlung nach Wien, ab 1944 Zweitwohnsitz Seewalchen am Attersee. Ab ca. 1925 alljährlich Kuraufenthalte in Badgastein. G. wurde in den frühen 20er Jahren Präsident der »Salzburger literarischen Gesellschaft«. Befreundet u. a.mitM. →Mell und S. Zweig, Bekanntschaft mit A. →Faistauer, C. →Zuckmayer und R. →Billinger. 1921 wandte sich der 23jährige K. H. →Waggerl nicht vergeblich mit der Bitte um Unterstützung an G. 1927/28 freundschaftliche Begegnung mit H. v. →Hofmannsthal, 1930 erschienen zum zehnjährigen Jubiläum des Hofmannsthalschen Stückes G.s »Terzinen zum Jedermann«. G. war Neuromantiker, vom Naturalismus und Expressionismus nicht beeinflusst. Er beherrschte die kleine Form (Gedicht, Spruch, Erzählung, Novelle) souveräner als den Roman. In einigen autobiographischen Werken schildert G. Salzburg: »Jakobus und die Frauen« (1908), »Der seltsame Soldat« (1925), »Der Heimatsucher « (1948). Von seinen zahlreichen Werken beziehen sich weiters auf Salzburg: »Alt Salzburger Bilder nach zehn Federzeichnungen« (gemeinsam mit U. →Seidl, 1922), »Das Antlitz Salzburgs« (1933), »Salzburg und das Salzkammergut« (1934). Im Roman »Prinz Tunora« (1934) erzählt G. die Hochstaplergeschichte des Salzburger Studenten Cajetan Treml, der als »Prinz Tunora von Strivali im Jonischen Meer« 1804 die Salzburger Behörden und Bürger zum Narren hielt. Ehrungen u. a.: Dr. h. c., Wappenring der Stadt Salzburg (1956). (Farbabb. S. 361)

Literatur:

  • R. Hangler: Der Fall F. K. Ginzkey und Seewalchen. Eine Dokumentation, Vöcklabruck 1989.
  • K. Heydemann: Literatur und Markt. Werdegang und Durchsetzung eines durchschnittlichen Schriftstellers in Österreich 1891-1938, Der Fall F. K. G. Habil., Wien 1986.

H.H.