Kabarett: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Kabarett'''.
 
'''Kabarett'''.
  
Die Salzburger Kabarettszene hat sich von 1945 bis heute aus spärlichsten Anfängen zu einem reichhaltigen Angebot während des ganzen Jahres entwickelt. Bis in die 50er Jahre gab es das »Fred-Kraus-Brettl«. Seit den 50er Jahren veranstaltete der Salzburger Rundfunk immer wieder Kabarett-Abende mit satirischem Inhalt, seit den 70er Jahren spezielle Kabarettsendungen, z. B. die „Salzach- G’schichten“ (1977-81) von Sepp Dreissinger, die regional, in Ö 1 und in Ö 3 ausgestrahlt wurden. 1985 produzierte das ORF-Landesstudio Salzburg 30 Sendungen »Kabarett in Österreich«, die bundesweit über Ö-Regional gesendet wurden; der Bogen reichte von österreichischen Kabarettklassikern (u. a. Fritz Grünbaum, Karl Farkas, Helmut Qualtinger) bis zur aktuellen Kabarettszene Österreichs, Deutschlands und der Schweiz. Produzenten waren Manfred Baumann und Kurt Hofmann. Dem folgten studentische Versuche im Rahmen des Club 2000. Ideen zu eigenen Kabarettabenden kamen von Werner →Schneyder und Christian →Wallner zu Beginn der 70er Jahre; die von Alfred Winter gegründete →»Szene der Jugend« bot Anregungen und Möglichkeiten. 1973 traten Christian  Wallner und Werner  Schneyder mit »Festseller«, einem satirischen Programm über die →Festspiele, sehr erfolgreich im kabarettistischen »Niemandsland Salzburg« auf. Obwohl Schneyder bald mit Dieter Hildebrandt zur »Münchner Lach- und Schießgesellschaft« ging, blieb er als Anreger tätig. Er bewog den Autor Günther Schatzdorfer, Kabaretttexte zu schreiben. Er bemühte sich mit Friedrich Urban um das Zustandekommen des K.- Forums »Salzburger Stier«, bei dem ein arrivierter Kabarettist dem jeweils besten Nachwuchskabarettisten die Auszeichnung verleiht. Schneyder und Hildebrandt begannen 1982 mit Christian Schacherreiter und Gerald Fratt. Der »Salzburger Stier« ist eine Koproduktion von ORF, ARD und Schweizer Radio DRS; zehn koproduzierende Radioanstalten geben durch ihre Übertragungen den Kabarett-Abenden die notwendige Publizität und erreichen ein Millionenpublikum. Der »Salzburger Stier« zählt zu den größten Radio-Koproduktionen im deutschsprachigen Europa. Von Salzburg aus begab sich der »Salzburger Stier« ab 1997 auf Wanderschaft: Luzern (1997), Baden-Baden (1998), Leipzig (1999), Köln (2000), seit 2001 wieder in Salzburg.War der »Salzburger Stier« zu Beginn als Förderungs- und Nachwuchspreis gedacht, so hat er sich inzwischen zu einer Würdigung für Kabarettistinnen und Kabarettisten entwickelt, deren Programme durch unverwechselbare Formen und Ausdrucksweisen geprägt sind. Preisträger unter anderem: Erwin Steinhauer, Josef Hader, Andreas Vitasek, Georg Ringsgwandl, »Affront-Theater«, Lukas Resetarits.
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Die Salzburger Kabarettszene hat sich von 1945 bis heute aus spärlichsten Anfängen zu einem reichhaltigen Angebot während des ganzen Jahres entwickelt. Bis in die 50er Jahre gab es das »Fred-Kraus-Brettl«. Seit den 50er Jahren veranstaltete der Salzburger Rundfunk immer wieder Kabarettabende mit satirischem Inhalt, seit den 70er Jahren spezielle Kabarettsendungen, z. B. die „Salzach- G’schichten“ (1977-81) von Sepp Dreissinger, die regional, in Ö 1 und in Ö 3 ausgestrahlt wurden. 1985 produzierte das ORF-Landesstudio Salzburg 30 Sendungen »Kabarett in Österreich«, die bundesweit über Ö-Regional gesendet wurden; der Bogen reichte von österreichischen Kabarettklassikern (u. a. Fritz Grünbaum, Karl Farkas, Helmut Qualtinger) bis zur aktuellen Kabarettszene Österreichs, Deutschlands und der Schweiz. Produzenten waren Manfred Baumann und Kurt Hofmann. Dem folgten studentische Versuche im Rahmen des Club 2000. Ideen zu eigenen Kabarettabenden kamen von Werner →Schneyder und Christian →Wallner zu Beginn der 70er Jahre; die von Alfred Winter gegründete →»Szene der Jugend« bot Anregungen und Möglichkeiten. 1973 traten Christian  Wallner und Werner  Schneyder mit »Festseller«, einem satirischen Programm über die →Festspiele, sehr erfolgreich im kabarettistischen »Niemandsland Salzburg« auf. Obwohl Schneyder bald mit Dieter Hildebrandt zur »Münchner Lach- und Schießgesellschaft« ging, blieb er als Anreger tätig. Er bewog den Autor Günther Schatzdorfer, Kabaretttexte zu schreiben. Er bemühte sich mit Friedrich Urban um das Zustandekommen des Kabarettforums »Salzburger Stier«, bei dem ein arrivierter Kabarettist dem jeweils besten Nachwuchskabarettisten die Auszeichnung verleiht. Schneyder und Hildebrandt begannen 1982 mit Christian Schacherreiter und Gerald Fratt. Der »Salzburger Stier« ist eine Koproduktion von ORF, ARD und Schweizer Radio DRS; zehn koproduzierende Radioanstalten geben durch ihre Übertragungen den Kabarettabenden die notwendige Publizität und erreichen ein Millionenpublikum. Der »Salzburger Stier« zählt zu den größten Radio-Koproduktionen im deutschsprachigen Europa. Von Salzburg aus begab sich der »Salzburger Stier« ab 1997 auf Wanderschaft: Luzern (1997), Baden-Baden (1998), Leipzig (1999), Köln (2000), seit 2001 wieder in Salzburg. War der »Salzburger Stier« zu Beginn als Förderungs- und Nachwuchspreis gedacht, so hat er sich inzwischen zu einer Würdigung für Kabarettistinnen und Kabarettisten entwickelt, deren Programme durch unverwechselbare Formen und Ausdrucksweisen geprägt sind. Preisträger unter anderem: Erwin Steinhauer, Josef Hader, Andreas Vitasek, Georg Ringsgwandl, »Affront-Theater«, Lukas Resetarits.
  
