Giuseppe Francesco Lolli: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Lolli, Giuseppe Francesco''', * Bologna (?) 1701, † Salzburg 11.8.1778, salzburgischer Hofkapellmeister, Komponist ital. Herkunft. | '''Lolli, Giuseppe Francesco''', * Bologna (?) 1701, † Salzburg 11.8.1778, salzburgischer Hofkapellmeister, Komponist ital. Herkunft. | ||
− | 1722 Tenorist der Salzburger →Hofmusikkapelle, 1743 Vizekapellmeister; nach J. E. →Eberlins Tod rückte er 1762 zum Hofkapellmeister auf, als Vizekapellmeister wurde L. →Mozart bestellt. L.s kompositorische Leistungen wurden lange Zeit vom Urteil L. Mozarts überschattet, der ihn 1757 in seiner Beschreibung der eb. Hofmusikkapelle nur beiläufig erwähnt hat. Dass L. mit Domenico →Fischietti (1772) und Giacomo Rust (1777) zwei anerkannte Komponisten als weitere Hofkapellmeister zur Seite gestellt wurden, dürfte indes aufgrund seiner Altersschwäche geschehen sein. L. schrieb ansprechende, aber selten eigenständige | + | 1722 Tenorist der Salzburger →Hofmusikkapelle, 1743 Vizekapellmeister; nach J. E. →Eberlins Tod rückte er 1762 zum Hofkapellmeister auf, als Vizekapellmeister wurde L. →Mozart bestellt. L.s kompositorische Leistungen wurden lange Zeit vom Urteil L. Mozarts überschattet, der ihn 1757 in seiner Beschreibung der eb. Hofmusikkapelle nur beiläufig erwähnt hat. Dass L. mit Domenico →Fischietti (1772) und Giacomo Rust (1777) zwei anerkannte Komponisten als weitere Hofkapellmeister zur Seite gestellt wurden, dürfte indes aufgrund seiner Altersschwäche geschehen sein. L. schrieb ansprechende, aber selten eigenständige #Gebrauchsmusik#. Während seine kirchenmusikalischen Vokalwerke von konservativen Zügen geprägt sind, zeigen die Kirchensonaten eine an der italienischen Opernsinfonie orientierte Aktualität. |
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− | * A. De Feo, Th. Hochradner: G. F. L. Prügelknabe und Wegbereiter? In: Keine Chance für Mozart. Symposiumsbericht, hg. v. E. Neumayr und L. E. Laubhold. Veröffentlichungen zur Salzburger Musikgeschichte, Bd. 10, Lucca 2013. | + | * A. De Feo, Th. Hochradner: G. F. L. Prügelknabe und Wegbereiter? In: Keine Chance für Mozart. Symposiumsbericht, hg. v. E. Neumayr und L.E. Laubhold. Veröffentlichungen zur Salzburger Musikgeschichte, Bd. 10, Lucca 2013. |
* D. Pellegrini-Rainer, W. Rainer: G. L. In: MGSLK 106, 1966. | * D. Pellegrini-Rainer, W. Rainer: G. L. In: MGSLK 106, 1966. | ||
Version vom 29. Mai 2018, 11:44 Uhr
Lolli, Giuseppe Francesco, * Bologna (?) 1701, † Salzburg 11.8.1778, salzburgischer Hofkapellmeister, Komponist ital. Herkunft.
1722 Tenorist der Salzburger →Hofmusikkapelle, 1743 Vizekapellmeister; nach J. E. →Eberlins Tod rückte er 1762 zum Hofkapellmeister auf, als Vizekapellmeister wurde L. →Mozart bestellt. L.s kompositorische Leistungen wurden lange Zeit vom Urteil L. Mozarts überschattet, der ihn 1757 in seiner Beschreibung der eb. Hofmusikkapelle nur beiläufig erwähnt hat. Dass L. mit Domenico →Fischietti (1772) und Giacomo Rust (1777) zwei anerkannte Komponisten als weitere Hofkapellmeister zur Seite gestellt wurden, dürfte indes aufgrund seiner Altersschwäche geschehen sein. L. schrieb ansprechende, aber selten eigenständige #Gebrauchsmusik#. Während seine kirchenmusikalischen Vokalwerke von konservativen Zügen geprägt sind, zeigen die Kirchensonaten eine an der italienischen Opernsinfonie orientierte Aktualität.
Lit.:
- A. De Feo, Th. Hochradner: G. F. L. Prügelknabe und Wegbereiter? In: Keine Chance für Mozart. Symposiumsbericht, hg. v. E. Neumayr und L.E. Laubhold. Veröffentlichungen zur Salzburger Musikgeschichte, Bd. 10, Lucca 2013.
- D. Pellegrini-Rainer, W. Rainer: G. L. In: MGSLK 106, 1966.
Th.H.