Herbert von Karajan: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. November 2016, 21:48 Uhr
Karajan, Herbert von, * Salzburg 5. 4. 1908, † Anif bei Salzburg 16. 7. 1989, Dirigent.
Erhielt seine musikalische Ausbildung am →Mozarteum bei F. →Ledwinka und B. →Paumgartner, in Wien bei Franz Schalk. Begann seine Karriere als Pianist, entschied sich schließlich für die Dirigentenlaufbahn. 1927-34 Opernkapellmeister in Ulm, 1930-34 Leiter der Dirgentenklasse an der Intern. →Sommerakad. Mozarteum, 1935- 41 GMD in Aachen und Gastdirigent der Staatsoper Berlin und Wien. Nach Kriegsende Konzerttätigkeit in Wien mit anfänglichen Schwierigkeiten aufgrund seiner Mitgliedschaft bei der NSDAP; seit 1948/49 Dirigent an der Scala, 1951 Aufführung des »Ring des Nibelungen« in Bayreuth, 1952 Amerika-Debüt; seit 1955 als Nachfolger von W. →Furtwängler künstlerischer Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters auf Lebenszeit, 1956-64 und 1977 künstlerischer Leiter der Wiener Staatsoper, 1969/70 Leiter des Orchestre de Paris. 1933 Debüt bei den Salzburger →Festspielen, 1956-60 künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele, 1960 Eröffnung des neuen Großen →Festspielhauses mit dem»Rosenkavalier« von R. →Strauss; seit 1957 regelmäßige Auftritte als Dirigent, seit 1962 auch als Regisseur mit herausragenden Aufführungen der Opern »Don Giovanni« von W. A. →Mozart (1961 und 1968), »Elektra« von R. →Strauss (1964), »Boris Godunow« von Modest Mussorgskij (1965), »Carmen« von Georges Bizet (1966), »Otello« (1970), »Don Carlos« (1975), »Aida« (1979), »Falstaff« (1981) von Giuseppe Verdi und »Salome« von R. Strauss (1977). Ab 1964 gehörte K. dem Direktorium der Salzburger Festspiele an und war deren künstlerischer Leiter. Für 20 Jahre trugen die Festspiele sein Signum: 337mal stand er am Pult, er leitete 247 Opernaufführungen, 90 Konzerte und inszenierte 14 Opern. Ab 1967 veranstaltete K. die Salzburger →Osterfestspiele, seit 1973 auch die →Pfingstkonzerte. 1969 gründete er die H.-v.- Karajan-Stiftung, eine Forschungseinrichtung für Experimentelle Musikpsychologie mit dem Ziel historisch-anthropologischer Untersuchung der Musikentwicklung und der Grundlagenforschung im Bereich des Musikerlebens, der Hörpsychologie und der Wirkungen musikalischer Betätigung, zugleich auch zur Förderung junger Künstler u. a. durch die Gründung des Welt-Jugendorchesters und intern. Dirigentenwettbewerbe, schließlich zur Förderung der Musikerziehung unter Einsatz der Massenmedien. Nicht zuletzt durch die Medien, die zahlreichen Schallplatten- und Fernsehaufzeichnungen von Opern und sinfonischen Werken bis zur Bildplatte wurde K. als führender Publikumsdirigent bestätigt. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 1968 Ehrenbürger der Stadt Salzburg, Ehrenring des Landes Salzburg, 1978 Ehrendoktor der Univ. Salzburg. Karajan-Centrum, Wien.
Literatur:
- R. Osborne: H. v. K. A Life in Music. London 1998 (dt. Wien-München 2002).
- F. Endler: K. Hamburg 1992.
- Dokumentation »Herbert von Karajan und die Salzburger Festspiele«. Zürich 1994.
- R. C. Bachmann: K. Düsseldorf 1983.
G.W.