 
Die Verbindung mit dem ORF-Landesstudio Salzburg, der »Leselampe« und studentischen Kreisen zeigt eine durchlaufende Eigenart des Salzburger Kabarett: es ist vorherrschend literarisches Kabarett An Gruppen sind zu nennen: die Gruppe »MotzArt«, 1980 von Christian Wallner zusammen mit dem Musiker Gerald Fratt gegründet (Vorläuferprogramme 1973, 1977- 79, u. a. »Machen Sie sich frei! Ein medizynischer Bilderbogen«). In wechselnder Besetzung spielte »MotzArt« von 1980-99 literarisch- musikalische Programme, u. a. »Hand aufs Herz! Über Liebe und andere unklare Verhältnisse« (1982), »Mit Niederschlägen ist zu rechnen!« (1993), »Erste Hilfe« (1998) und »Heim@tabend« (1999). -  Gerald Fratt und Christian Schacherreiter arbeiteten von 1977-93 zusammen, ihr bevorzugtes Genre war das anspruchsvolle politische Chanson; Kleinkunstprogramme u. a. »Vermischte Kleinkunsthandlung I und II« (1978 und 1979), »Schlachthaus mit Buffet« (1982). Rudolf Habringer, Christoph →Janacs und Fritz →Popp brachten von 1983-86 in drei Programmen vor allem musikalisch-literarisch-politisches Kabarett. Das »Affront-Theater« (gegründet 1989) besteht aus den beiden schreibenden Darstellern Fritz Egger und Peter Scholz und dem Musiker Johannes Pillinger. Texte liefern auch Manfred Koch und Fritz Popp. Waren die ersten Programme (u. a. »Abklingendes Österreich« (1989) noch Nummernkabarett, so sind sie ab »Euham 2001« (1997) und »Net wirklich« (2000) kabarettistische Theaterstücke für einen Schauspieler und einen Musiker (Egger u. Pillinger). Alle Salzburger Kabarettgruppen wirk(t)en durch Auftritte in Deutschland, der Schweiz sowie im Fernsehen und durch die Zuerkennung von Kleinkunstpreisen weit über Salzburg hinaus. Peter Blaikner, Verfasser mehrerer sehr erfolgreicher musikalischer Kinderstücke, hat seit 1984 (meist zusammen mit dem Musiker Cosi M. Goehlert) fünf musikalische Kabarettprogramme herausgebracht, zuletzt »Nicht undumm« (1998). Christian Hofler (seit 1993 in Neukirchen, Pinzgau) verfaßte und spielte seit 1991 drei Solokabarettprogramme, zuletzt »Die Willisierung oder Im Bett mit einer Girlie-Band« (1998). Er ist Gründungsmitglied des »1. Salzburger Volxkabaretts« und arbeitet als ClownDoctor am Landeskrankenhaus Salzburg. Manfred Koch, seit 1971 in Salzburg, schreibt seit 1984 in den SN die satirische Kolumne »Eingekocht« (früher »Mit spitzer Feder«). Er gehört zu den Gründungsmitgliedern und Textern des »Affront-Theaters«. Seine Satiren aus der Zeitung sind zum Teil auch als Bücher erschienen, zuletzt »Elefantenballett« (1995, illustriert v. Helmut Hütter). Günther Schatzdorfer verfasste Texte unter anderem für die »Münchner Lach- und Schießgesellschaft« und Anfang der 80er Jahre für die österreichische Gruppe »Grenzgänger« (Gaby Herbst, Peter Pikl und Gerhard Zemann). Für den Salzburger Schauspieler Peter Pikl schrieb er die Programme »Nie wieder Sieg« (1983) oder die »Zukunft liegt unter der Erde« (1984).  
 
Die Verbindung mit dem ORF-Landesstudio Salzburg, der »Leselampe« und studentischen Kreisen zeigt eine durchlaufende Eigenart des Salzburger Kabarett: es ist vorherrschend literarisches Kabarett An Gruppen sind zu nennen: die Gruppe »MotzArt«, 1980 von Christian Wallner zusammen mit dem Musiker Gerald Fratt gegründet (Vorläuferprogramme 1973, 1977- 79, u. a. »Machen Sie sich frei! Ein medizynischer Bilderbogen«). In wechselnder Besetzung spielte »MotzArt« von 1980-99 literarisch- musikalische Programme, u. a. »Hand aufs Herz! Über Liebe und andere unklare Verhältnisse« (1982), »Mit Niederschlägen ist zu rechnen!« (1993), »Erste Hilfe« (1998) und »Heim@tabend« (1999). -  Gerald Fratt und Christian Schacherreiter arbeiteten von 1977-93 zusammen, ihr bevorzugtes Genre war das anspruchsvolle politische Chanson; Kleinkunstprogramme u. a. »Vermischte Kleinkunsthandlung I und II« (1978 und 1979), »Schlachthaus mit Buffet« (1982). Rudolf Habringer, Christoph →Janacs und Fritz →Popp brachten von 1983-86 in drei Programmen vor allem musikalisch-literarisch-politisches Kabarett. Das »Affront-Theater« (gegründet 1989) besteht aus den beiden schreibenden Darstellern Fritz Egger und Peter Scholz und dem Musiker Johannes Pillinger. Texte liefern auch Manfred Koch und Fritz Popp. Waren die ersten Programme (u. a. »Abklingendes Österreich« (1989) noch Nummernkabarett, so sind sie ab »Euham 2001« (1997) und »Net wirklich« (2000) kabarettistische Theaterstücke für einen Schauspieler und einen Musiker (Egger u. Pillinger). Alle Salzburger Kabarettgruppen wirk(t)en durch Auftritte in Deutschland, der Schweiz sowie im Fernsehen und durch die Zuerkennung von Kleinkunstpreisen weit über Salzburg hinaus. Peter Blaikner, Verfasser mehrerer sehr erfolgreicher musikalischer Kinderstücke, hat seit 1984 (meist zusammen mit dem Musiker Cosi M. Goehlert) fünf musikalische Kabarettprogramme herausgebracht, zuletzt »Nicht undumm« (1998). Christian Hofler (seit 1993 in Neukirchen, Pinzgau) verfaßte und spielte seit 1991 drei Solokabarettprogramme, zuletzt »Die Willisierung oder Im Bett mit einer Girlie-Band« (1998). Er ist Gründungsmitglied des »1. Salzburger Volxkabaretts« und arbeitet als ClownDoctor am Landeskrankenhaus Salzburg. Manfred Koch, seit 1971 in Salzburg, schreibt seit 1984 in den SN die satirische Kolumne »Eingekocht« (früher »Mit spitzer Feder«). Er gehört zu den Gründungsmitgliedern und Textern des »Affront-Theaters«. Seine Satiren aus der Zeitung sind zum Teil auch als Bücher erschienen, zuletzt »Elefantenballett« (1995, illustriert v. Helmut Hütter). Günther Schatzdorfer verfasste Texte unter anderem für die »Münchner Lach- und Schießgesellschaft« und Anfang der 80er Jahre für die österreichische Gruppe »Grenzgänger« (Gaby Herbst, Peter Pikl und Gerhard Zemann). Für den Salzburger Schauspieler Peter Pikl schrieb er die Programme »Nie wieder Sieg« (1983) oder die »Zukunft liegt unter der Erde« (1984).  

Version vom 7. November 2016, 21:27 Uhr

Kabarett.

Die Salzburger Kabarettszene hat sich von 1945 bis heute aus spärlichsten Anfängen zu einem reichhaltigen Angebot während des ganzen Jahres entwickelt. Bis in die 50er Jahre gab es das »Fred-Kraus-Brettl«. Seit den 50er Jahren veranstaltete der Salzburger Rundfunk immer wieder Kabarettabende mit satirischem Inhalt, seit den 70er Jahren spezielle Kabarettsendungen, z. B. die „Salzach- G’schichten“ (1977-81) von Sepp Dreissinger, die regional, in Ö 1 und in Ö 3 ausgestrahlt wurden. 1985 produzierte das ORF-Landesstudio Salzburg 30 Sendungen »Kabarett in Österreich«, die bundesweit über Ö-Regional gesendet wurden; der Bogen reichte von österreichischen Kabarettklassikern (u. a. Fritz Grünbaum, Karl Farkas, Helmut Qualtinger) bis zur aktuellen Kabarettszene Österreichs, Deutschlands und der Schweiz. Produzenten waren Manfred Baumann und Kurt Hofmann. Dem folgten studentische Versuche im Rahmen des Club 2000. Ideen zu eigenen Kabarettabenden kamen von Werner →Schneyder und Christian →Wallner zu Beginn der 70er Jahre; die von Alfred Winter gegründete →»Szene der Jugend« bot Anregungen und Möglichkeiten. 1973 traten Christian Wallner und Werner Schneyder mit »Festseller«, einem satirischen Programm über die →Festspiele, sehr erfolgreich im kabarettistischen »Niemandsland Salzburg« auf. Obwohl Schneyder bald mit Dieter Hildebrandt zur »Münchner Lach- und Schießgesellschaft« ging, blieb er als Anreger tätig. Er bewog den Autor Günther Schatzdorfer, Kabaretttexte zu schreiben. Er bemühte sich mit Friedrich Urban um das Zustandekommen des Kabarettforums »Salzburger Stier«, bei dem ein arrivierter Kabarettist dem jeweils besten Nachwuchskabarettisten die Auszeichnung verleiht. Schneyder und Hildebrandt begannen 1982 mit Christian Schacherreiter und Gerald Fratt. Der »Salzburger Stier« ist eine Koproduktion von ORF, ARD und Schweizer Radio DRS; zehn koproduzierende Radioanstalten geben durch ihre Übertragungen den Kabarettabenden die notwendige Publizität und erreichen ein Millionenpublikum. Der »Salzburger Stier« zählt zu den größten Radio-Koproduktionen im deutschsprachigen Europa. Von Salzburg aus begab sich der »Salzburger Stier« ab 1997 auf Wanderschaft: Luzern (1997), Baden-Baden (1998), Leipzig (1999), Köln (2000), seit 2001 wieder in Salzburg. War der »Salzburger Stier« zu Beginn als Förderungs- und Nachwuchspreis gedacht, so hat er sich inzwischen zu einer Würdigung für Kabarettistinnen und Kabarettisten entwickelt, deren Programme durch unverwechselbare Formen und Ausdrucksweisen geprägt sind. Preisträger unter anderem: Erwin Steinhauer, Josef Hader, Andreas Vitasek, Georg Ringsgwandl, »Affront-Theater«, Lukas Resetarits.

Die Verbindung mit dem ORF-Landesstudio Salzburg, der »Leselampe« und studentischen Kreisen zeigt eine durchlaufende Eigenart des Salzburger Kabarett: es ist vorherrschend literarisches Kabarett An Gruppen sind zu nennen: die Gruppe »MotzArt«, 1980 von Christian Wallner zusammen mit dem Musiker Gerald Fratt gegründet (Vorläuferprogramme 1973, 1977- 79, u. a. »Machen Sie sich frei! Ein medizynischer Bilderbogen«). In wechselnder Besetzung spielte »MotzArt« von 1980-99 literarisch- musikalische Programme, u. a. »Hand aufs Herz! Über Liebe und andere unklare Verhältnisse« (1982), »Mit Niederschlägen ist zu rechnen!« (1993), »Erste Hilfe« (1998) und »Heim@tabend« (1999). - Gerald Fratt und Christian Schacherreiter arbeiteten von 1977-93 zusammen, ihr bevorzugtes Genre war das anspruchsvolle politische Chanson; Kleinkunstprogramme u. a. »Vermischte Kleinkunsthandlung I und II« (1978 und 1979), »Schlachthaus mit Buffet« (1982). Rudolf Habringer, Christoph →Janacs und Fritz →Popp brachten von 1983-86 in drei Programmen vor allem musikalisch-literarisch-politisches Kabarett. Das »Affront-Theater« (gegründet 1989) besteht aus den beiden schreibenden Darstellern Fritz Egger und Peter Scholz und dem Musiker Johannes Pillinger. Texte liefern auch Manfred Koch und Fritz Popp. Waren die ersten Programme (u. a. »Abklingendes Österreich« (1989) noch Nummernkabarett, so sind sie ab »Euham 2001« (1997) und »Net wirklich« (2000) kabarettistische Theaterstücke für einen Schauspieler und einen Musiker (Egger u. Pillinger). Alle Salzburger Kabarettgruppen wirk(t)en durch Auftritte in Deutschland, der Schweiz sowie im Fernsehen und durch die Zuerkennung von Kleinkunstpreisen weit über Salzburg hinaus. Peter Blaikner, Verfasser mehrerer sehr erfolgreicher musikalischer Kinderstücke, hat seit 1984 (meist zusammen mit dem Musiker Cosi M. Goehlert) fünf musikalische Kabarettprogramme herausgebracht, zuletzt »Nicht undumm« (1998). Christian Hofler (seit 1993 in Neukirchen, Pinzgau) verfaßte und spielte seit 1991 drei Solokabarettprogramme, zuletzt »Die Willisierung oder Im Bett mit einer Girlie-Band« (1998). Er ist Gründungsmitglied des »1. Salzburger Volxkabaretts« und arbeitet als ClownDoctor am Landeskrankenhaus Salzburg. Manfred Koch, seit 1971 in Salzburg, schreibt seit 1984 in den SN die satirische Kolumne »Eingekocht« (früher »Mit spitzer Feder«). Er gehört zu den Gründungsmitgliedern und Textern des »Affront-Theaters«. Seine Satiren aus der Zeitung sind zum Teil auch als Bücher erschienen, zuletzt »Elefantenballett« (1995, illustriert v. Helmut Hütter). Günther Schatzdorfer verfasste Texte unter anderem für die »Münchner Lach- und Schießgesellschaft« und Anfang der 80er Jahre für die österreichische Gruppe »Grenzgänger« (Gaby Herbst, Peter Pikl und Gerhard Zemann). Für den Salzburger Schauspieler Peter Pikl schrieb er die Programme »Nie wieder Sieg« (1983) oder die »Zukunft liegt unter der Erde« (1984).

Literatur:

  •  »20 Jahre ›Salzburger Stier‹«. 3 CDs (Deutschland, Österreich, Schweiz), 2001.
  • I. Fink: Von Travnicek bis Hinterholz 8. Kabarett in Österreich ab 1945
  • von A bis Zugabe, Graz 2000.
  • P. Blaikner: Wos sogga, der Rocker? (Songs aus „Nicht undumm“) CD, 1998.
  • M. Baumann: K. in Salzburg. In: Das Salzburger Jahr 1984/85, S. 40 f.
  • MotzArt. Kabarett-Texte und Songs, Salzburg 1980.

H.H.